10-06-2021, 22:52
|
#4
|
TBB Family
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
|
Emissionsbrief 06-2021
Praktische Informationen zum Emissionshandel
im EU-ETS/ nEHS Ausgabe vom 08.06.2021
von Michael Kroehnert
Quelle für alle Zitate:
https://www.emissionshaendler.com/fi...ntegritaet.pdf
Zitat:
Der am 01.01.2021 begonnene nationale
Emissionshandel verpflichtet alle Unternehmen,
für die Emissionen der von ihnen in Verkehr
gebrachten Brennstoffe Emissionszertifikate zu
kaufen. Die durch den Erwerb von Zertifikaten
entstehenden Kosten wälzen Inverkehrbringer wie
z. B. Stadtwerke an ihre Tarifkunden ab und eben
auch an ihre Industriekunden.
Da diese in vielen Fällen auch im internationalen
Wettbewerb stehen, können zusätzliche Kostenbelastungen nicht ohne weiteres an deren Kunden
weitergegeben werden, sofern die ausländische
Konkurrenz nicht auch eine CO2-Bepreisung hat.
Kommt es nun infolgedessen zu Produktionsverlagerungen von Deutschland in das Ausland,
wo solche Kostenbelastungen nicht vorgesehen
sind, so wird von Carbon Leakage (CL)
gesprochen. CL führt also dazu, dass die
Emissionen nicht mehr in Deutschland, sondern
woanders entstehen und damit eine Klimaschutzwirkung ausbleibt.
|
Zitat:
eine Kürzung nur aus der Kombination zwischen
Benchmarks auf Basis best- verfügbarer Techniken und
der generellen Verringerung des Budgets um 2,2% pro
Jahr resultieren wird.
|
Zitat:
...das wieder
aufgetauchte Schreckgespenst der Verleihung von
EUA Zertifikaten ein und schauen uns dann
Anlagenbetreiber in Rumänien und Bulgarien an,
die entweder aus völliger Unfähigkeit gegen alle
Regeln verstoßen oder sich vielleicht absichtlich
jeder Kontrolle entziehen, um finanzielle Vorteile
zu erlangen. In jedem Falle scheint es so, dass diese Betreiber
ganz offensichtlich vom jeweiligen Staat gestützt
und geschützt werden, um nicht durch hohe
Strafen aus dem Markt gefegt zu werden.
|
Zitat:
Die Verleihungsaktivitäten und die damit
einhergehenden Risiken nehmen zu
Da das Leihen von Zertifikaten schon damals bei
Preisen um die 15 Euro ein immer bekannter
werdendes Geschäftsmodell war, ist es völlig klar,
dass diese Art von Hochrisiko-Transaktionen bei
Preisen deutlich über 40/50 Euro für so manche
Marktteilnehmer noch einmal erheblich an
Attraktivität gewinnen wird.
Händler aus dem EU-Ausland wie z. B.
Großbritannien, Cayman Islands und anderen
Enklaven europäischer Länder versuchen die
finanziell schlechte Situation von Betreibern in
vielerlei Hinsicht zu nutzen, insbesondere auch durch
ein „Verleihungsgeschäft“. Da aber nun die Not bei
ständig steigenden Preisen kontinuierlich zunimmt,
fangen neben Händlern seit einiger Zeit auch
Anlagenbetreiber untereinander an, sich solcherlei
Geschäfte in jeglicher Variation anzubieten.
Hierbei treten Unternehmen des verpflichtenden
Emissionshandels als Kreditnehmer, als Kreditgeber
und auch als konzerninterne Vermittler (mit oder ohne
Gewinnerzielungsabsicht) auf.
|
Zitat:
Betriebe in Rumänien und Bulgarien fallen reihenweise um
|
Zitat:
Schaut man sich in den Registern der osteuropäischen
Länder, insbesondere in Rumänien, Bulgarien und
Polen um, so sind dort wesentlich häufiger Verstöße
der oben aufgeführten Art zu finden als in
westeuropäischen Ländern.
Manchen Betreibern sind die Regeln einfach egal
|
Zitat:
Dabei geht es noch nicht einmal um hohe
Emissionsmengen. Es scheint einfach nur ein anderes
Verständnis von Recht, Ordnung und
Qualitätsmanagement vorhanden zu sein als bei
Betreibern in Westeuropa. Warum die nationale
Behörde hier bisher offensichtlich nicht einwirkt, ist
auf den ersten Blick nicht erkennbar.
|
Zitat:
nun
überhaupt nicht mehr zu zeigen, wie hoch sich denn
die Verpflichtungen in 14 Jahren aufsummiert haben:
Man gab einfach keinen Emissionsbericht mehr ab
(Not reported).
Ja, so kann man sich natürlich auch aus dem EUSystem davonstehlen. Höchstwahrscheinlich sogar
ohne irgendwelche Sanktion der nationalen Behörde.
|
|
|
|