24.07.2004:
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HSV im UI-Cup-Halbfinale
Machte ein starkes Spiel im HSV-Mittelfeld: David Jarolim
Hamburg - Der HSV hat sich am Samstag (24.07.04) mit einem 3:1 (1:0)- Sieg gegen den FC Thun für das Halbfinale im UI-Cup qualifiziert. Vor 27.117 Zuschauern in der AOL Arena erzielte Bernardo Romeo bereits nach zwei Minuten die 1:0-Führung. Nach dem Wechsel sorgte Neuzugang Emile Mpenza mit dem 2:0 für die Vorentscheidung (67). 18 Minuten vor dem Ende traf erneut Romeo zum 3:0, ehe der eingewechselte Adrian Moser den schweizer Ehrentreffer zum 3:1 erzielte (81). Im Halbfinale treffen die Rothosen am Mittwoch (28.07.04, live im HSV-Ticker) auf den spanischen Vertreter aus Villareal.
Trainer Klaus Toppmöller war nach dem 2:2 im Hinspiel guter Dinge, das Halbfinale zu erreichen, zumal er personell wieder etwas mehr Auswahl hatte. Christian Rahn und Bastian Reinhardt (Muskelfaserriss) standen wieder zur Verfügung, Nachwuchsmann Oliver Hampel war rechtzeitig von der U19-EM zurückgekehrt. Alle drei nahmen vorerst auf der Ersatzbank Platz, "Toppi" vertraute der Mannschaft aus dem Hinspiel. Einzig Martin Pieckenhagen rückte in die Anfangsformation. Er nahm wie abgesprochen den Platz von Stefan Wächter zwischen den HSV-Pfosten ein.
Chancen über Chancen, aber nur ein Tor
Allerdings hatte er zu Beginn der Partie so gut wie gar nichts zu tun. Der HSV bestimmte das Spiel und ging bereits nach 70 Sekunden in Führung. Sergej Barbarez lupfte den Ball im Liegen zu Bernardo Romeo, der es dem Bosnier gleich tat und über Thuns Torhüter Fabio Coltorti hinweg das frühe 1:0 erzielte. Toppmöllers Rechnung, mit einem schnellen Tor die Weichen frühzeitig auf Sieg zu stellen, war aufgegangen. Und die Hamburger blieben am Drücker. Der Wille, schnell das zweite Tor folgen zu lassen, war unverkennbar. Mit schnellem Spiel kam der HSV immer wieder zu gefährlichen Aktionen, vermochte diese jedoch nicht zu nutzen. Romeo zielte zu ungenau (9.), Emile Mpenza verzog gleich zwei Mal aus aussichtsreicher Position (11., 15.). In der 20. Minute folgte eine erste Schrecksekunde für Trainer und alle Fans. Barbarez klagte über Adduktorenprobleme und wurde vorsorglich aus der Partie genommen.
Der HSV stürmte weiter und erzielte in der 25. Minute durch Romeos zweites Tor das mögliche 2:0, das Schiedsrichter Pascal Garibian jedoch wegen eines vermeintlichen Foulspiels nicht anerkannte. Doch die Rothosen blieben am Ball und arbeiteten sich etliche Möglichkeiten heraus. Einzig die Chancenverwertung ließ zu Wünschen übrig, denn beste Gelegenheit brachten nicht das erhoffte 2:0. Daniel van Buyten (29.), Björn Schlicke (30.), David Jarolim (33.) und Romeo (36.) versuchten ihr Glück vergeblich. Bei Jarolims zweiten Versuch kam auch noch eine große Portion Pech dazu - er traf nur die Latte (38.). Chancen über Chancen, aber immer noch nur 1:0 - so ging es in die Halbzeitpause.
Große Freude bei Mannschaft und Fans
Die zweiten 45 Minuten begannen, wie die ersten geendet hatten. Der HSV agierte überlegen und erarbeitete sich beste Gelegenheiten. Romeo traf nach 47 Minuten zum dritten Mal, doch erneut fand sein Tor keine Anerkennung. Dieses Mal soll er im Abseits gestanden haben. Die Hamburger ließen sich jedoch nicht entmutigen und erzielten das 2:0. Collin Benjamin hatte Mpenza mit einem Zauberpass auf die Reise geschickt und der belgische Neuzugang behielt die Nerven. Aus spitzem Winkel lupfte er den Ball über den herausstürmenden Coltorti zum 2:0 ins Netz (67.).
Der schnelle Angreifer hätte nur drei Minuten später fast sein zweites Tor nachgelegt, doch sein Schuss wurde auf der Torlinie abgeblockt. Der Frust hielt aber nicht lange an, denn in der 72. Minute setzte Romeo mit seinem zweiten regulären Tor das 3:0 drauf und sorgte so für die endgültige Entscheidung. Der Gegentreffer durch den gerade erst kurz zuvor eingewechselten Moser fiel da nicht weiter ins Gewicht. Am Ende stand ein überzeugender 3:1-Sieg des HSV zu Buche, der das UI-Cup-Halbfinale sichert. Die Freude bei Team und Fans war ausgelassen, die erste Hürde der Saison wurde erfolgreich genommen.
"Wir haben uns gesteigert"
Das Spiel war erst einige Minuten vorbei, da beschäftigte sich Klaus Toppmöller schon mit dem nächsten Gegner. Der spanische "Club de Futbol" aus Villarreal ist "Toppi" bestens bekannt: "Ich kenne die Mannschaft sehr gut, ich habe sie drei Mal beobachtet. Der Verein hat in der letzten Saison im Halbfinale des Uefa-Cups gestanden, das sagt einiges über ihre Leistungsstärke aus." Die Freude über den Sieg gegen den FC Thun kam aber auch nicht zu kurz. "Ich bin sehr zufrieden. Im Vergleich zum Hinspiel haben wir uns gesteigert und sehr ansehnliche Ballstafetten gezeigt", hatte der Trainer einen klaren Leistungssprung ausgemacht.
Speziell die Abstimmung zwischen Neuzugang Mpenza und der Mannschaft gefiel dem 52-Jährigen: "Ich bin begeistert, das Zusammenspiel wird immer harmonischer." Insbesondere mit Sturmpartner Romeo klappte dies nach Ansicht von Toppmöller sehr gut. "Je mehr wir trainieren, umso besser wird es noch werden", blickt er hoffnungsfroh in die Zukunft. Auch Thuns Trainer Hanspeter Latour traut den Hamburgern einiges zu: "Ich erwarte den HSV in der Bundesliga weit oben." Mit dieser Erkenntnis konnte er auch das Ausscheiden etwas besser ertragen. "Wir hatten uns zwar mehr vorgenommen, dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft nicht unzufrieden", beendete er das Abenteuer UI-Cup.
Das Spiel im Stenogramm:
FC Thun: Coltorti - Hodzic, Renggli, Cerrone, Kulaksizoglu - Tchami, Aegerter, Lustrinelli (65. Ojonj), Ferraira - Dos Santos (78.Moser), Gerber
Hamburger SV: Pieckenhagen - Schlicke (69.Reinhardt), van Buyten, Wicky, Kling - Bebjamin, Jarolim, Beinlich (75.Hampel) - Barbarez (23.Rahn), Mpenza, Romeo
Schiedsrichter: Pascal Garibian
Zuschauer: 27.117
Gelbe Karten: -/-
Gelb-Rote Karten: -/-
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