Wallstreet Marktbericht
Wall Street: Olympia-reifer Endspurt an den US-Börsen
Was für ein Endspurt: Ganz im Olympischen Geiste strengten sich die US-Börsen zum Wochenschluss mächtig an, und die großen Indizes verbesserten sich durchweg. Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von 69 Zählern oder 0,7 Prozent auf 10 109 Punkten, die Nasdaq verbesserte sich um 18 Zähler oder 1 Prozent auf 1838 Punkte.
Auch auf Wochensicht fällt die Bilanz der US-Börsen gut aus. Die zuletzt schwer geprüften Indizes konnten satt zulegen: Während sich die Blue Chips und der marktbreit angelegte S&P-500-Index um etwa 3 Prozent verbesserten, holte die Nasdaq satte 4,8 Prozent – der Neuzugang Google ist dabei noch gar nicht mitgerechnet.
Ganz wie in Olympia waren aber auch die Börsen am Freitag gedopt, der alles entscheidende Stoff an der Wall Street ist Öl. Der Ölpreis, der am Freitagmorgen noch auf ein neues Hoch von 49,40 Dollar und damit gefährlich nahe an die Fünfzig-Dollar-Marke geklettert war, schloss letztlich deutlich niedriger auf 47,60 Dollar. Zuvor waren gute Nachrichten aus dem Irak gekommen, wo die Kämpfe in Nadschar einem Ende entgegen gehen sollen.
Wie wichtig Öl mittlerweile für den Markt geworden ist, erklärten zum Wochenschluss die Analysten von Lehman Brothers. Durch den hohen Preis für das Barrell habe die ganze US-Konjunktur an Biss verloren, und man rechnet mit langsamerem Wachstum im zweiten Halbjahr. Auch das für 2005 angepeilte Wirtschaftswachstum wird von 3,7 auf 3,3 Prozent revidiert.
Ebenfalls bei Lehman Brothers wertet man einige Öl-Förderer und -Ausstatter auf. Die Papiere von Cooper Cameron, von Tidewater und Oceaneering International stehen auf “Übergewichten”, während Smith International auf “Marktgewichten” gehoben wird. Die Experten gehen davon aus, dass der Ölpreis auch deutlich sinken könnte, ohne die Ergebnisse dieser Unternehmen sehr zu beeinträchtigen. Der Trend sei intakt, solange Öl über 30 Dollar bleibe.
Zu den schwächsten Aktien in einem fast rundum starken Dow gehörte das Papier von General Motors nach schlechten Nachrichten. Der Automobilriese fährt seine Produktion im laufenden Quartal um 5 Prozent zurück, da einerseits die Lager voll und andererseits die Nachfrage gering ist. Zuletzt sollen selbst die Sonderangebote ihren Biss verloren haben, obwohl die Rabatte um mehr als zehn Prozent über dem Vorjahresniveau liegen.
Bei Goldman Sachs rechnet man mit Problemen nicht nur für GM, sondern auch für den Konkurrenten Ford. Auch dort sollen die Absatzzahlen enttäuschen. Man setzt GM und Ford auf „Verkaufen“ und DaimlerChrysler auf „Halten“.
Mit der schwachen Nachfrage nach Autos und den Produktionskürzungen fallen zum Wochenschluss auch die Aktien einiger Zulieferer. Dazu gehört das Papier von Gentex. Der größte Hersteller von Rück- und Außenspiegeln hatte bereits zu Wochenbeginn von schwachem Wachstum gesprochen und sinkt nun noch einmal. Ebenfalls im Minus notieren der Fenstermacher Visteon, der Achsenhersteller Dana und der Sitz- und Kontrollexperte Johnson Controls.
Zu den großen Gewinnern im Dow gehörten zum Wochenschluss die Papiere von Alcoa und Merck, sowie die Aktien von Hewlett-Packard und JP Morgan Chase, die alle mit einem Plus von rund 2 Prozent aus dem Handel gingen.
Auf der Verliererseite stand letztlich die Aktie von Wal-Mart neben dem Hightech-Schein von Intel, letzterer mit einem Abschlag von 1,2 Prozent.
Zuvor hatte es auch schlechte Nachrichten aus dem Sektor gegeben. Die Geschäftsaktivitäten im Chip-Maschinenbau haben im Juli weiter nachgelassen. Das Verhältnis von Auftragseingängen zu Auslieferungen lag im abgelaufenen Monat bei 1,05. In anderen Worten: Für jede gestellte Rechnung gehen nur noch 1,05 Aufträge ein. Die Branche wächst somit zwar noch, jedoch mit einem enttäuschenden Tempo. Der Branchenverband spricht wohlgemerkt von einer Stabilisierung auf hohem Niveau, und einige Aktien verbesserten sich auch, darunter Applied Materials.
Wichtigste Hightech-Aktie war weiter das Papier von Google. Die Suchmaschine verbesserte sich nach einem fulminanten 18-Prozent-Sprung am Vortag um weitere 8 Prozent, womit das Papier nun sogar am unteren Ende der eigentlichen Ausgabespanne handelt. Nach anfänglichem Zögern begeistern sich Analysten für das Papier: Aufgrund der im Vergleich zu anderen Internet-Werten wie Ebay und Yahoo niedrigeren Bewertung, rät das Brokerhaus Jefferies & Co. zum Einstieg.
Ihr Markus Koch
Copyright 2003 Wall Street Correspondents
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AFTER THE CLOSE
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Wochenvorschau 23. – 27. August 2004
So schnell kann’s gehen: Nach Wochen voller Hektik, die vor allem von steigenden Ölpreisen, dem umstrittenen IPO von Google und Myriaden von Quartalszahlen geprägt waren, wird es auf einen Schlag ruhig an der Börse – in der nächsten Woche stehen kaum wichtige Daten an.
Sicher, das Problem eines steigenden Ölpreises bleibt dem Markt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird das Schwarze Gold in den nächsten Tagen die magische Marke von 50 Dollar pro Fass überschreiten. Kann man dann von Schwarzer Magie sprechen? Sehr düster zumindest sieht es aus für die US-Konjunktur, fürchten Experten, die mit dem hohen Ölpreis gehemmtes Wachstum einhergehen sehen.
Ansonsten dürfte die Woche ruhig werden an der Wall Street. Die Ertragssaison ist vorbei, die Warnsaison dürfte eigentlich erst in zwei Wochen beginnen. So bleiben Anlegern und Analysten für die nächsten Tage nur wenige Zahlen, über die spekuliert und interpretiert werden darf, darunter aber das BIP für das zweite Quartal, ein Blick auf die langlebigen Güter und den Häusermarkt.
Montag, 23. August 2004:
Unternehmensdaten
Toys R Us, World Wrestling Entertainment
Wirtschaftsdaten
keine nennenswerten
Dienstag, 24. August 2004:
Unternehmensdaten
H&R Block, Heinz
Wirtschaftsdaten
Hausverkäufe alt (Juli)
Mittwoch, 25. August 2004:
Unternehmensdaten
Dollar Tree, Toll Brothers
Wirtschaftsdaten
Langlebige Güter (Juli)
Hausverkäufe neu (Juli)
Donnerstag, 26. August 2004:
Unternehmensdaten
Dollar General, Krispy Kreme Doughnut
Wirtschaftsdaten
Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (08/21)
Help-Wanted-Index (Juli)
Freitag, 27. August 2004:
Unternehmensdaten
keine nennenswerten
Wirtschaftsdaten
BIP (Q2-Schätzung)
Verbrauchervertrauen Michigan (August)
Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.
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Nachbörsliche Winner/Loser:
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After Hours Most Active
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Nasdaq 100 Future
Nasdaq 100 After Hours Indicator
Crude Oil (light, NYMEX)
Montag, 23.08.2004
• 08:00 - ! DE Außenhandelspreise Juli
• 08:00 - DE Straßenverkehrsunfälle 1. Halbjahr
• 10:30 - DE Destatis PK Datenreport 2004
• 11:00 - EU Kapitalisierung d. Börsenmärkte Juli
• 17:00 - US Ankündigung 2-jähriger Notes
• 17:00 - US Ankündigung 4-wöchiger Bills
• 19:00 - US Auktion 3- u. 6-monatiger Bills
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