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Alt 16-09-2004, 07:02   #28
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 16. SEPTEMBER 2004

Allgemeine Beurteilung
Erneute Reaktionsansätze sahen wir per gestern in nahezu allen von uns beobachteten Aktien-Indizes. In den europäischen Aktienmärkten zeigte sich jedoch ein wechselndes Kräfteverhältnis zwischen beiden Marktseiten, so dass wir am Tagesende in den beiden, bis 20:00 Uhr gehandelten Futures (FDAX, FESX) einmal mehr so genannte Doji-Ausbildungen vorliegen hatten. In den US-Märkten setzte sich dagegen die Angebotsseite kontinuierlicher durch und ließ die Indizes überwiegend in unmittelbarer Nähe ihrer gestrigen Tagestiefs schliessen.






In der Konsequenz verlaufen die Indexkurse somit bisher im weitestgehend erwarteten Rahmen. Fassen wir unsere Erwartungshaltung zusammen:

- wir bleiben auch per heute unter mittelfristigen Gesichtspunkten optimistisch, was eine Fortsetzung der laufenden sekundären Aufwärtstrends angeht. An dieser Einschätzung halten wir solange fest, wie wir keine charttechnisch definierten „Gegen-Indizien“ vorliegen haben (Unterschreiten des vorangegangenen, jüngsten Reaktionstiefs und / oder Unterschreiten der errechneten Minimumkorrektur), bzw. sich die Markttechnik nicht auf breiter Front eintrübt.

- kurzfristig halten wir eine erneute Reaktion unverändert für ein realistisches Szenario. Diese Überlegung nötigt uns folgende Aktivitäten ab: (ERSTENS) da wir keine konkreten Verkaufssignale vorliegen haben (weder auf Basis statistisch erwiesenermaßen sinnvoller Short-Kursmuster, noch auf Indikatorbasis), bauen wir keine spekulative Short-Position auf, mit der wir in Richtung der erwarteten Reaktion spekulieren könnten / würden. (ZWEITENS) wir sichern eine gegebenenfalls bestehende Trading-Long-Position per Stop-Kurs ab. (DRITTENS) eine (over night) Neu-Positionierung käme für uns erst in Frage, wenn die erwartete Reaktion gelaufen und abgeschlossen wäre und diese nicht mehr als das errechnete minimale Reaktionspotential ausgeschöpft, bzw. nicht ihr vorangegangenes Reaktionstief unterschritten hätte und ein statistisch gesehen, interessantes Kaufmuster vorläge.

(Öl-Preis)

Sehen wir uns die Kursentwicklung in den Randmärkten an, fällt die Entwicklung des Preises für Brent Crude Oil auf. Nach einem Test der oberen, aktuell gültigen Begrenzung des Konsolidierungsbereiches bei 42.17 USD (gestriges Tageshoch bei 42.41 USD), setzte auch hier erneut Verkaufsdruck ein. Am Tagesende schlossen die Notierungen bei 40.93 USD, einem Minus von 1.68 Prozent im Vergleich zum Vortageskurs.





Grundsätzlich bestätigt sich bisher unsere Erwartungshaltung der letzten Tage, in der wir von einer fortgesetzten Konsolidierung ausgehen. Zur Orientierung: wir definierten folgende charttechnisch herleitbaren Kursniveaus als mögliche Begrenzungen für die laufende Schiebezone (im engeren Sinne) – 40.20 USD auf der Unterseite und 42.17 USD auf der Oberseite. Im weiteren Sinne hoben wir die obere Bereichsgrenze und damit den nächst höheren potentiellen Widerstand auf 42.98 USD.

Wir rechnen auch weiterhin mit einer fortgesetzten Seitwärtskonsolidierung innerhalb der oben genannten Chartmarken.


DAX

Widerstände: 4099 (u), 4156 / 4175 (u);
Unterstützungen: 3911 / 3899 (u), 3836 (u), 3778 (u), 3758 / 3749 (O);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls im DAX INDEX:

3851 / 3834 Minimumkorrektur
3792 Normalkorrektur
3751 / 3734 Maximumkorrektur


Technisch gesehen, befindet sich der deutsche Aktienindex DAX bereits in einer Konsolidierungsphase. Auffallend ist derzeit die beeindruckende Widerstandsfähigkeit gegenüber jeder Abgeberseite. Dennoch erweist sich aktuell ein Kursniveau oberhalb der 3950 als deutlicher Angebotsüberhang.

Fassen wir die Hauptcharakteristika des aktuell gültigen Sekundärtrends im DAX zusammen, können wir folgende Fakten festhalten:

- noch immer liegt uns ein chart- wie markttechnisch intakter Aufwärtstrend vor;

- es fällt auf, dass jede Reaktion bzw. jeder Reaktionsversuch bisher nur knapp sein errechnetes, minimales Korrekturpotential ausschöpfte, was auf eine grundsätzlich hohe Bewegungsdynamik schliessen lässt und im Umkehrschluss als Hauptargument für unser Festhalten an unserer optimistischen Erwartungshaltung herhalten muss;

- markttechnisch wird der Aufwärtstrend derzeit bestätigt, es liegt uns ein so genanntes long-set-up vor, die Entwicklung der Schwungkraft hat sich wieder etwas der Kursentwicklung angepasst; somit lässt sich keine negative Divergenz mehr definieren;

- interessant sind die beiden letzten Tagesmuster im FDAX: an beiden Tagen bildeten sich so genannte Kreisel / Doji´s aus, die ihrer Art nach einen punktuellen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage signalisieren; damit bestätigt sich auch von der Seite her eine laufende Konsolidierung; statistische Tests im FDAX (!!) zeigen auf, dass es durchaus interessant sein kann, die Tagesextreme eines „richtigen“ Dojis als Trigger für einen neuen Bewegungsimpuls anzusetzen.





Das heißt konkret: übersteigt der Kursverlauf am Folgetag (sprich heute) das Tages- / Musterhoch vom Vortag innerhalb eines dominanten und intakten Aufwärtstrends, sind die Chancen auf eine fortgesetzte Aufwärtsbewegung mit verschiedenen Kurszielen wie folgt:

(1) erwarten wir einen Kursanstieg von mindestens einem Prozent ab Musterhoch, lag die bisherige Trefferquote in den letzten dreizehn Jahren bei etwa 53.85 Prozent mit einem Profit-Faktor von 1.83;

(2) erwartet man einen Folgekursanstieg von mindestens zwei Prozent ab Musterhoch, lag die Trefferquote bisher jedoch nur noch bei 30.77 Prozent mit PF bei 1.07;

(3) oberhalb der zwei Prozent wird es richtig dünn, hier liegen die Trefferquoten bei 15.38 Prozent für drei Prozent Gewinnerwartung und dann geht’s noch steiler abwärts;

(4) umgekehrt: erwarten wir einen weiteren Kursverlust auf der Unterseite, wenn das Mustertief unterschritten wird und dieses somit als Short-Trigger angesehen wird, lag die bisherige Trefferquote bei 60 Prozent / PF bei 1.37;

(5) bei zwei Prozent Folgeabschwächung, geht die Trefferquote auf 42.86 Prozent zurück, mit PF von 1.15, danach liegt die Wahrscheinlichkeit einer profitablen Umsetzung eines Trades bei 21.43 Prozent und tiefer;

In der Konsequenz stellen wir zunächst fest, dass ein Doji durchaus gerechtfertigt als neutrales Kursmuster definiert werden kann, da seine „Ertragsstrecke“ ab einem / zwei Prozent uninteressant wird. Somit gilt: definiert man im praktischen Handel die jeweiligen Tagesextreme des Doji als Trigger, sollte man sich mit potentiellen Kursgewinnen von einem Prozent zufrieden geben bzw. sofort mit einem sehr engmaschigen Stop-Kurs-Management arbeiten.

Das heisst…..

(1) eröffnet der FDAX innerhalb der gestrigen Tagesspanne, definieren wir die 3971 als Trigger auf der Long-Seite mit Kurs-Ziel bei 4010 (Stop-Kurs bei 3951);

(2) fällt der FDAX unter die 3927,5 (nachdem er innerhalb der gestrigen Tagesspanne eröffnet hat), definieren wir ein Kursziel bei 3888 (Stop-Kurs bei 3947); achten Sie bitte auf die Wahrscheinlichkeiten der profitablen Umsetzung, sie liegen „nur“ bei 53,85 bzw. 60 Prozent;

Weiterhin sind wir ohnehin noch long positioniert (ausgehend von der Hammer-Formation vom Donnerstag letzter Woche (oder der Eröffnung vom Freitag – hing je nach dem vom Umsetzungszeitpunkt ab – siehe Morgenkommentar vom Freitag). Den Stop-Kurs belassen wir auch heute bei 3925 FDAX-Punkten.

Eröffnet der FDAX oberhalb der 3971, wird diese zum Short-Trigger mit Kursziel bei 3941 und Stop-Kurs bei 3996. Eröffnet der FDAX unterhalb der 3927,5, wird dieses Niveau zum Long-Trigger mit Kursziel bei 3957 und einem Stop-Kurs bei 3902.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (20-09-2004 um 07:14 Uhr)
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