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Alt 29-09-2004, 15:16   #380
OMI
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29.09.2004 15:08:40 (DPA-AFX)
ROUNDUP: Ölpreise entfernen sich leicht von Rekordmarken - weiter hohes Niveau


LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas von ihren Rekordständen entfernt. In London sank der November-Future für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent um 20 Cent auf 46,25 US-Dollar. Am Vortag hatte die Notierung mit 46,72 Dollar noch ein Rekordhoch erreicht.

Die Ankündigung Saudi-Arabiens, die Ölförderung kurzfristig drastisch zu steigern, hat Händlern zufolge den Markt etwas beruhigt. Auch Berichte über bevorstehende Friedensverhandlungen in Nigeria hätten dämpfend gewirkt, sagte Händler Christopher Bellew von Prudential Bache. Zudem hat die USA der OPEC zufolge 2,5 Millionen Barrel pro Tag aus ihrer strategischen Reserve freigegeben. Er hoffe, dass andere OPEC- und Nicht-OPEC-Länder dem Schritt folgten, um den Anstieg der Ölpreise zu begrenzen, sagte der OPEC-Präsident Purnomo Yusgiantoro am Mittwoch in Jakarta.

ÖLPREIS ENTFERNT SICH VON 50-DOLLAR-MARKE

Auch der US-Ölpreis entfernte sich von der psychologisch wichtigen Marke von 50 Dollar. Rohöl zur Novemberauslieferung fiel am Mittwoch im elektronischen Handel am New Yorker Warenterminmarkt Nymex leicht gegenüber Vortagsschluss um 14 Cent auf 49,76 Dollar je Barrel. Der Ölpreis hatte am Vortag erstmals die magische 50-Dollar-Hürde genommen und im Tagesverlauf einen neuen Rekord von 50,47 Dollar verbucht, ehe es zu geringfügigen Abschlägen gekommen war.

Die Bundesregierung mahnte erneut mehr Transparenz auf den internationalen Ölmärkten an. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) unterstütze deshalb mit Nachdruck die Initiative, das Thema beim G-7- Finanzministergipfel am 1. Oktober anzusprechen, sagte Regierungssprecher Béla Anda in Berlin. Mehr Transparenz sei wichtig, um den stark gewachsenen Spekulationen zu begegnen und den Preis treibenden Verteilungskämpfen entgegen zu wirken.

FINANZMINISTERIUM RECHNET MIT EINBRÜCHEN BEI MINERALÖLSTEUER

Der hohe Ölpreis wird laut Finanzministerium "massive Auswirkungen auf das Mineralölsteueraufkommen" haben. Es werde zu Einbrüchen kommen, sagte ein Sprecher. Auch das Wirtschaftsministerium reagierte besorgt auf die aktuelle Entwicklung. In die Höhe schnellende Preise blieben nicht ohne Einfluss und Risiko auf die Konjunktur. "Die Experten sehen das Risiko, aber noch keine konkrete Auswirkung", sagte ein Sprecherin.

Die globale Nachfrage ist unvermindert stark, und die Versorgungsprobleme sind angesichts der Unruhen im siebtgrößten Ölexportland Nigeria und der Produktionsausfälle im Golf von Mexiko im Gefolge von Hurrikan "Ivan" gleich bleibend schwierig. Dies sind momentan die preistreibenden Hauptfaktoren. Saudi Arabien will seine Produktion von 9,5 Millionen Barrel pro Tag auf elf Millionen Barrel ausweiten. Das wirkte sich stabilisierend aus.

AUCH OPEC-KORBPREIS AUF REKORDNIVEAU

Die Ölmärkte werden aber auch weiterhin durch Sorgen über jederzeit mögliche neue Angriffe auf Pipelines im Irak, den ungelösten Steuerdisput des größten russischen Ölexporteurs Yukos, die extrem niedrigen US-Ölreserven und neue Engagements von Hedgefonds und Spekulanten an den Warenterminmärkten beeinflusst.

Auch der von der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) ermittelte Rohöl-Korbpreis war am Dienstag auf ein neues Rekordhoch geklettert. Der sieben Sorten umfassende Korbpreis habe 43,54 Dollar je Barrel betragen, teilte das OPEC-Sekretariat in Wien am Mittwoch mit. Als Grund nannten die OPEC-Experten, dass an den New Yorker Ölmärkten die psychologisch wichtige 50-Dollar-Marke überschritten worden war. Schuld daran hätten vor allem Spekulanten. Allerdings hätte auch die Situation in Nigeria Einfluss auf den Höhenflug der Ölpreise./gö/he
Quelle: DPA-AFX
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