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Alt 27-10-2004, 07:47   #972
OMI
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EUR/USD - Erste Gewinne mitnehmen!
Mittwoch, 27. Oktober 2004


EUR/USD - Die Ausbruchsbewegung hat ihr erstes Kursziel erreicht.


Angesichts der robusten Euro-Entwicklung in den letzten Handelstagen/-wochen stellt sich die Frage, ob derzeit eine Euro-Stärke oder aber eine US-Dollar-Schwäche vorliegt. Die Antwort auf den Euro-Anstieg ist der schwache US-Dollar, denn die jüngsten Konjunkturdaten aus der Euro-Zone waren zu durchwachsen, als das sie den Euro hätten nachhaltig stützen können.

Welche Faktoren sind es also, die den US-Dollar negativ beeinflussen? Pauschal könnte man hier mit einer "Anhäufung von Unsicherheiten" antworten. Anfang November sind die Präsidentschaftswahlen. Ein knapper Wahlausgang wird vorhergesagt und mit Schaudern erinnert man sich an die letzte Wahl, wo die Gerichte über den Sieger entscheiden mussten. Wäre dem wieder so, hieße das mind. 4 Wochen Unsicherheit.
Anfang November tagt zudem die FED. Allgemein wird in dieser Sitzung mit einer weiteren Leitzins-Anhebung um 25 Basispunkte gerechnet. Viel entscheidender ist es aber, wie die FED die nächsten Zinsschritte angesichts des schwächelnden US-Arbeitsmarktes planen wird. Womöglich muss mit einer vorläufigen Aussetzung weiterer Erhöhungen gerechnet werden. Aufschluss darüber geben die wichtigen Oktober-Arbeitsmarktdaten, die ebenfalls Anfang November veröffentlicht werden. Zuletzt machte der Arbeitsmarkt Sorgen. Zwar wird von allen Seiten beteuert, dass der hohe Ölpreis nur wenig Einfluss auf die Konjunkturentwicklung haben würde, fest steht aber, dass die bisherige Konjunkturentwicklung zu keiner nachhaltigen Belebung des Arbeitsmarktes führte. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen blieb in den letzten Monaten deutlich hinter den Erwartungen zurück. Weitere Schwächung erfährt der Greenback durch die rückläufigen Investitionen von Ausländern in US-Wertpapiere.

Unter charttechnischen Aspekten liegt eine klassische Ausbruchssituation vor. Der Euro verließ mit Kursen über 1,245 USD seine Tradingrange, in der er monatelang oszillierte. Mit Kursen von über 1,28 USD hat er nun aber unserer Einschätzung nach sein erstes Ziel erreicht.

Fazit / Handelsempfehlung:

Fundamental spricht einiges für eine Fortsetzung der USD-Schwäche. Kurzfristig trifft der Euro aber spätestens im Bereich 1,29 USD auf nennenswerten Widerstand. Je nach Ausrichtung der persönlichen Strategie empfiehlt es sich, über die (Teil)Realisierung von Gewinnen nachzudenken. Wir sehen auf Sicht von 6 Monaten den Euro bei 1,32-1,35 USD stehen. Unter charttechnischen Gesichtspunkten ist aber auch ein erneuter Test des Ausbruchsniveaus (1,245 USD) in den nächsten Wochen nicht auszuschließen.

Akt. Kurs: 1,28 USD

Erfolgreiche Börsengeschäfte wünscht Ihnen

R. Arndt
stellv. Chefredakteur "berlinvestor : Börsenbriefe"
http://www.berlinvestor.de/
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Schöne Grüße
OMI
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