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Alt 11-11-2004, 07:00   #62
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 11. NOVEMBER 2004

Allgemeine Beurteilung
Den gestrigen Handelstag prägte ein allgemein recht moderates Bewegungsverhalten, sowohl auf der Aktienseite, als auch in den Randmärkten. Grundsätzlich bleiben damit auch weiterhin die grundsätzlichen Impulsrichtungen der Trendverläufe unverändert gültig:

- in den meisten der von uns beurteilten Aktien-Indizes liegen uns intakte Aufwärtstrends vor, die aktuell zum Teil leicht konsolidieren, ohne ihre Trends derzeit im Bestand zu gefährden.

- auf der Renten-Seite dominieren intakte primäre Aufwärtstrends, die seit Mitte Oktober in seitwärts ausgerichtete Konsolidierungs- / Schiebezonen münden und sich innerhalb der sich dort ausbildenden Zonenbegrenzungen seitwärts bewegen. Aus markttechnischer Sicht führte diese Entwicklung bereits zu einer neutralen set-up Ausrichtung auf Tagesbasis, charttechnisch und im Sinne der Regelwerke der klassischen Dow-Theorie können wir noch gültige Aufwärtstrends unterstellen.

- der Öl-Preis weist uns einen intakten sekundären Abwärtstrend aus, der chart- wie markttechnisch bestätigt wird. Brent-Crude-Oil erreichte sein definiertes Kurs-Ziel bei 42 / 40 USD (potentielles Unterstützungsniveau aus dem Monat September) bereits am Dienstag dieser Woche.

- eine allgemeine Schwäche des USD gegenüber EURO und japanischem YEN kann weiterhin unterstellt werden, kurzfristig setzten sich jedoch zunehmend Reaktionsimpulse zu Gunsten der US-Währung durch. Wir gehen davon aus, dass der USD auf Wochensicht seine Tiefkurse gesehen hat.





In der Konsequenz bleiben wir für die Entwicklung der Kursverläufe in den international wichtigsten Aktien-Indizes weiterhin grundsätzlich optimistisch und rechnen auch von Seiten der Randmärkte mit fortgesetzter Unterstützung.

Kurzfristig mehren sich jedoch Indizien auf eine technische Korrektur (sowohl innerhalb der Aktien-Indizes, als auch im Kursverlauf des Öl-Preises, sowie am Renten-Markt), welche im Falle ihrer Entfaltung jedoch den Bestand der übergeordneten Trends nicht gefährden sollte.

Konkret:

(Europa-Indizes)

Alle von uns beurteilten europäischen Börsenbarometer treten auf hohem Niveau weitestgehend auf der Stelle, ohne sich deutlich über das Hoch vom letzten Freitag absetzen zu können. Lediglich im italienischen MIB 30 sahen wir gestern zwar ein neues marginales Bewegungs- und Jahreshoch, welches jedoch bereits kurz nach Börsenbeginn nicht gehalten werden konnte. Das prägendste Bild ist hier die Ausbildung einer überwiegend seitwärts ausgerichteten Konsolidierung mit geringer Schwankungsbreite innerhalb der Tagesspanne vom letzten Freitag.

Interessant ist die Tatsache, dass sich die (zum letzten Wochenende hin) zum Teil deutlich überhitzten Kursverläufe bisher auf unverändert hohem Niveau auskonsolidieren, was grundsätzlich eine weiterhin hohe Bewegungsdynamik unterstellen lässt. In der Konsequenz sind selbst die „erlaubten“ errechneten Minimumkorrekturniveaus noch deutlich entfernt.

Als Fazit halten wir fest: wir bleiben für Europas Aktien-Indizes optimistisch, solange es zu keinem Unterschreiten der jeweiligen Minimalkorrekturniveaus kommt und sich die Markttechnik nicht deutlich verschlechtert. Hierzu halten wir Sie auf dem Laufenden.

(US-Aktien-Indizes)

Ähnliches Verlaufsschema wie für Europas Aktien-Indizes beschrieben. Es dominieren sowohl in den Standard-, als auch in den Wachstumswerte-Indizes intakte Aufwärtstrends, welche aktuell seit Freitag letzter Woche auf hohem Niveau, innerhalb der Freitagsspanne konsolidieren. Interessant sind hierbei die sich immer wieder deutlicher ausbildenden Dochte auf den einzelnen Tages-Candles, was zumindest auf eine leicht erhöhte Abgabebereitschaft durch den Markt auf aktuellem Kursniveau schließen lässt.

Wichtig ist hierbei, dass die laufende Konsolidierung nahe aktuell gültiger, potentieller charttechnischer Widerstände verläuft. Der Dow Jones konnte sich bisher nur knapp über die 10363er Zone schieben, tritt dort aber weitestgehend auf der Stelle. Dem S&P 500 Index gelang letzten Freitag ein überaus knappes neues Jahreshoch, doch auch hier löst sich der Kursverlauf bisher nicht nach oben hin ab.

In beiden NASDAQ´s sind aktuelle Widerstände ebenfalls ein Thema: Der NASDAQ 100 kämpft mit dem Widerstandsbereich um 1524, ein Kursniveau, welches bereits im Frühjahr (Februar) und im Sommer (Juni / Juli) markiert und bestätigt wurde.

Im NASDAQ Comp. geht es um die 2059, ein möglicher Widerstand aus den Monaten April und Ende Juni diesen Jahres.

(Asien-Indizes)

Der hongkonger HSI weist uns unverändert einen dynamisch verlaufenden Aufwärtstrend aus, chart- wie markttechnisch bestätigt. Ähnlich den meisten anderen Indizes, ist das Jahreshoch bei 14058 Indexpunkten durchaus in realistischer Reichweite. Der laufende Aufwärtsimpuls ist unverändert intakt. Als mögliche Unterstützung definieren wir den Bereich um 13400.






Der sich grundsätzlich bisher am „schlechtesten“ entwickelnde Index ist der japanische Nikkei 225, der von seinen Jahreshoch noch weit entfernt ist und auch im kurzfristigen Zeitfenster kaum Dynamik aufzubauen scheint. Technisch kritisch ist die heutige Kursentwicklung mit Blick auf die vollendete potentielle Umkehrformation von Oktober / November, von der aus wir ein Mindestkursziel im Bereich um 11200 definiert hatten.

(Bund-Future Dezember-Kontrakt)

Wir bleiben im kurzfristigen Zeitfenster in unserer Einschätzung für den Kursverlauf des Bund-Futures neutral. Die charttechnisch relevanten Begrenzungen der sich ausbildenden Schiebezone sind weiterhin die Bereiche um 117.34 auf der Oberseite und 116.18 auf der Unterseite. Innerhalb dieser Kursniveaus gilt der Bund-Future als neutraler Trading-Markt.





Der übergeordnete, primäre Aufwärtstrend ist unverändert intakt. Die aktuell gültige untere Begrenzungslinie verläuft im Bereich um 116.10.

(Brent-Crude-Oil)

Unverändert gültiger sekundärer Abwärtstrend liegt vor. Markttechnisch gesehen, müssen wir diesen Trendverlauf als überverkauft einstufen, was das Reaktionsrisiko erhöht. Auf der Unterseite rechnen wir im Bereich um 42 / 40 USD mit Nachfrageüberhängen (Unterstützung), womit in der Konsequenz Short-Positionen engmaschig per Stop-Kurs abgesichert werden müssen.





Der nächst höhere potentielle Widerstand lässt sich derzeit im Bereich um 46 USD herleiten.




DAX

Widerstände: 4078 / 4101 (steht zur Disposition), 4156 / 4175 (ü);
Unterstützungen: 3983 (u), 3848 / 3836 (u), 3778 (u);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten tertiären Aufwärts-
impuls im DAX INDEX:

4021 / 4007 Minimumkorrektur
3975 Normalkorrektur
3942 / 3929 Maximumkorrektur

Seit drei Handelstagen tritt der deutsche Aktien-Index auf der Stelle. Die Schwankungsbreite des aktuellen Kursverlaufes liegt weiterhin innerhalb der Tagesspanne von letztem Freitag und damit innerhalb eines, von uns als neutrale Trading-Zone eingestuften Konsolidierungsbereiches.

Wir verweisen noch einmal auf die unmittelbare Nähe des übergeordneten Aufwärtstrends zu der oberen Begrenzung der seit Jahresanfang gültigen Schiebezone, welche sich im Bereich um 4100 bis 4175 definiert und deutlich im Wochenchart des DAX-Index herleiten lässt.





In der Konsequenz unterstellen wir, dass sich der deutsche Aktien-Index praktisch an einem Scheideweg befindet. Gelingt die Überwindung der 4100 / 4175, rechnen wir mit einem kräftigen Anschlussimpuls, der strategisch gesehen, durchaus Raum in Richtung 4800 eröffnen sollte. Prallt der Kursverlauf dagegen erneut an der bisher recht massiven Widerstandszone ab, müssen wir mit einer Fortsetzung der übergeordneten Konsolidierungszone rechnen und einen neuen, sich ausbildenden sekundären Abwärtsimpuls unterstellen.

Mit Blick auf die allgemeine Verfassung der übrigen Vergleichsindizes und der Randmärkte, präferieren wir aktuell das erst genannte, strategische Ausbruchsszenario. Konkret: wir bleiben für den deutschen Aktien-Index bisher auch weiterhin optimistisch.

Praktische Schlussfolgerung:

In der praktischen Konsequenz konzentrieren wir uns innerhalb der Trading-Zone im FDAX (4127 / 4056,5) weiterhin auf kurzfristige intraday-Handelsaktivitäten, welche im Scalping-Bereich liegen. Weiterführende Neupositionierungen bzw. over night Positionen bauen wir nicht auf (es sei denn, sie sind Bestandteil eines trendfolgenden Handelssystems), da wir hier kein akzeptables Chance-Risiko-Verhältnis unterstellen.






Sollten noch immer Long-Positionen bestehen, welche im Zusammenhang mit der Impulswende Mitte / Ende Oktober aufgebaut wurden, behalten wir hierfür den Stop-Kurs knapp unterhalb des berechneten minimalen Reaktionspotentials bei. Dies wäre in etwa ein Kursniveau knapp unterhalb der 4019.

Für das heutige Trading konzentrieren wir uns (wie gehabt) auf die gestrigen Tagesextreme: eröffnet der FDAX oberhalb der 4116.5, wird dieses Niveau zum Short-Trigger mit Kurs-Ziel bei 4087. Den Stop-Kurs platzieren wir bei 4141 FDAX-Punkten. Eröffnet der FDAX unterhalb der 4087, wird dieses Kursniveau zum Long-Trigger mit Kurs-Ziel bei 4117 und einem Stop-Kurs bei 4062 FDAX-Punkten.

Im Falle eines Ausbruches aus der Trading-Range, rechnen wir im Grunde mit einem Rücksetzer, bevor der tragende Folgeimpuls einsetzen sollte. Dennoch, um den Fuß wenigstens in der Tür zu haben, werden wir im Falle einer Überschreitung einer Bereichsgrenze eine erste Teilpositionierung mit „Grenzverletzung“ durchführen, welche wir beibehalten, wenn der Schlusskurs den Ausbruch bestätigt. Hierzu mehr im Abendkommentar.



EINZELAKTIEN

Allianz

Unverändertes Gesamtbild im Kursverlauf der Allianz-Aktie. Wir bleiben optimistisch und halten am 92ger Kurs-Ziel fest. Die bereits mehrfach genannten Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls, behalten wir bei mit der Maßgabe, dass Zu- / Käufe in einer erwarteten Reaktion getätigt werden sollten, vorausgesetzt, es wird das errechnete minimale Reaktionspotential nicht unterschritten. Dieses berechnet sich weiterhin im Bereich um 86.62 / 85.99 EURO. Für bestehende Long-Positionen gilt der Bereich um 85.99 EURO zudem als „letztes Stop-Kurs-Niveau“.

BASF

Die Aktie läuft und läuft. Per gestern wurde ein neues Jahreshoch markiert und es lassen sich aktuell kaum Indikationen herleiten, wann der laufende Aufwärtsimpuls stoppen könnte. Widerstände lassen sich derzeit kaum sinnvoll herleiten, da „alte, potentielle“ Marken noch aus 2001 stammen und mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Positionsschieflagen aufweisen sollten.





Unterstützung definieren wir im Bereich um 49.76 bis 49.32 EURO. Minimales Reaktionspotential auf den jüngsten laufenden sekundären Aufwärtstrend berechnet sich um 49.51 / 49.26 EURO.

Deutsche Bank

Auch hier bleiben wir grundsätzlich optimistisch. Der Wochenchart bestätigt bisher den Ausbruch über die 61.75 EURO Marke. Auffallend ist jedoch die nachlassende Schwungkraft, was sich in den kleinen Tageskerzen mit ausgeprägtem Docht und Lunte widerspiegelt. In der Konsequenz sollten Trading-Long-Positionen engmaschig per Stop-Kurs abgesichert werden, für strategisch ausgerichtete Positionen platzieren wir den Stop-Kurs knapp unterhalb des errechneten minimalen Reaktionspotentials bei 61.43 / 61.11 EURO.

Deutsche Post

Die am Dienstag angesprochene potentielle Umkehrformation ist mit Überwindung der 15.80 EURO vollendet worden. Kurs-Ziel bleibt die 16.40 EURO Marke. Stop-Kurs auf 15.79 EURO.





Deutsche Lufthansa

Wir bleiben optimistisch für die Deutsche Lufthansa. Alle genannten Marken und technischen Fakten der Vortage bleiben unverändert gültig. Stop-Kurs ziehen wir nach auf 10.23 EURO. Potentielles Kurs-Ziel bleibt die 11.50.

MAN

MAN hat mit der gestrigen Entwicklung ihr Kursziel bei 28.98 EURO erreicht. Kursgewinne können mitgenommen werden bzw. wir passen den Stop-Kurs auf 28.25 EURO an. Achtung, Bereich um 28.98 gilt als herleitbarer potentieller Widerstand.





Münchener Rückversicherung

Widerstandsbereich um 82 EURO erreicht. Stop-Kurs engmaschig auf 80 EURO anpassen bzw. Gewinnmitnahme andenken.






Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner


Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (17-11-2004 um 07:05 Uhr)
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