Ich kann mich leider einer gewissen bearishen Grundhaltung, zumindest für den S&P 500 (und damit auch S&P 100, NYSE, Wilshire und Dow Jones) nicht erwehren.
Hintergrund ist die auffällige enge Korrelation zwischen Bonds und Stocks, die aufgrund der Technischen Analyse der 30-jährigen Treasurys nichts Gutes für die o.a. Indizes vermuten läßt.
Zunächst die Bonds (30-Year US-Treasury Bond Price $ USB) für sich allein betrachtet:
Seit Ende März 2002 ein aufsteigendes Dreieck, ausgehend von einem Low bei 97.50 Indexpunkten bis aktuell direkt unter dem Widerstand bei knapp über 105 Indexpunkten. Derzeit der 3. Anlauf auf diese Marke, der i.d.R. statistisch betrachtet erfolgreich verläuft.
---------------------------------------------------
Die 2. Grafik stellt Verlauf der 30-Year US-Treasury Bond Price und den S&P 500 gegenüber. Leicht zu erkennen die Korrelation zwischen beiden Charts, Stocks rauf bedeutet (fast) zeitgleich Bondpreise runter und vice versa (Geld fließt aus bonds in Stocks und vice versa).
Entscheidende Wendepunkte sind mit grünen (positiv für Stocks) und roten (negativ für Stocks) Verbindungslinien gekennzeichnet.
Während die Bonds seit Ende März ein aufsteigendes Dreieck markieren, fällt der S&P 500 fast spiegelbildlich, leider aber auch fast parabolisch, ab. Jeder erfolgreiche Test des Supports im aufsteigenden Dreieck der Bonds fiel mit dem Ende einer kurzfristigen Erholung im S&P 500 zusammen.
Folgerichtig müßte man bei erfolgreicher Überwindung des Widerstands bei 105 Punkten in den Treasurys und damit einem dynamischen Ausbruch aus dem aufsteigenden Dreieck mit Kursziel 112.50 Indexpunkten -zeitgleich Top aus Nov. 2001 -Zufall ?- (aus der Höhe des aufsteigenden Dreiecks) von einem zeitgleich verstärkten Downmove im S&P 500 ausgehen - außer die Korrelation würde am aktuellen Punkt komplett aufgehoben. Und da Börse und Trading auch etwas mit Risk:Reward und Wahrscheinlichkeiten zu tun hat, würde ich auf diese "Aufhebung am aktuellen Punkt" eher wenig Einsatz wagen ...
