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Alt 22-02-2005, 14:09   #12
Graf Zahl
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Schnusenberg bestreitet 04-Finanzkrise
Di 22 Feb, 12:42 Uhr

(sid) Bundesligist Schalke 04 sieht sich nicht in einer Finanzkrise. Obwohl der Verein rote Zahlen schreibt und im Jahr 2004 einen Verlust von 17 Millionen Euro verbuchte, ist die Lage beim Titelanwärter wohl nicht bedrohlich. Finanzvorstand Josef Schnusenberg bestätigte diese Zahl in einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Focus-Money, relativierte aber im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid): "In dieser Berechnung sind 13 Millionen Euro Abschreibungen enthalten. Der Cashflow liegt bei vier Millionen Euro. Ich bin zwar nicht auf der Insel der Glückseligkeit, aber im Vergleich zu den anderen Bundesliga-Vereinen liegen wir gar nicht schlecht."

110 Millionen Euro an Verbindlichkeiten

Laut Focus-Money soll aber die Finanzlage von Schalke 04 noch bedrohlicher als beim schwer angeschlagenen Revier-Rivalen Borussia Dortmund sein. Nach Angaben des Magazins wies der Traditionsklub für das Jahr 2004 bei gut 94 Millionen Umsatz 17 Millionen Euro Verlust aus. Damit wären die Königsblauen mit Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt knapp 110 Millionen Euro derzeit der höchstverschuldete Bundesliga-Verein. Schalke muss seine Zahlen, anders als der börsennotierte BVB, nicht publizieren.

"Wir haben zehn Millionen Festgeld rumliegen, haben absolut keine Liquiditätsprobleme"

Schon im Geschäftsjahr 2003 hatte der Traditionsklub ein Minus von 4,1 Millionen Euro verbucht. Damals hatte Schalke von der Stadt Gelsenkirchen das Parkstadion für einen Euro übernommen und es anschließend mit einem Wert von 15 Millionen Euro in die Bilanz aufgenommen."Die Finanzlage bei Schalke 04 halte ich für noch katastrophaler als bei Borussia Dortmund", sagte Professor Karlheinz Küting vom Institut für Wirtschaftssprüfung der Universität des Saarlandes, der die Schalker Bilanz für Focus-Money analysierte. Auch bei Schalke fänden sich ausufernde Schulden und Bilanztricks."Was Herr Küting erklärt, ist bemerkenswert. Denn es gibt noch keine Bilanz 2004, und die von 2003 hat er nicht gesehen", konterte Schnusenberg, seit elf Jahren "Finanzminister" auf Schalke, und fügte hinzu: "Wir haben zehn Millionen Festgeld rumliegen, haben absolut keine Liquiditätsprobleme. Spieler, Mitarbeiter und Lieferanten bekommen pünktlich ihr Geld. Wir sind keine Hasardeure, wir nutzen nur alle bilanziellen Möglichkeiten aus. Wir haben gute Perspektiven, und es wird immer besser." Manager Rudi Assauer stufte das Risiko des Vereins als "vertretbar" ein.

Alarmierend soll laut Focus-Money bei den Knappen auch die Eigenkapital-Situation sein. Schalke wies im Jahr 2003 ein negatives Eigenkapital von rund 1,9 Millionen Euro aus. Sollte der Traditionsklub über mehrere Jahre die Teilnahme am UEFA-Pokal oder an der Champions League verpassen, drohen laut Schnusenberg Probleme: "Ich habe an die Spieler bereits auf der Mitgliederversammlung 2002 appelliert, dass sie ins internationale Geschäft kommen müssen. Ansonsten wird der Verein über den Kader nachdenken müssen."
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