[621Paul]

Die SdK schreibt:

Sunline AG
Gelungenes Börsendebüt
– verärgerte
Privatanleger
Mit einem Kursaufschlag von etwa
30% zum Emissionskurs verabschiedete
sich die Sunline AG gestern
Abend von ihrem ersten Handelstag.
Damit kann das Unternehmen trotz einer
eher mittelmäßigen Börsenstimmung
zufrieden sein. Ob jedoch die Privatanleger
mit der Zuteilungspolitik
aus dem Hause Sunline zufrieden sind,
darf bezweifelt werden. Trotz 37facher
Überzeichnung wurden gerade einmal
20% der Emission, also 340.000
Aktien, an Privatanleger vergeben. Damit aber nicht genug:
Die emissionsbegleitende Baader Wertpapierhandelsbank
kam auf die wenig durchdachte Idee, jedem Zeichner 1,38%
seines Zeichnungsvolumens zuzuteilen. Mit anderen Worten
bedeutete dies beispielsweise für Anleger, die 200
Aktien geordert hatten, eine Zuteilung von drei Aktien im
Gesamtwert von 15,90 Euro. Dass sich die Freude der
Anleger – allein schon hinsichtlich der im Verhältnis zur
Zuteilung sehr hohen Gebühren – bei
einer derart dilettantischen Verteilungspolitik
in Grenzen hält, ist nachzuvollziehen.
Mittlerweile ruderten
einige Depotbanken zurück und
erklärten, den Sunline-Zeichnern
ausnahmsweise keine Gebühren in
Rechnung stellen zu wollen. Die
Baader Wertpapierhandelsbank hat
sich mit ihrem Vorgehen jedoch auf
alle Fälle für die SdK-Auszeichnung
„IPO-Zitrone des Jahres 2005“ beworben.