DAX-Tagesanalyse Seite
[08:45, 25.11.05]
Von Büchler, Andreas
Selbst wenn der DAX den aktuell gültigen Kurskorridor nach unten verlässt, kann er sich schnell an einer der dann in unmittelbarer Nähe folgenden Haltezonen stabilisieren. Zu größeren Verlusten muss es also nicht kommen.
Der gestrige US-Feiertag wirkte sich auch hierzulande auf das Tagesgeschäft aus. Die Umsätze lagen am Donnerstag auf Xetra rund 25 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen vier Wochen, und auch die Schwankungsbreite der Kurse war mit knapp 33 Zählern weit geringer als üblich.
Immerhin blieb der Index trotz des allgemeinen Desinteresses im Anfang November gestarteten, kurzfristigen Aufwärtstrendkanal. Dessen untere Begrenzungslinie rückt jedoch immer näher und dürfte heute bereits zu Handelsbeginn eine Entscheidung vom DAX verlangen. Wird die im Tagesverlauf von 5190 auf 5210 Zählern steigende Gerade unterschritten, könnte dies weitere Gewinnmitnahmen nach sich ziehen. Dies ist derzeit das wahrscheinlichste Szenario.
Die nächste Unterstützungszone findet sich dann zwischen 5160 und 5170 Punkten (siehe Chart auf der folgenden Seite), gefolgt von dem Haltebereich bei 5130 Punkten. Gelingt es dem Index dagegen, sich über der 5200er-Marke zu etablieren, hat er Luft bis an die obere Begrenzungslinie des Aufwärtstrendkanals bei 5250/70 Zählern.
Die US-Märkte werden dem DAX auch am Freitag keine Orientierungshilfe sein, denn viele Anleger dürften sich bereits in einem verlängerten Wochenende befinden. Zumal der Aktienhandel an der New York Stock Exchange heute auch nur bis 19:00 Uhr und der Anleihenhandel bis 20:00 Uhr (anstatt 22:00 Uhr) verkürzt stattfindet.
Handlungsempfehlung
Während die langfristige Long-Position nach wie vor haltenswert ist, sollte vor einem kurzfristigen Neueinstieg eine Konsolidierung abgewartet werden.
Langfristige Analyse
Aus der übergeordneten Perspektive lässt sich das nächste Kursziel bei rund 5250 Punkten ausmachen. Dort findet sich die obere Begrenzungslinie eines im August gestarteten Aufwärtstrendkanals, der sich wiederum aus einer bereits über ein Jahr alten Trendlinie ableitet (erkennbar im Chart auf Seite drei).
Die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren sind überwiegend positiv. Sowohl Trendfolger als auch Oszillatoren stehen einer weiteren Rally bis an die erste langfristige Barriere bei 5400 Zählern nicht im Weg. Dort trifft jedoch die Obergrenze eines seit Anfang 2004 gültigen Kurskorridors auf einen bereits bewährten, horizontalen Widerstand (siehe Seite sechs), was aller Voraussicht nach stärkere Gewinnmitnahmen auslösen könnte.
Im Moment jedoch existieren kaum Anzeichen dafür, dass der deutsche Aktienindex die Haltezone bei rund 4600 Punkten in den kommenden Wochen testen könnte. Dort bilden die 200-Tage-Linie und eine waagerecht verlaufende Unterstützung die nächstliegende, stärkere Unterstützung.
Quelle: boerseonline