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Alt 09-02-2006, 10:50   #1
simplify
letzter welterklärer
 
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der neue börsenguru JIM ROGERS

mit den gurus ist es wie mit den propheten, mal haben sie recht mal nicht. man sollte sich immer ein eigenes urteil bilden.


Zitat:
09.02.2006 (09:38)

Jim Rogers hat für den Rohstoffsektor nahezu Kultstatus erlangt, für ihn sind Rohstoffe „Gold“ wert. Seit er 1998 den „Rogers International Commodities Index“ einführte sind die Preise für Metalle, Energie und sonstige Rohstoffe praktisch ununterbrochen angestiegen.

Zumindest bislang hat die Stärke der Rohstoffpreise seine Auffassung gerechtfertigt, dass ein goldenes Zeitalter in diesem Sektor eingetreten ist, das noch ein weiteres Jahrzehnt lang anhalten könnte. Nach Meinung von Jim Rogers dürfte die Rohstoffhausse bis mindestens 2014 andauern!

Dabei handelt es sich nicht um eine simple Voraussage. Historisch gesehen dauerte die kürzeste Hochphase 15 Jahre und die längste 23 Jahre. Durchschnittlich waren die Hausseperioden 18 Jahre lang. Aus diesen historischen Daten ergibt sich, dass der jetzige Aufschwung erst zwischen 2014 und 2022 zu Ende sein dürfte.

Angebot und Nachfrage klaffen weit auseinander

Seit 35 Jahren wurde weltweit kein größeres Ölfeld mehr entdeckt - weltweit erschöpfen sich die Ölreserven - weltweit erschöpfen sich die Bergbaureserven.
So wurde in den vergangenen 25 Jahren nur eine Bleimine neu eröffnet.

Selbst für lange Zeit beinahe unerschöpflich geltende riesige Ölfelder Saudi Arabiens scheinen inzwischen ihre Produktions-obergrenze erreicht zu haben. Glaubt man Experten wie dem amerikanischen „Ölbanker“ Matt Simmons, so haben sie ihr Zenit längst überschritten.

Die Felder lassen sich nach seiner Einschätzung nur noch mit zunehmendem

Aufwand und bei abnehmender Produktionsleistung ausschöpfen.
Die Welt sei geologisch praktisch „abgegrast“ und wenn eventuell noch größere Funde gemacht werden könnten, dann in der kaspischen Region oder im südchinesischem Meer. Die eine Region sei allerdings politisch instabil und in der anderen deute die Geologie eher auf Gas-, denn auf Ölvorkommen hin.

Die hohen Benzinpreise lassen auch Zucker teuer werden

Getrieben von der Besorgnis darüber, dass die Produktion möglicherweise auf lange Zeit nicht mit dem Bedarf Schritt halten kann, hat der Markt Mitte November 2005 zu beschleunigten Preissteigerungen angesetzt. Bereits vom Herbst 2003 an hatten die Preise langsam, aber stetig Terrain gewonnen, seither hat sich der Zuckerpreis in New York in der Spitze um etwa das Dreifache verteuert und liegt auf dem höchsten Niveau seit 1995.

Die treibende Kraft dieser Hausse wurde weithin unterschätzt. Es sind die Preissteigerungen bei Rohöl und vor allem bei Benzin. Sie ließen die Nachfrage nach alternativen Treibstoffen stark anziehen. Hier ragt das aus Zuckerrohr gewonnene Äthanöl heraus, das in Brasilien schon seit Jahrzehnten als Benzinzusatz und inzwischen sogar als Benzinersatz verwendet wird. Brasilien ist der führende Produzent und Exporteur von Rohzucker.

Bei Aluminium ist das vierte Jahr in Folge mit steigenden Preisen zu rechnen

Zurückzuführen ist dies sowohl auf die steigende Nachfrage aus China als auch auf einen relativen Produktionsengpaß der Aluminiumhütten. „Bei jeder Aluminiumhütte entfallen auf Strom zwischen 30 und 40 Prozent der Kosten und das ist ein kritischer

Anteil“, sagt Tom Campbell, geschäftsführender Direktor der neuseeländischen Aluminiumsparte des weltweit drittgrößten Bergbaukonzerns Rio Tinto. Campbell hat die Produktion in seinem Betrieb gedrosselt, nachdem die Energiekosten um das Vierfache angestiegen sind.

Gold: Indien und China als Preistreiber

Einer der maßgeblichen Preistreiber, der 2005 und heuer zum rasanten Anstieg des Goldpreises sowohl im US-Dollar als auch im Euro geführt hat, ist die rapide steigende Nachfrage aus den aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien: Obwohl Indien als größter Goldverbraucher der Welt bereits mehr als ein Fünftel der jährlichen Goldproduktion aufkauft, ist die Nachfrage in der ersten Hälfte des Jahres 2005 noch einmal um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestie-gen. Aber auch die chinesische Bevölkerung steht dem um nichts nach, auch wenn der Verbrauch aktuell erst drei Prozent der jährlichen Weltproduktion ausmacht.

Die chinesische Bevölkerung registriert erst jetzt, drei Jahre nach der Liberalisierung des Goldmarkts, nach und nach, dass sie Gold selbst kaufen darf. Wenn jeder Chinese ein Gramm Gold kaufen würde, würde das mehr als die Hälfte der weltweiten Jahresproduktion in Anspruch nehmen!
Vor allem ist die Sparquote der privaten Haushalte in diesen asiatischen Ländern um ein Vielfaches höher als in den westlichen Industriestaaten.

Die Kosten für die Goldförderung sind in den letzten Jahren immens gestiegen. Die Metall- und Energiepreise und der Preisanstieg bei der speziellen Abbau-Ausrüstung haben den Goldminen weltweit stark zugesetzt.

Ungebrochen ist auch die Nachfrage nach Gold als „goldene“ Reserve für schlechte Zeiten – von privater Seite als auch von Seite der Notenbanken. Alleine die latente Terrorangst dürfte fünf Prozent des Goldpreises ausmachen.

Wenn jetzt die chinesische Regierung einen Goldanteil an den Währungsreserven in jener Höhe anstrebt, wie es zum Beispiel die Europäische Zentralbank für sinnvoll erachtet (15 Prozent), dann bedeutet das einen Nachholbedarf von 8.000 Tonnen Gold – dem Dreifachen der jährlichen Produktion.

Eine Prognose in Bezug auf den Goldpreis kann seriöserweise niemand liefern – außer dass Gold nicht unter 45 US-Dollar pro Unze rutschen wird, denn die Verpflichtung der US-Notenbank aus dem Jahr 1975, Gold gegen diesen Preis zurückzunehmen besteht nach wie vor. Übrigens verfügt die USA mit 8.000 Tonnen über die größten Goldreserven der Welt.

Der anhaltende Überhang auf der Nachfrageseite wird die nächsten Jahre tendenziell eher einen höheren Preis unterstützen, wenn auch nicht garantieren.
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