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Alt 05-04-2006, 22:28   #2
Starlight
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Ethanol: Sorgt das "flüssige Gold" für den nächsten Börsen-Boom?

Die unsichere Lage im arabischen Raum hat dem Thema "Bio-Treibstoff" einen hohen Aufmerksamkeitswert beschert. Und in der Tat, Ethanol bietet hoch interessante Perspektiven. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig mit den Grundlagen vertraut zu machen.




Öl-Knappheit: Was bringt die Alternative Ethanol?


Rohöl wird immer knapper - und teurer. Fieberhaft versuchen die westlichen Industrienationen ihre Abhängigkeit vom "schwarzen Gold" zu reduzieren - und stoßen dabei unter anderem auf Ethanol. Spätestens nach der Ankündigung von US-Präsident Bush, verstärkt nach alternativen Energiequellen suchen zu wollen, haussieren die Aktien der Bio-Benzinhersteller. Was ist dran am neuen Boom?

Der Unterschied zwischen Industrie- und Bio-Alkohol

Industriell erfolgt die Herstellung von Ethanol meist über die Hydratisierung von Alkenen, ein Verfahren, bei dem in der Regel auf Kohlenwasserstoffe aus Erdöl oder Erdgas zurückgegriffen wird. Biologisch erzeugtes Ethanol entsteht dagegen durch Vergärungsprozesse, wie man sie aus jeder Schnapsbrennerei kennt. Dabei wird mit Hilfe von Enzymen Biomasse und die darin enthaltene Stärke in Glukose aufgespalten, die anschließend unter Einsatz von Hefepilzen vergoren wird. Bei diesem Prozess entstehen - gewissermaßen als biologisches Abfallprodukt - Kohlendioxid und Ethanol. Wegen der hohen Giftigkeit von Ethanol, unter der auch die Hefepilze leiden, lassen sich auf natürlichem Weg nur Alkoholgehalte von maximal 18 Prozent erreichen. Benötigt man einen höheren Alkoholgehalt, muss die vergorene Masse noch destilliert werden. Endprodukt ist das so genannte Bio-Ethanol.

Interessant für die Industrie ist Ethanol vor allem deshalb, weil es ohne Probleme normalem Benzin zugemischt werden kann. Üblich ist mittlerweile ein Verhältnis von 15 Prozent Benzin und 85 Prozent Ethanol. Dieses Gemisch ist unter der Bezeichnung E85 im Handel und hat den zusätzlichen Vorteil, dass durch die höhere Klopffestigkeit des Treibstoffs die Motorleistung gegenüber herkömmlichem Benzin um 5 Prozent gesteigert wird.

>> Schwedische Erfahrungen lassen hoffen

Dass diese Technik praxistauglich ist, zeigen die Erfahrungen in Schweden. Das skandinavische Land, das als europäischer Pionier in Sachen Bio-Sprit gilt, hat bereits über 220 Tankstellen, die E85 verkaufen. Die Folge: Ethanol-Fahrzeuge gehören dort bereits zum festen Straßenbild, was auch dem Autobauer Ford zu verdanken ist, der mit seinem FFV (Flexible Fuel Vehicle) den einzigen Ethanol-tauglichen Pkw aus europäischer Serienfertigung anbietet.

Derzeit werden jährlich rund 320 Millionen Hektoliter (32 Milliarden Liter) Ethanol produziert, rund vier Millionen Hektoliter davon in Deutschland, womit der heimische Bedarf zu etwa 60 Prozent gedeckt ist. Weltgrößter Ethanol-Produzent ist seit Jahren unangefochten Brasilien, hier wurden allein im Jahr 2003 rund 3,8 Milliarden Gallonen (etwa 14,5 Milliarden Liter) hergestellt. Die USA brachten es im gleichen Zeitraum nur auf 2,8 Milliarden Gallonen. Der Grund ist simpel: Für die enzymatische Gewinnung von Ethanol braucht man Biomasse mit einem möglichst hohen Kohlenhydrat-Anteil,

Weil aber der Ethanolbedarf nach Schätzungen der International Energy Agency (IEA) bis 2012 auf über 17 Milliarden Gallonen (rund 65 Milliarden Liter) steigen soll und nicht jedes Land über ähnliche Zuckerrohr-Kapazitäten wie Brasilien verfügt, wird bereits eifrig nach anderen Möglichkeiten gesucht. Eine Alternative ist die Herstellung aus Mais, ein Verfahren, das vor allem in den USA im großen Maßstab praktiziert wird.Marktführer ist hier das Unternehmen Archer Daniels Midland
Quelle: Yeald

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in Washington ist jedenfalls davon überzeugt, dass die für Ethanol in den USA eingesetzte Maismenge schon bald die dortigen Maisexporte übersteigen wird. „Die Nachfrage der Ethanol-Branche nach Mais könnte schon bald einen stärkeren Einfluss auf den Preis für Mais haben als die Nachfrage der Exportindustrie“, sagt USDA-Chefökonom Keith Collins


Erzeugerländer

Die USA sind – vor Brasilien – der größte Ethanol-Erzeuger in der Welt. In den USA wurden 2005 etwa 4,3 Mrd. Gallonen(3,79 Liter), in Brasilien 4,2 Mrd. Gallonen Ethanol hergestellt. In diesem Jahr wollen die USA ihre Produktion auf 5,1 Mrd. Gallonen steigern. Brasilien erwartet für das Jahr 2006 eine Produktion von 4,8 Mrd. Gallonen.

US-Produzenten

Zu den größten Ethanolproduzenten der USA zählen Archer Daniels Midland (NYSE: ADM ) , VeraSun Energy, Aventine Renewable Energy, Abengoa Bioenergy, New Energy Corp, Midwest Grain Processors und Chief Ethanol.



PACIFIC ETHANOL WKN:A0D9R1


Microsoft-Gründer Bill Gates hat über seine Investmentfirma Cascade Investment für 84 Millionen Dollar etwa 27 % an dem Unternehmen erworben


Das Unternehmen zieht in Kalifornien gerade die erste von fünf geplanten Bioethanolanlagen hoch, die eines Tages 200 Millionen Gallonen (757 Millionen Liter)
Alkohol aus Biomasse liefern sollen. Pacific Ethanol ist damit auf dem besten Weg, zum größten Bioethanolhersteller an der US-Westküste aufzusteigen.
Das Timing für den Bau der Anlage könnte kaum günstiger sein, da der Bedarf an Bioethanol rapide steigt. Denn die hohen Ölpreise machen den Einsatz des umweltfreundlichen Treibstoffs, der in den USA hauptsächlich aus Mais gewonnen wird, ökonomisch sinnvoll. Zudem verpflichtet ein 2005 verabschiedetes Gesetz die Mineralölindustrie, künftig auch Treibstoff aus erneuerbaren Energien anzubieten.
So müssen die Hersteller dieses Jahr bereits vier Milliarden Gallonen Sprit aus Biomasse dem Benzin beimischen. Bis 2012 wird sich das Volumen auf 7,5 Milliarden Gallonen annähernd verdoppeln.




ARCHER-DANIELS-MIDLAND WKN: 854161








ABENGOA WKN: 904239









XETHANOL WKN: A0H1DP


Morgan Stanley hat jüngst vorgerechnet, dass die Produktion einer Gallone, also 3,79 Litern Ethanol aus Mais 1,10 US-Dollar kostet. Bleifreies Benzin kostet 1,85 Dollar je Gallone. Xethanol verfügt über zwei Produktionsanlagen in Iowa, in denen auch nach neuen erneuerbaren Rohmaterialien geforscht wird. Xethanol schreibt noch rote Zahlen, doch wird prognostiziert, den Umsatz in den kommenden zwölf Monaten von 2,5 auf 15 Millionen Dollar zu erhöhen.






AUSTRALIAN ETHANOL WKN: A0DN4W



Achtung: Sehr spekulativ!!!!






SUNOPTA WKN: 784556




Das kanadische Unternehmen Sunopta hat eine Technologie entwickelt, mit der man mittels Dampf und unter hohem Druck Biomasse so lange einweicht, bis sich daraus Ethanol herstellen lässt. Sunopta besitzt in diesem Bereich einige wichtige Patente und baut gerade für Abengoa eine Produktionsanlage


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BIODIESEL:



BIOPETROL WKN: A0HNQ5








EOP BIODIESEL WKN: A0DP37








AUSTRALIAN RENEWABLE FUELS WKN: A0EAC5


Geändert von Starlight (01-05-2006 um 21:23 Uhr)
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