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Alt 31-07-2006, 20:57   #150
tina
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Warum ich bullish für Kaffee bin mag sich jenen Anlegern nicht erschliessen, die immer noch auf Massenmeinungen hören und die sich von der medialen Berichterstattung beeinflussen lassen.
Die meisten Publikationen sind eher negativ zum Kaffeemarkt eingestellt, doch leider haben auch nur die wenigsten Ahnung von Rohstoffen und dem Grund, warum sich die Kurse in die eine oder andere Richtung bewegen.
Bei Kaffee zerrt die anhaltende Schwäche an den Anlegernerven und mit jedem Cent, den Kaffee verliert, werden die Zweifel größer.

Um zunächst einmal auf das kurzfristige Bild einzugehen habe ich die COT-Daten mitgebracht:
Hier sehen wir die Tendenz, dass die Commercials jede Schwäche nutzen, um Longs aufzubauen.
Wir liegen nicht weit von einem historischen Extrem entfernt bei den Longs.
Die Fonds sind chronisch unterinvestiert und ich werde Ihnen nun verraten, warum sich dieses Bild so darstellt.
Der Kaffeepreis markierte 2001/2002 ein 70-Jahrestief!
Der Grund waren hier Überkapazitäten und jeder von Ihnen weiß, dass der Preis fällt, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt.
Nun sind Preise aber grundsätzlich elastisch und man muss sich gerade bei Rohstoffen mit jedem einzelnen Markt beschäftigen.
Wenn solche Übersättigungen (hohe Lagerbestände) vorliegen, fallen die Preise und dies reizt wiederum die Käufer und die Lager leeren sich.
Ein viel wichtigerer Effekt ist jedoch als Begleiterscheinung aufgetreten und dieser Effekt ist nun Nährstoff für einen möglicherweise bevorstehenden Bullenmarkt bei Kaffee.
Die niedrigen Preise bei Kaffee haben eine derart extreme Dimension erreicht gehabt, dass viele Pflanzer aufgaben und auf attraktivere Märkte, wie Sojabohnen oder Zucker umgesattelt sind. Die am Markt gezahlten Kaffeepreise konnten in den letzten Jahren nicht einmal mehr die Kosten decken!
Der massive und immer noch anhaltende Rückzug vieler Pflanzer führt zwangsläufig zu einer Angebotsverknappung.
Die Nachfrage nach Kaffee muss also nicht einmal zunehmen, denn das Angebot verknappt sich immer mehr.
Irgendwann wird das Angebot derart stark verknappt sein, dass die Preise beginnen werden zu steigen.
Ich gehe davon aus, dass wir dann einen unglaublichen Rallye-Move sehen werden, denn wie wahrscheinlich nur die Wenigsten wissen, ist Kaffee von seiner Anbaueigenschaft hereher wie ein Metall zu behandeln.
Ich will damit sagen, dass eine Kaffeepflanze 3-6 Jahre benötigt, ehe sie eine Ernte abwirft und dementsprechend dauert es eine enorm lange Zeit, bis der Kaffeemarkt aus einem Defizit in einen Überschussmarkt kommt.
Zunächst einmal müssten nämlich die Preise so stark steigen, dass es für die Pflanzer wieder attraktiv wäre Kaffee anzubauen und dann würde selbst die Rückkehr einiger abtrünnig gewordenen Kaffeepflanzer nicht umgehend die Preise drücken können, da mit einer zeitlichen Verzögerung von 3-6 Jahren gerechnet werdne muss.
Diese Eigenheiten kennen von den Investoren nur die Wenigsten und so verwundert es nicht, dass Kaffee unpopulär ist. Die Kenner der Rohstoffmärkte und dazu zählen nat. die Commercials, wissen dies und haben schon entsprechende Hedgegeschäfte getätigt.
Im Chart sehen Sie, dass es bei Kaffee immer wieder extreme Preisanstiege gab, die in der überwiegenden Mehrzahl durch Frosteinbrüche in den brasilianischen Anbaugebieten verursacht wurden. In jedem Jahrzehnt gab es solche Kälteschocks (Kaffee braucht ca. 21° Temperatur). In diesem Jahrzehnt gab es noch keinen!


quelle: consors-board
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