Marktbericht
Wiener Börse - ATX tiefrot - Minus 4,7 Prozent / Leitindex büßt 185 Punkte ein - Extrem schwaches Umfeld
Montag, 21. Jänner 2008
Top und Flop
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei hohem Volumen mit massiven Kursverlusten beendet. Der ATX rutschte 185,67 Punkte oder 4,76 Prozent auf 3.712,61 Einheiten ab. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 142 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.855 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17:30 Uhr MEZ: DAX/Frankfurt -7,16 Prozent, FTSE/London -5,48 Prozent und CAC-40/Paris -6,83 Prozent.
An einem international tiefroten Tag kam auch der heimische Leitindex unter die Räder. Der ATX lag im Tagesverlauf zwischenzeitlich um mehr als sechs Prozent ins Minus und konnte erst am Nachmittag seine Abschläge wieder leicht eingrenzen. Die anhaltenden Sorgen über die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft hatte bereits die asiatischen Märkte einheitlich abrutschen lassen.
"Im Verlauf wurden dann einige Stop-Loss-Order ausgelöst und das Unterschreiten einiger wichtiger charttechnischer Unterstützungslinien beschleunigte den Abwärtstrend zusätzlich", hieß es am Markt. Das Geschäft gestaltete sich zum Teil hektisch. "Da kann man schon von einem kleinen Crash sprechen", meinte ein Marktteilnehmer.
Unternehmensmeldungen und Analystenkommentare fanden hingegen nahezu keine Beachtung. Zu den größten Verlierern zählten die Aktien von A-Tec mit einem Kurseinbruch um 15,97 Prozent auf 50,00 Euro (162.309 gehandelte Stück in Einfachzählung). Zyklische Werte litten teilweise besonders stark unter den Konjunkturängsten, hieß es von Analysten. Strabag fanden sich mit einem Abschlag von 11,60 Prozent auf 35,80 Euro (501.894 Stück) ebenfalls am unteren Ende des Kurszettels.
Schoeller-Bleckmann rutschten 12,10 Prozent auf 42,00 Euro (319.348 Stück) ab. Der Ölfeldausrüster hatte vor Sitzungsbeginn für 2007 noch ein kräftiges Gewinnwachstum vermeldet. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Anlagevotum von "hold" auf "buy" erhöht. "Solche Meldungen gingen heute völlig unter", hieß es in einem Handelsraum.
Auch OMV gerieten ins Schleudern und rutschten im Verlauf bis auf 44,06 Euro ab. Die Titel konnten im Späthandel Boden gutmachen und schlossen nur um 2,92 Prozent tiefer bei 46,60 Euro (729.869 Stück). Die heimischen Bankwerte konnten sich dem arg gebeutelten internationalen Sektor ebenfalls nicht entziehen. So büßten Raiffeisen International 4,24 Prozent auf 79,00 Euro (620.901 Stück) ein und Erste Bank gaben um 4,65 Prozent auf 38,35 Euro (2.370.711 Stück) nach.
Unter den weiteren Indexschwergewichten fielen voestalpine um 4,12 Prozent auf 39,55 Euro (1.089.964 Stück). Morgan Stanley hat das Kursziel um 3,4 Prozent auf 61 Euro nach oben gesetzt. Die Deutsche Bank hat ihr Anlagevotum für die Telekom Austria von "hold" auf "buy" und das Kursziel von 22 auf 23 Euro erhöht. Die Aktien gaben 3,76 Prozent auf 17,90 Euro (1.731.709 Stück) nach.
Das Kursziel für den Flughafen Wien wurde von der Deutschen Bank von 71,50 auf 78,40 Euro angehoben. Die Aktien des Airports schlossen um 2,51 Prozent schwächer bei 72,95 Euro (31.038 Stück). AUA fielen nach Vorlage von Verkehrsergebnissen um 5,45 Prozent auf 5,20 Euro (350.108 Stück).
Auch Palfinger hat heute Ergebnisse präsentiert. Die Papiere des Kranherstellers büßten 6,69 Prozent auf 19,40 Euro (141.199 Stück) ein. Intercell wurden von der UniCredit in einer Ersteinstufung mit "buy" und einem Kursziel von 30 Euro zum Kauf empfohlen. Intercell-Aktien büßten 7,62 Prozent auf 23,27 Euro (353.158 Stück) ein.
by Teletrader /APA
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