@Jonathan_Pinn
Wie ich in meinem ersten Posting gleich zu Beginn des Threads dargestellt habe, wird die Ähnlichkeit der technischen Situation und des Market Sentimentes mit dem Verlauf des ersten Halbjahres 2002 im Nasdaq Composite immer frappanter.
Anbei der Verlauf des Nasdaq Volatility Index und des Nasdaq Composite (Jahr 2002, nicht der aktuelle Chart), besagter Zeitraum Jan. 2002 - Mai 2002 lila unterlegt:
Damals wie auch heute befand bzw. befindet sich nach fulminantem Kursanstieg in Form einer Bearmarketralley der Nasdaq Volatility Index auf niedrigem Niveau knapp oberhalb der historisch betrachtet bearish zu wertenden Zone um die 40 Punkte. In 2002 hat dann der Nasdaq Composite innerhalb der ersten 4 Monate des Jahres 20% verloren, der Volatility Index aber fiel weiter auf ein Tief von 36 Punkten.
Hintergrund des Verhaltens des $VXN Nasdaq Volatility Index ist, das dieser Index dann fällt, wenn statt des Kaufes von Puts als Zunahme des bearishen Sentimentes Calls auf Bestände geschrieben werden, was nicht die Nachfrage nach Puts erhöht, sondern das Angebot an Calls. In Summe fallen damit die Options-Prämien (Angebotsüberhang), was sich in einem fallenden Nasdaq Volatility Index ausdrückt. Eine starke Zunahme des bearishen Sentimentes würde man an einer stark zunehmenden Nachfrage nach Puts erkennen, was die Options-Prämien deutlich erhöhen würde und den Nasdaq Volatility Index nach oben treiben würde.
Auch am gestrigen Freitag war trotz herber Kursverluste im Nasdaq Composite und trotz des mehrfachen Scheiterns am Top bei 1467.3 Punkten dieses Verhalten zu beobachten: Ein fallender $VXN (es wurden überwiegend Calls
verkauft statt Puts
gekauft) und ein fallender Nasdaq Composite. Dieses Verhalten spricht für ein nach wie vor deutlich zu positives Marktsentiment (Calls werden dann verkauft, wenn mit einer Seitwärtstendenz, aber nicht mit stark fallenden Kursen gerechnet wird, da sie über die Prämieneinnahme nur eine begrenzte Kursabsicherung ermöglichen) und mittelfristig weiter fallende Kurse. 2002 sollte hier ein warnendes Beispiel sein, auch wenn sich die Geschichte nicht immer wiederholen muss.