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Alt 26-01-2003, 15:40   #2
saida
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Metrorapid rund 250 Millionen Euro teurer

26. Jan 15:17


Finanzierung unsicher: Magnetschwebebahn Transrapid

Trotz der Zusage der Industrie ist die Finanzierung des Transrapids in Nordrhein-Westfalen nicht sicher. Die Kosten werden viel höher geschätzt als vorher.




Die geschätzten Kosten für die Magnetschwebebahn Metrorapid in Nordrhein-Westfalen sind um 250 Millionen Euro gestiegen und belaufen sich jetzt auf insgesamt 3,43 Milliarden Euro. Das berichtet die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf die Kreise der nordrhein-westfälischen Regierung.
Dabei seien bei den Gesamtkosten die Abschreibungen nach wie vor nicht berücksichtigt worden. Sie würden sich über 20 Jahre auf 1,8 Milliarden Euro beziffern.

Um die Kosten zu drücken, werde jetzt geplant, die Zahl der Wagen pro Zug von vier auf drei zu reduzieren, berichtet die Zeitung. Damit seien Einsparungen in Höhe von 140 Millionen Euro möglich. Dies bedeute gleichzeitig, dass der Metrorapid dann fast ausschließlich Stehplätze hätte.



Bahnexperten bestätigen die neue Schätzung

Auch das Magazin «Focus» meldete unter Berufung auf eine Studie von Bahnexperten, die bisherigen Investitionskosten von 3,2 Milliarden Euro in NRW seien «schön gerechnet». «Nordrhein-Westfalen frisiert die Zahlen in beachtlichem Umfang», sagte Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu (CSU) dem Magazin.



Faules Ei

Zuvor hatte der «Spiegel» berichtet, die Konzerne Siemens und ThyssenKrupp, die den Bau der Transrapid-Strecke finanziell unterstützen wollten, hätten sich Ausstiegsmöglichkeiten offen gelassen. Ein Zuschuss von zugesagten 200 Millionen Euro wäre für sie unrentabel: Nach internen Berechnungen ist für die beiden Konzerne durch das Projekt allenfalls ein Gewinn von rund 48 Millionen Euro zu erwarten.

Das Geld werde nur als Risikokapital zur Verfügung gestellt, erklärte der NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) bereits am Freitag. Ihre Investitionen sollen Siemens und ThyssenKrupp bereits im Sommer dieses Jahres aus Einsparungen oder Mehreinnahmen zurück erhalten.

Die NRW-Grünen kritisierten die Finanzzusage der Industrie. Es handele sich um ein «faules Ei», sagte Landesfraktionsgeschäftsführer Johannes Remmel dem «Sonntag-Express». Es seien zu viele Hintertürchen und Ausstiegmöglichkeiten offen gelassen worden. Dies sorge «Unsicherheit statt Klarheit». (nz)

quelle: netzzeitung
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