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Alt 25-06-2003, 07:41   #2
OMI
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25.06.2003, 06:14
AUSBLICK: Mehrheit der Volkswirte rechnet mit US-Zinssenkung um 0,5 %-Punkte


FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz einer Reihe überraschend guter US-Konjunkturdaten und einer freundlicheren Stimmung an den Aktienmärkten rechen die meisten Volkswirte am Mittwoch (25.06.) mit einer Zinssenkung der US-Notenbank von 0,5 Prozentpunkte. Allerdings ist in den vergangenen Tagen die Unsicherheit mit den veröffentlichten Wirtschaftsdaten etwas gestiegen. Unstrittig ist weiterhin, dass die US-Währungshüter mit einer Zinssenkung versuchen werden, die US-Wirtschaft anzukurbeln.

Der Commerzbank-Experte Carsten Fritsch zählt zu denjenigen, die mit einer kräftigen Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte auf dann 0,75 Prozent rechnen. Die US-Währungshüter würden nach wie vor eine "geringe Gefahr einer Deflation" in den Vereinigten Staaten sehen. Notenbankchef Alan Greenspan habe offen zugegeben, dass in Anbetracht der enormen Kosten einer Deflation "ein Versicherungsschritt vorzuziehen ist".Mit einem deutlichen Zinsschritt würde die Fed die Deflationsgefahr bannen.

RENNOMIERTER FED-KENNER ERWARTEN 0,5 PROZENTPUNKTE

Einer der renommiertesten Kenner der US-Notenbank, John M. Berry von der Washington Post, setzt ebenfalls auf eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte. Schon beim letzten Zinsschritt der Fed im November 2002 zählte Berry zu den Wenigen, die mit ihrer Voraussage richtig lagen. In Expertenkreise ist es unstrittig, dass die Washington Post besonders gute Beziehungen zur US-Notenbank unterhält.

Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" (Freitagausgabe) ist aber auch eine Zinssenkung von nur 0,25 Prozentpunkten möglich. Die Währungshüter wollen die Finanzmärkte nicht schocken, indem sie die Zinsen unverändert belassen. Das Blatt beruft sich dabei auf namentlich nicht genannte Mitglieder des Offenmarktausschusses.

VERWIRRUNG NACH ÜBERRASCHEND GUTEN KONJUNKTURDATEN

Nach einer ganzen Reihe von überraschend guten Konjunkturdaten aus den USA und kräftigen Kursgewinnen an der Wall Street mehrten sich zuletzt die Stimmen, die eine moderate Zinssenkung in den USA erwarten. Vor allem der überraschende Anstieg der US-Kerninflationsrate im Mai von 1,5 Prozent auf 1,6 Prozent bestärkte Experten in der Meinung, dass die Gefahr einer Deflation in den USA gebannt und eine kräftige Zinssenkung daher nicht mehr nötig sei.

Eine starke Zinssenkung der US-Notenbank um 0,5 Prozentpunkte würde den Dollar nach übereinstimmender Meinung von Experten an den Devisenmärkten weiter unter Druck setzen. Die Commerzbank rechnet dann mit einem Anstieg des Euro bis an die Marke von 1,18 Dollar. Eine Zinssenkung um lediglich 0,25 Prozentpunkte würde dagegen "kaum stärkere Reaktionen des Euro" zur Folge, heißt es in einer Stellungnahmen der DZ Bank.

Die US-Notenbank wird in der kommenden Woche in einer zweitägigen Sitzung über das Zinsniveau in den vereinigten Staaten beraten. Erst am Ende der Sitzung am Mittwoch werden die Währungshüter um Alan Greenspan ihre Entscheidung der Öffentlichkeit mitteilen./jkr/jha/mur

Quelle: dpa-AFX
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