Schluckt Oetker nun auch Brau und Brunnen?
Brau und Brunnen
ISIN DE0005550305
aktueller Kurs 85,00 Euro
52-Wochen-Hoch 92,20 Euro
52-Wochen-Tief 42,00 Euro
Marktkap. 344,18 Mio. Euro
Stopp-Kurs 69,00 Euro
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Aber was bekommt ein möglicher Käufer? Die Brau und Brunnen AG, die u.a. die Marken Jever, Brinkhoff´s und Küppers produziert, ist der viertgrößte deutsche Getränkekonzern. Auch beim Bierabsatz gehören die Dortmunder mit 7,3 Mio. Hektolitern hier zu Lande zu den Marktführern. Darüber hinaus bieten die Westfalen eine ganze Reihe alkoholfreier Getränke (Vita Cola) an.
Unter der Führung von Michael Hoffmann ist der Konzern, der vor zwei Jahren noch vor dem Aus stand, aber wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Durch den Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an Apollinaris & Schweppes wurden die Schulden fast komplett abgebaut und Kapital für Akquisitionen beschafft. Im Sommer wurde die bayerische Privatbrauerei Tucher Bräu übernommen.
Brau und Brunnen leidet natürlich auch unter dem Pflichtpfand. In den ersten sechs Monaten haben die Dortmunder zwar sowohl bei den alkoholfreien Getränken als auch bei den Bier-Mehrweg-Produkten mehr ausgestoßen. Dieser Zuwachs konnte den Einbruch im Einwegbereich, verursacht durch die Einführung des Pflichtpfandes, allerdings nicht kompensieren. Auf Grund der hohen Investitionen (33 Mio. Euro) in neue Gebinde, wird die Gesellschaft auch im laufenden Jahr noch rote Zahlen schreiben. Für das kommenden Jahr wird weiterhin ein operatives Ergebnis von über 20 Mio. Euro angestrebt.
Ungeachtet dessen befinden sich die Verkaufsverhandlungen auf der Zielgeraden. Dem Vernehmen nach laufen derzeit noch Gespräche mit vier Interessenten - darunter zwei Finanzinvestoren, die zur Oetker-Gruppe gehörende Radeberger Brauerei sowie eine weitere Brauerei-Gruppe. Wichtig für Vorstand Hollmann: der neue Eigentümer sollte die Brau-und-Brunnen-Politik und ihre regional starken Marken akzeptieren.
Neben dem HVB-Anteil stehen auch die 8%, die Brau und Brunnen selbst hält, sowie rund 9% der Berliner Beteiligungsgesellschaft Donath KG zur Disposition. Bei dem Verkauf geht es also insgesamt um ein Aktienpaket von über 75%. Der Rest der Anteile des ehemaligen MDAX-Konzerns wird frei an der Börse gehandelt.
„Der Preis wird über dem aktuellen Börsenkurs liegen, wenn auch nicht viel“, versucht Hollmann sämtliche Spekulationen im Keim zu ersticken. Ihm sind aber auch die Hände gebunden. Würde er von einem Übernahmepreis deutlich über den aktuellen Notierungen sprechen und damit den Aktienkurs in die Höhe treiben, könnte der gesamte Deal am Ende ins Wanken geraten.
Wir hatten in den Extrachancen am 28. Februar (Empf.-Kurs: 49,50 Euro) bereits frühzeitig darauf hingewiesen, dass Übernahmefantasien den Kurs in die Höhe trieben werden. Auch auf dem aktuellen Niveau lohnt sich der Einstieg. Spekulieren Sie mit einer kleinen Position auf einen höheren Verkaufspreis und damit auf einen weiteren Kurssprung!
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viele grüsse
cade
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