[OMI]

16.10.2003 08:32


Ausblick: Die Märkte am Donnerstag

Zur Wochenmitte beendeten die deutschen Aktienmärkte den Handel mit Kursgewinnen. Viele Anleger zeigten sich zuversichtlich über die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Gute US-Unternehmensmeldungen (Quartalszahlen von Intel sowie General Motors) und positive US-Konjunkturdaten (Empire State Manufacturing Index auf Rekordhoch) sorgten für positive Impulse auf dem heimischen Börsenparkett. Spitzenreiter unter den Blue-Chips waren die Aktien der HypoVereinsbank (+6,2 Prozent). Die Verliererliste führten die Papiere der Deutschen Börse (-1,1 Prozent) an.

Heute werden aus konjunktureller Sicht aus Wiesbaden vom Statistischen Bundesamt die Zahlen über kommunale Finanzen in Deutschland für das erste Halbjahr 2003 bekannt gegeben. In Berlin findet die Herbst-Pressekonferenz des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes statt. Ebenso wird in der Bundeshauptstadt eine Pressekonferenz des Bundeswirtschaftsministeriums und des Deutschen Aktieninstituts anlässlich der Vorstellung der Studie "Mittelstand und Kapitalmarkt - Ergebnisse einer Umfrage bei deutschen nicht-börsennotierten Unternehmen" abgehalten. In Frankfurt findet der Wirtschaftstag der Volksbanken und Raiffeisenbanken statt. Ebenso wird in der Main-Metropole die Euroforum-Konferenz zum Thema "Hedge Funds" abgehalten.

Aus Brüssel werden vom Europäischen Statistikamt die harmonisierten Verbraucherpreise für September für die Länder der Euro-Zone bekannt gegeben. Aus Washington werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 11. Oktober, die Verbraucherpreise für September, die Realeinkommen für September, die Lagerbestände für August sowie die Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für September nähere Auskunft über die wirtschaftliche Lage der größten Volkswirtschaft der Welt geben. Aus New York wird der Konjunkturindex der Philadelphia Fed für Oktober für Gesprächsstoff sorgen.

Von Seiten der Unternehmen werden heute Quartalszahlen von der Advanced Micro Devices Inc., Altria Group Inc., Baxter International Inc., Broadcom Corp., Caterpillar Inc., Charter One Financial Corp., Coca-Cola Co., The, Concord Communications Inc., Continental Airlines Inc., DoubleClick Inc., eBay Inc., EMC Corp., Ford Motor Co., Honeywell International Inc., Manpower Inc., Mattel Inc., Mercury Computer Systems Inc., Nextel Communications Inc., Nokia Corp., Northwest Airlines Corp., Office Depot Inc., Prudential Plc., Reuters Group Plc., Roche Holding AG, Safeway Inc., Samsung Electronics Co. Ltd., SAP AG, Sears, Roebuck & Co., Stryker Corp., Sun Microsystems Inc., The New York Times Co., Tribune Co., United Technologies Corp. und der Xilinx Inc. erwartet.

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex mit Kursabschlägen in den Donnerstag-Handel starten. Die Citibank erwartet eine DAX-Eröffnung bei 3.552 Zählern, Lang & Schwarz sieht den wichtigsten heimischen Börsenindex gegen Handelsbeginn bei 3.550 Punkten.

Nach dem schwächeren Börsenschluss in den USA signalisieren die Terminkontrakte der wichtigsten US-Indizes einen leichteren Handelsbeginn gegenüber dem Mittwoch. Gegen 08:00 Uhr tendierte der NASDAQ-Future mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 1.413 Punkten, der S& P-Future markierte ebenso einen Verlust von 0,1 Prozent bei 1.043 Zählern.

Die deutschen Aktienmärkte beendeten den Handel am Mittwoch mit Kursaufschlägen. Während sich der DAX am Ende um 0,9 Prozent auf 3.570 Zähler verteuerte, gewann der MDAX um 1,7 Prozent auf 4.226 Punkte. Der TecDAX stieg um 2,7 Prozent auf 553 Zähler.

Die Deutsche Telekom AG wird ihren Anteil von 24,8 Prozent am philippinischen Telekommunikationsbetreiber Globe Telecom an die Ayala Corporation und Singapore Telecom International Pte Ltd. verkaufen. Ayala Corporation und Singapore Telecom haben den Angaben zufolge mitgeteilt, dass sie das am 13. Oktober von der Telekom unterbreitete Angebot annehmen. Die Vertragsparteien arbeiten derzeit die endgültigen Details für den Abschluss der Transaktion aus. Der Gesamterlös für die Deutsche Telekom beträgt 472 Millionen US-Dollar und soll zum Abbau von Schulden verwendet werden.

Die mg technologies AG meldete, dass ihre Tochter Lurgi Lentjes AG zwei neue Großaufträge auf der Kanalinsel Guernsey und in der GUS-Republik Udmurtien mit einem Gesamtvolumen von 178 Mio. Euro erhalten hat. Damit steigt der Auftragseingang bei Lurgi Lentjes seit Anfang Oktober auf rund 345 Mio. Euro. Auf der Kanalinsel Guernsey wird Lurgi Lentjes für 108 Mio. Euro eine Abfallverbrennungsanlage bauen. In der neuen Anlage soll aus bis zu 72.000 Tonnen Restmüll, die pro Jahr anfallen und bislang deponiert wurden, zukünftig Energie gewonnen werden. Auftraggeber ist die Regierung der Insel Guernsey.

Die Münchner DAB bank AG, einer der größten Online-Broker Deutschlands, schließt nach dem zweiten nun auch das dritte Quartal 2003 mit einem Gewinn ab. Nach vorläufigen Zahlen rechnet der Direkt Broker für das abgelaufene Quartal mit einem Gewinn vor Steuern von rund 6 Mio. Euro, nach 2,23 Mio. Euro im zweiten Quartal. Damit beläuft sich das Konzernergebnis vor Steuern in den ersten neun Monaten 2003 auf rund 7,5 Mio. Euro. Diese Verbesserung wurde mit einer gestiegenen Zahl von Transaktionen, der konsequenten Kostenkontrolle sowie guter Vertriebserfolge begründet. Für das vierte Quartal 2003 erwartet die DAB bank nun ebenfalls einen Gewinn. Damit überträfe der Online-Broker seine bisherige Jahresprognose eines zumindest ausgeglichenen Konzernergebnisses.

Die beiden Leitindizes der US-Börsen haben gestern mit roten Vorzeichen geschlossen. Während der Dow Jones einen Verlust von 0,1 Prozent auf 9.803 Punkte hinnehmen musste, verbilligte sich der NASDAQ Composite-Index um 0,2 Prozent auf 1.939 Zähler.

Die International Business Machines Corp. (IBM) meldete nach US-Börsenschluss das Ergebnis für das vergangene Quartal. IBM enttäuschte die Analysten nicht. Der Gewinn je Aktie lag wie erwartet bei 1,02 Dollar oder 1,8 Mrd. Dollar, während der Umsatz auf 21,5 Mrd. Dollar stieg. Besonderes Wachstum verzeichnete der Bereich Global-Services, der um 17 Prozent auf 10,4 Mrd. Dollar zulegte. Im Vorjahreszeitraum hatte Big Blue, so der Spitzname des Unternehmens, noch einen Gewinn von 99 Cents je Aktie und Erlöse von 19,8 Mrd. Dollar erzielt. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Gewinn von 1,02 Dollar je Aktie und Erlösen von 21,9 Mrd. Dollar gerechnet. Für die Zukunft gab sich das Unternehmen optimistisch: "Wir sehen Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur stabilisiert und wir gehen davon aus, dass viele Unternehmen ihre Investments Anfang 2004 wieder erhöhen werden," so Samuel J. Palmisano, der CEO des Unternehmens. Aus diesem Grund plant IBM auch wieder, bis zu 10.000 neue Stellen zu schaffen.

Der amerikanische Nahrungsmittelkonzern Kraft Foods Inc. hat ebenso nach dem US-Handelsende seine Ergebnisse für das abgelaufene dritte Quartal vorgelegt. Der Umsatz des Unternehmens lag bei 7,48 Mrd. Dollar und damit um 3,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums als noch 7,22 Mrd. Dollar umgesetzt wurden. Der Gewinn fiel auf 810 Mio. Dollar oder 47 Cents je Aktie nach 869 Mio. Dollar oder 50 Cents je Aktie im dritten Quartal des Vorjahres. Trotz des Gewinnrückgangs konnten die Analystenschätzungen von 46 Cents je Aktie übertroffen werden. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern weiterhin einen Gewinn von 2,00-2,05 Dollar je Aktie. Analysten rechnen derzeit mit einem Wert von 2,01 Dollar je Aktie.

Der US-Technologiekonzern Redback Networks Inc. hat nach US-Börsenschluss die Analystenerwartungen im abgelaufenen Quartal einhalten können. Der Umsatz lag bei 27,36 Mio. Dollar nach 17,41 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum und damit über den Analystenschätzungen von 26 Mio. Dollar. Der Verlust belief sich auf 18,1 Mio. Dollar oder 10 Cents je Aktie nach einem Verlust von 52,9 Mio. Dollar oder 30 Cents je Aktie im dritten Quartal 2002. Analysten hatten einen Verlust von 12 Cents je Aktie erwartet. Weitere Details möchte Redback in einer Telefonkonferenz bekannt geben.


Quelle: FINANZEN.NET