Heute in der Bundesliga-Serie: Borussia Möchengladbach und Bayer Leverkusen
Leuchte Jupp lässt Gladbach strahlen
...aber er MUSS den richtigen Schalter finden
Gladbach-Rückkehrer Jupp Heynckes (61). Der Trainer, ‘98 mit Real Champions-League-Sieger, hat zwei Spitznamen: Don Jupp und Osram
Mario Basler: Nach 19 Jahren ist Jupp Heynckes wieder Trainer in Gladbach. Max, die Bundesliga schreibt die schönsten Geschichten...
Max Merkel: ...und die allerschönste über Heynckes bleibt für mich, dass er als junger Trainer in Gladbach den Spitznamen „Osram“ bekam, weil seine Birne bei Stress so leuchtet wie eine Verkehrsampel bei Rot. Gladbach-Präsident Königs hält Heynckes ja immer noch für ‘ne ganz große Leuchte auf der Bank...
Mario: Heynckes hat viel Erfahrung, auch einiges an Titeln geholt. Für Gladbach nach den vielen Trainer-Flops zunächst mal eine starke Lösung. Allerdings sage ich auch: Nur dann, wenn Heynckes nicht so trainieren lässt wie einer von damals, wird Gladbachs Fußball wieder strahlen. Er muss im Umgang mit den Spielern den richtigen Schalter finden!
Max: Und was war mit ihm auf Schalke 2004? Kurzschluss! Nach 15 Monaten brannte nur noch der Baum. Jupp hatte den Spielern jeden Laufweg erklärt – bis hin zum Klo. Dass sie Tempo-Taschentücher nur einmal benutzen dürfen. Am Ende haben sie in der Schalke-Kabine das schöne Lied angestimmt: Jupp, Jupp, Hurra, Don Jupp ist weg...
Mario: Wenn ich höre, dass Heynckes in Gladbach für seine Spieler 12-Stunden-Tage einführen will... Tolle Sache – wenn man Stunk in der Truppe haben will. Beim FCK habe ich das unter Gerets erlebt. Ganz Lautern ging sich danach auf den Geist. Druck machen ist gut. Aber du musst als Trainer wissen, wie es heute läuft.
Max: Heynckes-Vorgänger Horst Köppel hat eine ganz ruhige Kugel geschoben. Nach Schnarch-Rückrunde und am Ende Platz 10 soll jetzt unter Heynckes schwupp-di-jupp die Post abgehen?
Mario: Aus der Mannschaft kann er was machen. Allein Jansen auf links, ein Super-Junge. Und jetzt hat Gladbach für vier Millionen Ablöse auch einen echten Zehner bekommen: Insua, Argentinier.
Max: Hoffentlich spielt Insua unter Heynckes nicht wie Aua...
Mario: Das Ziel für Heynckes kann nur Uefa-Cup heißen. Das muss machbar sein.
Max: Wenn das wirklich wahr wird, ernenn' ich Heynckes zur Leuchte des Jahres!
Mario: Leverkusen stufe ich hinter Gladbach auf Rang sechs ein. Ohne Big Calli Calmund fehlt mir aber da nach wie vor der Spaß an diesem Klub.
Max: Allein Callis XXXL-Hose war die größte im Welt-Fußball. Das Modell konntest' bequem als Zirkuszelt aufspannen – 44 Leute saßen dann im Trockenen. Zirkus war ja auch Calmunds Abschied.
Mario: Umso erstaunlicher, dass Rudi Völler und sein Spezi Skibbe noch einen Uefa-Cup-Platz hingezaubert haben. Michael Skibbe macht eine tolle Arbeit. Trotz der ewigen Querelen um Holzhäuser. Bei so einem Geschäftsführer brauchst du Rudi Völler...
Max: ...schon ganz dringend als Schlichter. Am wichtigsten aber fühlt sich Freund Barbarez. Der kam sich schon beim HSV wie der eigentliche Präsident vor.
Mario: Genau ihn brauchten sie in Leverkusen! Ein Schlitzohr für die Offensive. Berbatov knipst ja jetzt bei Tottenham London.
Max: Barbarez will in Leverkusen nur einen beerben: Nowotny als Vertrags-und-Geldmeister. Wenn ein Nowotny rund 5 Millionen beim Abschied bekommt, sagt Barbarez bei der Hauptkasse sofort Guten Tag...
Mario: Er hat dem Holzhäuser wohl eine pfiffige Ausstiegsklausel rein gesungen: Wenn es Barbarez im Winter bei Bayer nicht mehr gefällt, kann er gehen.
Max: Aber vorher macht er noch Urlaub in der Bayer-Wellness-Arena. Skibbe hat ja schon gesagt, Barbarez soll sich in Leverkusen richtig wohl fühlen. Wenn die Familie, die noch in Hamburg wohnen bleibt, einfliegt, steht ein Chauffeur bereit. Und ein Kindermädchen für den Nachwuchs. Jetzt braucht er nur noch einen Butler, der anstelle von Barbarez zum Training geht...
alle Infos zu Gladbach...
http://www.bild.t-online.de/BTO/spor.../gladbach.html
Morgen: Die drei Aufsteiger
© 2006 Bild.T-Online.de