Thema: ALLIANZ
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Alt 14-11-2002, 07:49   #90
cade
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das geht ja noch!

Allianz Gruppe - Entwicklung in den ersten drei Quartalen 2002

Ungewöhnlich hoher Quartalsverlust – Sonderbelastungen durch extrem schwache Kapitalmärkte, Jahrhundertflut und höhere Risikovorsorge bei der Bank – Aber auch deutliche Verbesserungen im operativen Geschäft und bei der Combined Ratio – Schulte-Noelle: „Der Tiefpunkt dürfte hinter uns liegen, die Allianz wird gestärkt aus diesen Turbulenzen hervorgehen“


Allianz Group
München, 14. November 2002
Die Allianz Gruppe musste in den ersten neun Monaten trotz deutlicher Verbesserungen im operativen Geschäft einen Verlust von 924 Millionen Euro hinnehmen. Während im ersten Halbjahr noch ein Überschuss von 1,6 Milliarden Euro erzielt wurde, entstand im dritten Quartal in einem sehr schwierigen Marktumfeld ein Fehlbetrag in Höhe von 2,5 Milliarden Euro.

Das ist im Wesentlichen auf eine Häufung von Sonderbelastungen zurückzuführen. Dazu gehören in erster Linie Abschreibungen auf die Kapitalanlagen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro im dritten Quartal, Rückstellungen für Asbest- und Umwelthaftpflichtschäden bei der US-amerikanischen Tochtergesellschaft Fireman’s Fund, die Flutkatastrophe, der Einbruch an den Kapitalmärkten und eine höhere Risikovorsorge bei der Dresdner Bank. Zur Verbesserung des Ergebnisses wurden im dritten Quartal keine zusätzlichen Realisierungen vorgenommen.

Vorstandschef Henning Schulte-Noelle: „Wir dürften damit den Tiefpunkt hinter uns haben. Der Wegfall von einmaligen Belastungen, eine verbesserte Combined Ratio im Versicherungsgeschäft und die positiven Erträge aus den eingeleiteten Restrukturierungen werden nun wieder in einen Aufwärtstrend führen.“

Die Allianz bereitet sich mit Blick auf die Konjunktur und die Kapitalmärkte auf eine länger anhaltende Periode der Unsicherheit und Unberechenbarkeit vor. Die Konsequenz: Die Gruppe stellt sich so auf, dass sie auch bei flachen Kapitalmärkten profitabel arbeiten kann. Schulte-Noelle: „Die derzeitige Marktlage erleichtert die Umsetzung von konsequenten und zukunftsweisenden Maßnahmen. Deshalb sehen wir in dieser schwierigen Phase vor allem auch die Chancen und haben das feste Ziel, gestärkt aus ihr hervorzugehen.“ Die Allianz habe ihre Strategie klar vor Augen. Jedes Geschäftsfeld, jede Region, jede Kostenposition werde auf den Prüfstand gestellt. „Wir durchforsten unser Portfolio und nutzen gleichzeitig jede Chance, um unseren Marktanteil auszubauen.“

Gesamte Beitragseinnahmen

In den ersten neun Monaten verbesserte sich das operative Geschäft in den meisten Bereichen deutlich. Die gesamten Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft stiegen weltweit um 11,9 Prozent auf 61,5 Milliarden Euro. Die um Flut und Asbest bereinigte Combined Ratio verbesserte sich auf 101,5 Prozent. Im Asset Management betrugen die Nettomittelzuflüsse währungsbereinigt 43 Milliarden Euro.

Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen

Das Ergebnis vor Steuern und Goodwill-Abschreibungen betrug in den ersten neun Monaten -164 Millionen Euro nach 3,3 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Goodwill-Abschreibungen erhöhten sich um 315 auf 859 Millionen Euro. Hier wirkten sich die Erhöhung des Anteils an der Allianz Lebensversicherungs-AG auf 91 Prozent, die Konsolidierung der Dresdner Bank Gruppe seit dem 23. Juli 2001 sowie weitere Zukäufe aus. Nach einem Steueraufwand von 205 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ergab sich für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres ein Steuerertrag von 863 Millionen Euro.

Nach Abzug der Anteile Dritter in Höhe von 764 (Vorjahreszeitraum: 1193) Millionen Euro ergab sich für die Allianz Gruppe ein Verlust von 924 Millionen Euro in den ersten neun Monaten. Im ersten Halbjahr wurde noch ein Überschuss von 1,6 Milliarden Euro erzielt, dem dann im dritten Quartal aber ein Verlust von 2,5 Milliarden Euro folgte.

„Die Anhäufung negativer Sonderfaktoren wie die weiterhin sehr schlechte Verfassung der Kapitalmärkte, die zunehmende Risikohäufung durch Naturkatastrophen oder Insolvenzen hat uns im dritten Quartal unverhältnismäßig hart getroffen. Sie verstellen den Blick auf die Verbesserungen im operativen Geschäft und somit die Chancen, gestärkt aus dieser Situation hervorzugehen“, sagte Helmut Perlet, Vorstand der Allianz AG für Controlling, Rechnungswesen und Steuern.
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