Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 05-01-2005, 06:55   #96
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 34.578
TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 05. JANU(AR 2005

Allgemeine Beurteilung

Die für sich genommen wichtigsten Kursbewegungen, von denen aus Implikationen auf andere Märkte zu erwarten sind, sehen wir in den US-Aktien-Indizes, sowie im Kursanstieg des USD gegen EURO und YEN.

In den US-Märkten, sowohl in beiden Standardwerte-Indizes Dow Jones und S&P 500 Index, als auch in beiden NASDAQ´s, setzte sich im gestrigen Handelsverlauf die Verkaufsseite recht deutlich durch und drückte die Index-Kurse zum Teil nachhaltig unter die jüngsten Unterstützungsniveaus. Beide NASDAQ´s verloren um die zwei Prozent, in den Standardwerte-Indizes lagen die Abschläge um die Ein Prozent Marke. Die Markttechnik leidet unter dieser Entwicklung ebenfalls. Per gestern richteten sich in allen vier Indizes die Kombinationen aus Trendfolgern abwärts aus, d.h. konkret: in allen vier beurteilten Indizes liegen uns heute morgen so genannten short-set-up´s vor. In der Konsequenz signalisiert uns die Markttechnik damit sich ausbildende, junge Abwärtstrends.




In den Standardwerte-Indizes wurden die jüngsten, relevanten Unterstützungen im gestrigen Handelsverlauf unterschritten. Im S&P 500 fiel die 1193, im Dow Jones steht die 10643 praktisch zur Disposition. Im Sinne der Dow Theorie ist mit der jüngsten Entwicklung der Aufwärtstrend der letzten Wochen in seiner bisherigen Definition hinfällig. Setzt sich diese Tendenz in den nächsten Tagen fort, wären die nächst tiefer liegenden, potentiellen Auffangniveaus im S&P 500 der Bereich um 1176, im Dow Jones würden wir uns sogar erst an der 10432 / 10417 orientieren.

In beiden NASDAQ´s rutschten die Kurse in ihre „Unterstützungsbündel“ hinein, die sich leicht gestaffelt im Zuge der Schiebezonenbildung ergaben. Im Sinne der Dow Theorie sind auch hier die letzten vorangegangenen Reaktionstiefs unterschritten worden, womit regelkonform Trendbrüche vorliegen. Charttechnisch gesehen, wären die jüngst ausgebildeten Konsolidierungszonen im weiteren Sinne hinfällig, wenn die Bereiche um 1567 im NASDAQ 100 und um 2097 / 2090 im NASDAQ Comp. brechen.

Als Fazit halten wir fest: die „Warnungen“ kommen aus den USA. Während Europas Aktienbörsen unverändert intakte Aufwärtstrends ausweisen, die aktuell lediglich immer wieder Tagesmuster mit vergleichsweise ausgeprägten Dochten bilden, sprangen spätestens gestern die Börsenampeln in den USA auf „dunkelorange“.

Vergleichsweise kritisch sehen wir auch die Entwicklung in Asien. Der Hang Seng Index aus Hongkong zeigt sich seit zwei Tagen fast im freien Fall und erreichte heute (zumindest bisher) das Niveau des Reaktionstiefs bei 13760 von Mitte Dezember fast punktgenau. Markttechnisch gesehen, wechselte in diesem Zusammenhang die Ausrichtung unserer Richtungsfilter ebenfalls auf ein short-set-up. Somit liegen uns in fünf der von uns beurteilten wichtigen Aktien-Indizes markttechnisch klar definierte Abwärtstrends vor.





Recht stabil zeigt sich bisher dagegen der japanische Nikkei 225, der zwar ebenfalls nicht unerhebliche Kursverluste aufweist, insgesamt aber eine bessere Ausgangslage hat als z.B. der HSI. In der Konsequenz liegt uns hier noch immer ein long-set-up vor, doch die Markttechnik verschlechtert sich hier deutlich und eventuell bestehende Long-Positionen empfehlen sich zum Verkauf bzw. zu einer engmaschigen Stop-Kursabsicherung.

Europas Börsen zeigten sich im gestrigen Handelsverlauf eher von ihrer stabilen Handelsseite. Der britische FTSE 100 überschritt per gestern das Novemberhoch und markierte damit aus strategischer Sicht ein neues Bewegungshoch innerhalb des gültigen, übergeordneten Trendverlaufes. Ein marginal neues Hoch sahen wir auch im italienischen MIB 30, in allen übrigen Europa-Indizes reichte es dazu per gestern nicht mehr. Auf Tagesbasis generierten fast alle anderen europäischen Börsenbarometer so genannte Inside Bars, Kursmuster, welche zumindest in der Literatur der Bar-Chart-Theorie häufig im Zusammenhang mit Impulswechseln genannt werden. Statistische Tests unterstützen diese These nicht zwingend, dennoch ist das gesteigerte Reaktionsrisiko, auch wenn wir zunächst keinen grundsätzlichen Trendwechsel unterstellen können, mit dem gestrigen Tag unweigerlich angestiegen.





In der Konsequenz kommt es jetzt auf ein unbedingt sinnvoll eingesetztes und diszipliniert gehandhabtes Stop-Kurs-Management an.

(Randmärkte)

An den Randmärkten fällt die Kursentwicklung des USD auf. Aus dem Stand heraus, setzte sich nun doch der Erholungsimpuls der Vorwoche fort. Hierbei ist auffallend, dass im Wechselkursverhältnis zum japanischen YEN der jüngst ausgebildete Abwärtstrend im USD überwunden wurde (damit verbesserte sich auch die Markttechnik erheblich), gleiches gilt für die „Beziehung“ zum EURO. Europas Leitwährung unterschritt im gestrigen Handelsverlauf die 1.3469 USD und nähert sich ihrer nächst tiefer liegenden Unterstützung bei 1.3205 USD an.




Markttechnisch gesehen, liegt uns im Wechselkursverhältnis USD / YEN mittlerweile ein long-set-up für den USD auf Tagesbasis vor, gleiches gilt für den USD gegen EURO.

In der Konsequenz sollte mit der gestrigen Kursbewegung eine nachhaltige Verbesserung im USD eingetreten sein, die mittelfristig eine weitere Abschwächung der US-Währung eher unwahrscheinlich macht.

Sollten Sie weiterhin Interesse an dem ausführlichen "Morgenkommentar plus Einzelaktienanalysen" zusätzlich einem umfassenden "Tageskommentar" und "Abendkommentar" haben, informieren Sie sich hier: http://www.godmode-premium.de/wagner/

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner


Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (12-01-2005 um 06:59 Uhr)
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten