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Alt 10-12-2006, 13:54   #11
Auf Wunsch gelöscht
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Einer Umfrage der New York Times zufolge, gilt Jürgen Klinsmann in den USA als der bekannteste Fußballer hinter Pelé - noch vor Franz Beckenbauer oder etwa Diego Armando Maradona. Klinsmanns Bekanntheitsgrad in seiner Wahlheimat wäre sicherlich noch weiter gestiegen, hätte er das Angebot des US-amerikanischen Fußball-Verbandes (USSF) angenommen und die Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika geführt. "Ich habe meinen Namen von der Kandidatenliste streichen lassen", ließ der frühere Bundestrainer über seinen US-Vertrauten Warren Merserau mitteilen. "Ich stehe als Trainer nicht zur Verfügung." Er habe die Verhandlungen mit USSF-Chef Sunil Gulati abgeschlossen, erklärte Klinsmann. Der 42 Jahre alte Schwabe galt als Wunschkandidat für die Nachfolge von Bruce Arena. Vom US-Verband gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. USSF- Chef Gulati kündigte jedoch für Freitag (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht erfolgt) eine "wichtige Mitteilung über die Suche nach dem neuen Trainer" an.

"Frage von Autorität und Kontrolle"

Über die Gründe seiner Absage, äußerte sich Klinsmann nicht: "Ich werde nicht über Details reden." Sein Berater Roland Eitel bestätigte, dass die Gespräche bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und "sehr konkret" gewesen seien. "Jürgen ist kein Typ, der sich nur zum Kaffeetrinken mit jemandem trifft", sagte Eitel. Zu den Gründen des Scheiterns wollte auch er sich allerdings nicht öffentlich äußern. Das Gehalt, wie in den vergangenen Wochen teilweise kolportiert, dürfte nicht ausschlaggebend gewesen sein. Offenbar hatte Klinsmann - wie bei seinem zweijährigen Engagement für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch - eine Art Persilschein mit größtmöglichen Kompetenzen und Freiheiten bei wichtigen sportlichen Entscheidungen gefordert. "Finanziell waren sie sich prinzipiell einig", zitierte die New York Times einen Verbandsoffiziellen, der anonym bleiben wollte. "Es war eine Frage von Autorität und Kontrolle."

"Ich wünsche dem neuen Trainer der Nationalmannschaft der USA viel Glück und danke Sunil für die Gelegenheit, Ideen auszutauschen", sagte Klinsmann. Nach dem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land hatte er seinen Vertrag mit dem DFB nicht verlängert und eine Auszeit bis zum Jahresende angekündigt. Zuletzt kümmerte sich der 108-malige Nationalspieler wieder verstärkt um seine Firma Soccersolutions. Doch über kurz oder lang dürfte Klinsmann wieder einen Trainerjob anstreben. Auf die Frage, ob der frühere Bundesliga-Stürmer des FC Bayern München und VfB Stuttgart bereits andere berufliche Pläne habe, sagte Eitel unmissverständlich: "Es gibt keinen Plan B."

Auch der US-Verband scheint nach Klinsmanns Absage keine kurzfristige Alternative in der Schublade zu haben. Vorerst soll Bob Bradley, Trainer des Major-League-Clubs Chivas USA, als Interimscoach arbeiten. Arenas Vertrag war nach dem WM-Vorrundenaus nach fast acht Jahren nicht verlängert worden. Zuletzt wurden auch der ehemalige englische Nationalcoach Sven-Göran Eriksson, der mit Argentinien an Klinsmanns Mannschaft im WM-Viertelfinale gescheiterte Argentinier José Pekerman und Gerard Houllier, Trainer des französischen Meisters Olympique Lyon, als Kandidaten für den Posten als US-Coach gehandelt. hu/dpa
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