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Alt 25-08-2003, 15:51   #5
Stefano
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hola,

nur der gedanke ist schon absurd

Halbe Rente für Kinderlose?

Das hat sie nun davon, die "Sandwich-Generation": länger Arbeiten, höhere Beiträge und dann noch weniger Rente. Wenn in dieser Woche die Rürup-Kommission erklärt, wie sie das Rentensystem retten will, dann trifft es vor allem die 30- bis 50-Jährigen. Richtig so, sagen Experten: Wer zu wenig Kinder in die Welt setzt, muss halt draufzahlen.

Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen erklärt die Logik, die dahinter steckt: Die betroffene Generation habe zwar Beiträge gezahlt, aber eine andere "Bringschuld" nicht geleistet, "nämlich Kinder in die Welt zu setzen". Entsprechend fehlten künftige Beitragszahler, "die das zukünftige Rentenniveau halten", argumentiert der Experte.

Geburtenrate: Deutschland abgeschlagen
In der Tat zählt die Geburtenrate in Deutschland weltweit zu den niedrigsten. Mit 1,3 Kindern pro Frau liegt die Bundesrepublik im internationalen Vergleich weit abgeschlagen auf Platz 180 von 191 Staaten. Statt heute 82 Millionen werden in 50 Jahren nur noch 65 bis 70 Millionen Menschen im Land leben, rechnen Statistiker vor - Einwanderer eingerechnet. "In einer reichen Gesellschaft, die wir sind, bedeuten weniger Kinder bereits heute auch weniger Wohlstand", warnte Familienministerin Renate Schmidt bei der Präsentation der Zahlen.

Rente nach Kinderzahl
Soll das Sozialsystem nicht kollabieren, heißt es gegensteuern. Der umstrittenste Vorschlag stammt dabei wohl vom Chef des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn: Er will Kinderlosen kurzerhand die Rente halbieren. Nur der Anreiz, Kinder zu bekommen, könne die Überalterung der Bevölkerung bremsen. Staatliche Rente und Riester-Vorsorge sollten entsprechend nach der Kinderzahl gestaffelt werden, fordert er.

Senioren genießen die Sonne auf einer Parkbank (Foto: dpa)
Materieller Vorteil ohne Kinder
"Nur wer mindestens drei Kinder großzieht, soll die umlagefinanzierte Rente im bisherigen Umfang erhalten", fordert der Münchner Forscher. Denn "wer keine Kinder hat, kann sparen, weil er keine Ausgaben für die Kindererziehung leisten muss". Tatsächlich bietet das heutige Rentensystem kaum einen Anreiz, Nachwuchs zu bekommen. Im Gegenteil: Wer keine Kinder hat, genießt einen "massiven materiellen Vorteil, den immer mehr Menschen für sich reklamieren", sagt Sinn. Zudem sei die Versorgung im Alter auch ohne Kinder gewährleistet.

Erziehungsgeld seit 17 Jahren nicht erhöht
Beim deutschen Familienverband stoßen derlei Forderungen auf offene Ohren: Eine Halbierung der Rente geht der Eltern-Kind-Lobby zwar zu weit. Aber für eine stärkere Berücksichtigung der Erziehungsleistung bei der Rente plädiert der Verband schon seit Jahren, erklärt Geschäftsführer Marcus Ostermann im T-Online Interview. So sei etwa das Erziehungsgeld seit der Einführung vor 17 Jahren nicht mehr erhöht worden. Im Herbst will der Verband ein eigenes Reform-Modell vorlegen. Darin soll die Erziehungsarbeit stärker berücksichtigt werden.

Kinderlose nicht bestrafen
Regierung und Sozialverbände hingegen gehen gegen Sinns Vorschläge auf die Barrikaden: Wer keine Kinder bekommen könnte, würde bestraft, wetterte SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler. Und der Sozialverband VdK argumentiert: "Wer Beiträge gezahlt hat, muss dafür eine entsprechende Rente bekommen."

Erst im Herbst - nach der Bayern-Wahl
Rürup legt zwar schon in der kommenden Woche seine Reform-Vorschläge vor - bis zum Herbst dürfte allerdings kaum Bewegung in die Renten-Debatte kommen. Dann nämlich will auch die Union ihr Konzept präsentieren. Und vor der bayerischen Landtagswahl am 21. September bewegt sich in dieser Frage ohnehin nichts mehr.
q. t-online
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
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