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Alt 23-08-2002, 22:06   #70
crazy_coco
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NASDAQ: Schwach bei geringen Umsätzen - CIENA gegen den Trend fester

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien an der technologielastigen US-Börse NASDAQ haben den Handel am Freitag schwächer beendet. Der NASDAQ Composite verlor 2,97 Prozent auf 1.380,62 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 sank um 3,68 Prozent auf 1.010,47 Punkte. Inmitten weitgehend ausbleibender Unternehmensmeldungen verlief der Handel nach Händlerangaben in ruhigen Bahnen. Die Aktien des Telekomausrüsters CIENA Corp. wurden gegen den schwachen Markttrend an der NASDAQ wieder geordert, stiegen um 0,97 Prozent an auf 4,16 Dollar und waren damit einer der raren Gewinner an der NASDAQ. Das Unternehmen hatte am Donnerstag seine Quartalszahlen vorgelegt. Der Verlust je Aktie hatte mit 16 US-Cent leicht unter den Erwartungen der Analysten gelegen.


Im Blickpunkt

AOL Time Warner steht wieder einmal am Pranger: 15 Manager des Medienkonzerns stehen unter Verdacht, mit Aktienverkäufen insgesamt fast 500 Millionen US-Dollar illegal verdient zu haben. Zu den Beschuldigten sollen auch AOL-Gründer Steve Case sowie der derzeitige Firmenchef Richard Parsons gehören, schreibt die "Financial Times". Die Vorstände hätten positive Kommentare über die Unternehmensaussichten veröffentlicht, aber kurze Zeit später Aktien verkauft. Die SEC ermittelt. AOL brach 9,3 Prozent auf 12,76 Dollar ein.

Im Netzwerksektor setzte sich am Vorabend die Serie schwacher Ergebnisse fort: Der Telekom-Ausrüster ADC Telecom weitete seinen Verlust im dritten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode von 58 auf 629 Millionen Dollar aus. Der Verlust je Aktie erhöhte sich von 7 auf 79 Cents. Da auch das Pro-Forma-Ergebnis enttäuschte, rutschte ADC 22,3 Prozent auf 1,29 Dollar ab. Branchenprimus Cisco verlor 4,3 Prozent auf 14,45 Dollar.

Hewlett-Packard wird am kommenden Dienstag erstmals seit der Fusion mit Compaq seine Quartalsbilanz veröffentlichen – die Spannung steigt: J.P. Morgan will bereits eine Enttäuschung bei den Ergebnissen nicht mehr ausschließen. Auch der Ausblick auf das laufende Oktoberquartal könnte zu wünschen übrig lassen, war zu hören. Unterdessen berichtete die "Financial Times" von weiteren Stellenkürzungen bei dem Konzern. HP gab 4,3 Prozent auf 14,65 Dollar nach. Konkurrent Dell knickte 2 Prozent auf 27,85 Dollar ein.

Nach monatelangem Ringen befürwortet der Anti-Viren-Spezialist McAfee (- 3,7 Prozent auf 17,72 Dollar) das Übernahmeangebot von Network Associates (- 6,3 Prozent auf 14,52 Dollar). Die restlichen 25 Prozent der McAfee-Anteile, die noch nicht im Besitz von Network Associates sind, werden mit Aktien sowie einer Barkomponente abgegolten.

Eine Personalie kostete Genencor 2,7 Prozent seines Wertes. Der jetzige Vorstandschef der Biotechschmiede, Thomas Mitchell, kündigte seinen Rücktritt für das Jahr 2003 an. Allerdings bleibt er dem Unternehmen als Chairman erhalten. Schlußkurs: 9,39 Dollar.

Die Aktien von Staples Inc. gerieten nach der Vorlage von Quartalszahlen weiter unter Druck und sanken um 3,32 Prozent auf 14,55 Dollar. Die Analysten von Goldman Sachs hatten den Titel des Vertreibers von Büroausstattung aus diesem Grund am Freitag von "Recommended List" auf "Market Outperformer" herabgestuft.

Die Aktien der US-Notierung von LM Ericsson gehörten zu den größten Verlierern. In den vergangenen Tagen hatte die Aktie spürbar an Boden gewonnen und war am Donnerstag bis Börsenschluss noch um mehr als 16 Prozent geklettert. Der schwedische Netzwerkanbieter hatte einen Auftrag von den russischen Unternehmen LLC TelecomInvest-XXI und NEFTEGAZBANK im Wert von 40 Millionen US-Dollar erhalten. Die Aktie gab 18,39 Prozent nach auf 0,76 Dollar und machte die Vortagesgewinn komplett wett.




"Der Markt scheint mehr als alles andere von dem erneuten Aufkommen dieser Verhaltensfragen verunsichert zu sein", sagte Jeff Kleintop, Chief Investment Adviser bei PNC Advisors. Bill Punk, Partner bei Punk Ziegel & Co, fügte hinzu: "Es gibt ein paar Gewinnmitnahmen. Es ist ein Freitag im August, viele Leute sind vor dem langen Wochenende in der kommenden Woche weggefahren. Wir hatten eine schöne Rally in den vergangenen Tagen. Dow, Nasdaq und der S&P sind gestiegen, und jetzt flaut der Markt ein bisschen ab."

Zusätzlich belasteten nach Händlerangaben Zeitungsberichte, wonach die New Yorker Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen zum Finanzkonzern Citigroup ausgeweitet habe. Dem "Wall Street Journal" zufolge prüft die Behörde, ob Citigroup-Chef Sanford Weill Druck auf den damaligen Telekom-Analysten der Citigroup-Tochter Salomon Smith Barney, Jack Grubman, ausgeübt habe, das Rating für AT&T anzuheben, um von der Emission eines größeren Aktienpakets für die AT&T-Mobilfunktochter zu profitieren. Citigroup-Titel verloren rund 3,4 % auf 34,00 $.

Bei den Technologiewerten standen die Titel der Chipausrüster im Blickpunkt der Investoren. Sorgen, dass Budgetkürzungen von taiwanesischen Chipherstellern eine Erholung in der Branche behindern könnten, hätten die Titel belastet, sagten Börsianer. Zusätzlich hatte die Banc of America Securities die Gewinnprognosen für eine Reihe von Chipausrüstern gesenkt. Die Gewinnaussichten für diese Unternehmen könnten unter unerwartet schwachen Investitionen der Halbleiterbranche leiden, hieß es zur Begründung. Der Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange gab um 5,9 % auf rund 336 Punkte nach.

Die Aktien des Telekommunikations-Ausrüsters ADC Telecommunications verloren rund 22,3 % auf 1,29 $. Mehrere Analysten hatten ihre Gewinn- und Umsatzschätzungen für das Unternehmen gesenkt und dies mit den schwachen Investitionen der Telekommunikations-Branche begründet. "Die generelle Sorge ist, dass die Technologiebranche sich nicht erholt", sagte Mark Donahue, Geschäftsführer bei U.S. Bancorp Piper Jaffray. "Die Leute spekulieren wahrscheinlich darauf, dass die Prognosen vor allem für die erste Jahreshälfte 2003 gesenkt werden müssen, genau da, wo viele einen Aufschwung erwartet hatten."



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