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Alt 21-04-2004, 11:46   #1
stronzzo
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Gedanken zum Aktienmarkt im Allgemeinen

Gedanken zum Aktienmarkt im Allgemeinen

Zinsen rauf, Aktien runter oder umgekehrt. Dollar rauf, Euro runter oder umgekehrt. Ist es nicht immer das gleiche Szenario? Eigentlich kann man es keinem recht machen, und derjenige, der schon lange dabei ist kennt das auch. Und dann kommt immer noch die große Unbekannte ins Spiel, und das ist das Orakel Allen Greenspan. Die Börsianer hängen an seinen Lippen und interpretieren hin und her. Es ist ein Wunschdenken von mir, wenn es irgendwann mal gelänge, seine Worte zu ignorieren, um lediglich den Markt nach inneren Stärken oder Schwächen abzuklopfen und die Anlagekriterien danach auszurichten. Leider ist dies nicht der Fall, und so müssen wir mit diesem Gerede leben.
Z.Zt. erleben wir ein zartes Pflänzchen, das sich anstellt, aus den Ruinen der letzten drei Jahre wieder aufs Neue zu entwachsen. Und wenn nun die US-Zinsen um bis zu einem ganzen Prozentpunkt steigen sollten, so sei´s drum, gut so, sag ich. Das spiegelt doch eine innere Kraft wieder und zeigt uns, dass die „Trumpfkarte Inflation“ auch mal wieder ins Gespräch kommt. Ich möchte euch noch mal die Denkweise von Euroland in Erinnerung rufen: „Der Euro ist zu stark, der Dollar ist zu schwach, die europäische Exportindustrie tut sich hart, die Zinsen in den USA sind zu niedrig etc“., und nun? Das Blatt wendet sich, und das bereitet vielen auch wieder Magenschmerzen.
Der coole, ab-bzw. aufgeklärte Anleger( ich spreche vom Anleger, nicht vom Spekulanten) weiß doch mittlerweile wie er sich zu verhalten hat. Er investiert in gute Titel, schaut sich das KGV, die fundamentalen Daten, die Bilanzen zwischen den Zeilen an, zieht ggf. auch die Charttechnik zu rate, kauft an schwachen Tagen, realisiert auch Gewinne, achtet auf gute Streuung, verkauft auch schon mal mit Verlusten und schichtet um und informiert sich so oft wie möglich über die Tagesaktualität.
Meine Meinung ist, dass bei moderat steigenden Zinsen das Vertrauen der Anleger wieder zurück kommt, und das Kaufinteresse wieder steigt, und allein der Konsum kann uns wieder aus der Krise führen. Natürlich, und das ist mit der wichtigste Faktor, muss die Politik dafür die Rahmenbedingungen schaffen. Wir haben dieses Jahr ein Präsidentenwahljahr, in diesen Jahren liefen die Börsen statistisch eigentlich nie schlecht. Das, und noch viele andere Gründe sollte uns etwas optimistischer stimmen. Und nun noch ein ganz persönlicher Gedanke; diese jetzige Aktiengeneration hat einen der größten Crashs erlebt, was sehr schmerzhaft war. Ich denke, dass wir aus den Fehlern gelernt haben, die nachfolgende Generation wird sicher auch einen Crash erleben, Fehler machen und daraus ihre Lehren ziehen müssen.
Börse wiederholt sich immer! (Man muss nur wissen – wann?)
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Das Glück zwinkert oft nur mit einem Auge. Gruß Stronzzo
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