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Alt 02-08-2002, 15:31   #11
arpad
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Für Freitag, den 02. August 2002

Sehr geehrte Damen und Herren!
mehr Rezession, weniger Wachstum. Das ist die Essenz des am Mittwoch vorgelegten Konjunkturberichtes des US-Wirtschaftsministeriums. Das Bruttoinlandsprodukt fiel mit einem Zuwachs von 1,1% im 2. Quartal überraschend schwach aus. Die Erwartungen der Marktbeobachter hatten sich im Vorfeld auf 2,3% Wachstum eingependelt.

Zudem nahm das Ministerium umfangreiche Revidierungen der gesamten Konjunkturzahlen für 2001 vor. Danach hat die Rezession bereits Anfang 2001 begonnen und insgesamt neun Monate angehalten. Bisher wiesen die Zahlen nur für das 3. Quartal eine negative Konjunkturentwicklung aus. Erschreckend war, daß die Revidierungen erheblich waren und somit zu befürchten ist, daß auch die aktuellen Zahlen später deutlich nach unten oder oben angepaßt werden müssen. Damit verlieren sie aber automatisch an Glaubwürdigkeit.

Zu den Unternehmensmeldungen:

Priceline.com konnte die gesenkten Erwartungen für das 2. Quartal erfüllen. Das Unternehmen legte einen Umsatz vor, der mit 304,46 Mio. Dollar 12% unter dem Vorjahresquartal, aber 16% über dem Niveau des Vorquartals lag. Das Ergebnis nach Steuern konnte mit 6,31 Mio. Dollar sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal als auch im Vergleich zum Vorquartal gesteigert werden. Für einen Kurssprung der Aktien sorgte zudem die Ankündigung des Großaktionärs Li Ka-shing, ein Rückkaufprogramm im Wert von 40 Mio. Dollar durchzuführen. Das entspricht in etwa 10% der aktuellen Marktkapitalisierung.

Verizon's Gewinnwarnung fällt nicht so negativ aus wie befürchtet. Im Rahmen des Quartalsberichtes kündigte das Unternehmen an, daß der Umsatz im Geschäftsjahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 1% sinken wird. Ursprünglich plante Verizon, den Umsatz um weniger als 1% zu steigern. Das Ergebnis, vor außerordentlichen Aufwendungen, soll nun bei 3,05 bis 3,09 Dollar pro Aktie liegen, nachdem die Planung zuvor von einer Spanne im Bereich von 3,12 bis 3,17 Dollar pro Aktie ausging. Verizon's Verschuldung liegt bei 61,1 Mrd. Dollar.

Das Quartalsergebnis war von Sonderabschreibungen belastet. Der Verlust nach Steuern in Höhe von 2,12 Mrd. Dollar enthielt unter anderem Aufwendungen in Höhe von 4,2 Mrd. Dollar, die auf die Abschreibungen von Genuity (2,4 Mrd. Dollar) und Abfindungspaketen zurückgingen. Die Forderungen gegenüber Worldcom berichtigte Verizon um 183 Mio. Dollar. Der Umsatz war mit 16,8 Mrd. Dollar nahezu unverändert. Zu den Details und einem erheblichen Risiko, das im nächsten Jahr auf Verizon zukommen wird, mehr im kommenden Nasdaq-Inside 32/02.

Merrill Lynch empfiehlt die Auftragsproduzenten wieder zum Kauf. Jerry Labowitz, Analyst des Brokerhauses, wies seine Kunden darauf hin, daß Unternehmen wie Sanmina-SCI und Flextronics attraktive Bewertungen erreicht haben und in den Märkten mit niedrigen Kosten besser positioniert seien als jemals zuvor in der Vergangenheit. Die in diesem Jahr arg gebeutelten Aktien der Auftragsproduzenten konnten sich nach der Kaufempfehlung von Merrill Lynch deutlich erholen.

Adobe Systems brach nach Umsatz- und Gewinnwarnung ein. Das Softwarehaus warnte davor, daß der Umsatz im 3. Quartal nur zwischen 270 und 290 Mio. Dollar, anstatt wie erwartet zwischen 300 und 320 Mio. Dollar, liegen wird. Das Ergebnis, exklusive außerordentlicher Aufwendungen, soll bei 0,18 bis 0,23 Dollar pro Aktie liegen. Hier setzte die Börse auf 0,24 bis 0,27 Dollar pro Aktie. Der Spezialist für Grafik- und Desktopprogrammen verlor nach der Warnung 28% an Wert.


Quelle:FM Research
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arpad
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