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Alt 16-08-2002, 11:27   #15
arpad
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Für Freitag, den 16. August 2002

Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Technologiemarkt beginnt zu drehen! Ich hatte Sie schon in der letzten Ausgabe darauf hingewiesen, daß bereits im August noch die Möglichkeit besteht, daß der Nasdaq 100 als letzter der großen Indizes seinen Abwärtstrend bricht und eine Gegenreaktion zu den heftigen Verlusten des 1. Halbjahres einleiten wird.

Die Woche hat gezeigt, daß sich die Wahrnehmung an der Wall Street geändert hat. Der Versuch der Bären, nach der enttäuschenden Sitzung der amerikanischen Notenbank den Markt wieder nach unten zu drücken, hat nur eine Sitzung lang gehalten. In den folgenden Tagen hat der Markt dagegen jeden positiven Vorwand genutzt, um die Kurse steigen zu lassen. Rechnen Sie also damit, daß ab jetzt positive Nachrichten wieder wahrgenommen und eingepreist werden, und negativen Nachrichten weniger Bedeutung zugebilligt wird.

Zu den Unternehmensmeldungen:

Dell erfüllt die Erwartungen der Wall Street! Das 2. Quartal konnte mit einem Umsatz von 8,5 Mrd. Dollar abgeschlossen werden, was einem Wachstum von rund 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht! Der Gewinn pro Aktie wurde mit 19 Cents ausgewiesen, was den Erwartungen ziemlich exakt entspricht. Für das 3. Quartal zeigte Dell sich zuversichtlich, seinen Marktanteil weiter ausbauen zu können. Während der Gesamtmarkt stagniert, will Dell weiter leichtes Wachstum ausweisen können.

Meine Meinung: Tolle Zahlen, toller Ausblick. Die Aktie wird steigen, hat aber insgesamt wenig Potential. Das Abwärtsrisiko bleibt bestehen, rückt aber etwas in den Hintergrund. Keine Entwarnung für den gesamten PC-Sektor, da Dell durch Kannibalisierung und nicht durch organisches Wachstum zulegen kann.

Steht Vivendi Universal vor der Insolvenz? Das Management des angeschlagenen Medien-Mischkonzerns betonte in den letzten Tagen wiederholt die hohen in der Bilanz gebuchten Werte und die erhebliche Diskrepanz zur Marktkapitalisierung. Damit geht das Management aber direkt an der Sache vorbei. Der Aktienkurs fällt so dramatisch, da im allgemeinen eine Liquiditätsverknappung bei Vivendi Universal befürchtet wird. Im Fall einer Insolvenz spielt es keine Rolle, welche Werte in der Bilanz stehen. Entscheidend ist nur, wieviel davon kurzfristig zu Geld gemacht werden kann, um die fälligen Verbindlichkeiten zu bedienen. Rechnen Sie bei Vivendi Universal also mit dem Worst-Case.


Quelle:FM Research
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arpad
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