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Intel hat’s die Marge verhagelt


Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat seinen Gewinn im zweiten Quartal um 44 Prozent steigern können. Trotzdem fielen Intel-Aktien im nachbörslichen Handel um fast fünf Prozent und setzen damit Technologie-Aktien unter Druck.
Der Nettogewinn stieg auf 1,3 Milliarden Dollar von 885 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, teilte das US-Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mit. Das entspricht einem Gewinn von 22 Cent je Aktie. Dabei profitierte Intel von einer Steuergutschrift, die 0,03 USD je Aktie zum Ergebnis beitrug. Die von Thomson Financial befragten Branchenexperten hatten im Schnitt genau diesen Wert erwartet.

Weitere Umsatzsteigerung erwartet
Beim Umsatz legte Intel gar um acht Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar zu. Damit übertraf Intel die Analystenprognose von 8,54 Milliarden Dollar deutlich. Für das laufende dritte Quartal erwartet Intel einen Umsatz zwischen 9,0 und 9,6 Milliarden Dollar.

Enttäuschende Bruttomarge
Dagegen sank die Bruttomarge, belastet von niedrigeren Durchschnittspreisen für Mikroprozessoren und einer schwachen Nachfrage nach NOR-Chips, auf 46,9 Prozent. Damit sei das Unternehmen hinter seiner eigenen Prognose zurückgefallen, hieß es. Noch im April hatte Intel eine Bruttomarge von 48 Prozent plus/minus einiger Prozentpunkte als Ziel ausgegeben. Folgerichtig sanken Intel-Aktien im nachbörslichen US-Handel um fast fünf Prozent, nachdem sie zuvor im regulären Handel kurz auf ein neues 52-Wochen-Hoch von 26,27 Dollar gestiegen waren.

Kampf mit AMD geht in nächste Runde
Der globale Branchenprimus befindet sich weiterhin mit seinem Hauptkonkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) in einer erbitterten Preisschlacht. Offenbar konnte Intel aber dank neuer Prozessoren und Preissenkungen Marktanteile von seinem Erzrivalen zurückgewinnen; erst am Dienstag hatte Intel mit der Extreme Edition einen Mobilprozessor für Spiele- und Multimediaenthusiasten vorgestellt.

Intel versetzt Technologiewerten einen Dämpfer
Nichtsdestotrotz waren am Tokioter Aktienmarkt die eher glanzlosen Quartalszahlen von Intel kein gutes Omen für Technologiewerte. Vor allem Anteilsscheine von Technologieunternehmen wie Tokyo Electron Ltd. gerieten unter Druck. Deshalb stehen nun auch am deutschen Aktienmarkt Technologiewerte wie Infineon am Mittwoch im Fokus. Vorbörslich gab die Infineon-Aktie bei Lang & Schwarz auf 13,17 Euro nach. Der Vortagesschluss hatte bei 13,29 Euro gelegen.

Quelle: APA