Thema: Der Yen
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Alt 15-04-2005, 07:28   #49
Benjamin
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Hi pmmkm,

bei knapp 108,5 sehen wir das Ende eines kurzfristigen Impulses hoch. Der wird kurzfristig etwas korrigiert werden. Danach erwarte ich eine Weiterführung nach oben.

Entsprechend habe ich gestern meine EUR/USD-Shorts gegeben, einen Tick zu früh, aber intraday verzählt man sich schon mal leicht um eine Unterwelle. Werde die Kurzfristkorrektur abwarten, dann gehts wieder short rein bei EUR/USD. Diese Geschichte des aufwertenden Dollars ist noch lange nicht ausgestanden, das geht nach Wochen (Monaten?), nicht Tagen. Die gedehnte Welle war aber die 1, d. h. die anderen Wellen 3 (in der sind wir gerade) und später 5 werden vergleichsweise geringes Potential aufweisen. Aber das hatte ich ja alles schon geschrieben.

Die Sache mit Thailand und Japan: Klar sind das 2 verschiedene Länder. Primär kam es mir darauf an, meine charttechnische These (Dollar wertet vorübergehend auf) auf eine weitere Art und Weise zu bestätigen, was ja auch gelang, sofern meine beiden Analaysen des Thai Baht zum Euro und zum Dolalr stimmen.
Die Analogievermutung zwischen Yen und Baht ist natürlich schon wackeliger und sollte mit entsprechender Beiläufigkeit auch mal so hingenommen werden.

Wirklich interessant ist der Dollarraum - bzw. welche Länder dazu gehören. Das sind DERZEIT nicht nur die USA mit ihren riesigen Strukturdefiziten, sondern auch u. a. China mit seinen enormen Leistungsbilanzüberschüssen. Solange diverse asiatische Länder sich mehr oder weniger an den Dollar binden, solange ist von einem Dollarraum auszugehen und nicht nur von den USA. Das bedeutet, dass die Lage bei Leistungsbilanz und Kapitalströmen bewertet werden muss zwischen Dollarraum und Nicht-dollarraum. Und so gesehen sieht es im Dollarraum gar nicht so schlecht aus, was imo den aufwertenden Dolalr erklärt, da sich länderspezifische Defizite untereinander mindestens ausgleichen. Nur - dieser Dollarraum ist ein Auslaufmodell. Manche rechnen schon beinahe täglich mit einer überraschenden Ankündigung Chinas hinsichtlich Übergang zu einem Währungskorb oder mindestens zu einer Ausweitung des Peg-Bandes. Da wird es wohl so etwa ab Sommer 2005 zu Nachhrichten kommen, und die werden die Aufwertung des Dollars dann beenden, wenn der Markt die Meinung gewinnt, es sei hinreichend konkret. Aber da sind wir noch nicht. Bis dahin wird der Dollar imo noch aufwerten. Daher warne ich vor einer übereilten Dollar-Shortpositionierung. Die wäre imo erst dann fällig, wenn die o. g. Nachrichten aus China kommen. Wer den Wendepunkt dann richtig mitbekommt, der kann imo sehr viel Geld verdienen, da dann der Dollar sehr rasant abwerten dürfte. Das wird noch ein Zauberstückchen geben, diesen Zeitpunkt per Charttechnik und per Newsbewertung richtig zu erwischen. Aber auch derjenige, der die ersten Tage verpennt, dürfte noch genug Futter bekommen, dann das wird dann eine vielmonatige Bewegung geben. Also kein Grund, übereilt in hohe Risiken zu gehen.

Geh' doch vorübergehend einmal long in Mais. Oder Weizen, Kaffee, Sojabohnen, Zucker. Ein guter Teil meines Depos enthält derzeit Soft Commodities, die am Ende einer Welle 4 und dem Beginn der 5 sind. 5er sind bei Rohstoffen häufig gedehnt, also so richtig etwas für Positionstrader. Diese Werte werden wohl noch nicht so sehr von den Aktionen großer Geldhäuser mit ihren Charttechnikern zerschossen wie der DAX, bei dem sich nur immer schwer identifizierbare Chartmuster bilden und zumeist eine unerfreuliche Vieldeutigkeit vorherrscht. Da erscheint mir das Risiko viel geringer zu sein. Die paar rohstoffinteressierten Privatanleger schauen offenbar immer nur auf die Edel- und Industriemetalle, die mitunter auch nicht so einfach in der Analyse sind. Aber ganz normaler Mais - den interessiert keine Sau - sozusagen. Keine Specials bei Bloomberg (obwohl ausnahmsweise "Der Aktionär" jetzt doch das Thema völlig zurecht mit einem Artikel bedacht hat + Hinweise auf hebellose Basket-Zertis). Da funktioniert noch Charttechnik, es kommen gut interpretierbare Muster zustande. Man muss halt flexibel sein....

Notiz für mich: Der DAX sollte im Mai bei rund 4300 einen Boden finden, siehe Langfristchart in log. Skal. US-Indices in Unterwelle 3 eines Impulses down. Wenn der fertig ist, geht's wieder rauf zu neuen Höhen in 2005. Cool bleiben bei mittelfristigen Long-Positionen. Nikkei-Trendlinie beobachten, ob dort vorher (jetzt?) eine Longposition angebracht ist oder ob der Index da noch wegen Unterwelle 4 ein Stück durchrauscht.

Geändert von Benjamin (15-04-2005 um 08:18 Uhr)
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