Thema: Der Yen
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Alt 15-04-2005, 08:37   #53
Benjamin
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Zitat:
"warum" bist du dann der Meinung das es da gar nicht schlecht aussieht
Das geht auf eine Studie eines großen (US-?)Bankhauses zurück, deren Autor bei Bloomberg-TV interviewt wurde und die Ergebnisse sehr grob darstellte. Die Originaldaten + -ergebnisse kenne ich natürlich nicht, aber der Ansatz der Studie ist doch simpel genug: Man vergleiche Dollarraum und Nicht-Dollarraum hinsichtlich Kapitalströme und ganzheitlicher Leistungsbilanz. Die Idee: Es macht keinen Unterschied, wenn Texas Strukturprobleme hat aber Californien entsprechen dies ausgleichen kann, da beide zum Dollarraum gehören. Erst jenseits des Gartenzaunes wird es interessant. Real enthält der Dollarraum aber eben nicht nur Texas und Californien, sondern auch Länder wie China und einige weitere Staaten Asiens in weniger ausgeprägter Form. Das Ergebnis war, dass der Markt offenbar völlig zurecht derzeit den Dollar aufwertet, weil netto Geld in den Dollarraum hineinfließt. Im Nicht-Dollarraum bleiben im wesentlichen nur Europa, Japan, Lateinamerika, Kanada und Australien übrig. Da gibt es untereinander sicherlich auch diverse Effekte, die dann aber auf diverse einzelne Währungen verteilt werden - bei weitem nicht nur den Euro. Umgekehrt sensibilisiert es etwas den Anleger, dass die Gleichung Dollar=USA eben falsch ist - wenngleich natürlich ein großer Teil des Dollarwirtschaftslebens sich dort abspielt. Aber eben bei weitem nicht alles. Solange man operativ aber nicht den periodischen Datenfluß hat, wie es denn nun genau in dem betreffenden jüngsten Berichtszeitraum aussieht, ist das alles nur meinungsbildend und nicht technisch verwendbar. Aber der Fokus auf allein US-Daten liefert eben ein verfälschtes Bild, was zu falsch dollarnegativen Schlußfolgerungen führt. Das machen ja imo auch eine Menge professionelle Analystenhäuser falsch: Der Blick wird stur auf die USA ausgerichtet und die Leute erzählen den Anlegern dann etwas von EUR/USD-Kursen von 1,40 - 1,60 in der Pipeline. Wenn sie dann wie jetzt erwiesenermaßen falsch liegen, dann wird nicht der Analyseansatz geändert - was richtig wäre - sondern die Sprache, mit dem die falschen Ergebnisse des falschen Analyseansatzes kommuniziert werden. Die Sprache wird so nichtssagend, dass man als Leser/Zuhörer mit allem rechnen muss. Die vorangegangene Schieflage ihrer Prognosen wird nicht erwähnt. Mit dem Brustton der Überzeugung wird weiter die falsche Richtung verkündet - nur eben unverbindlich formuliert. Oder es werden Zeiträume genannt, die einen Hebelzerti-Anleger nicht interessieren: In 12 Monaten sehen wir den Kurs bei .... Das ist überflüssiger Blödsinn! Solchen Müll sollte man wirklich komplett ausblenden bei der eigenen Entscheidung.

Ebenso blende ich den Buffet aus. der kann machen, was er will. Ich kaufe Argumente, keine Vorbilder.

Seitwärtsphase: Kann gut sein, den das Wellenbild ist für mein Hirn eben nicht wasserklar im Kurzfristbereich. Bei EUR/USD könnte es sogar sein, dass der letzte Korrektur-Abschnitt noch gar nicht zu Ende ist und noch einmal 1,308 gesehen wird. Daher bin ich jetzt im Moment im Cash bei den Währungen. Die Indikatoren sind am Anschlag, da würd mich so etwas nicht wundern. Etwas wahrscheinlicher sollte aber imo die Fortsetzung der Dollaraufwertung sein nach nur einer ganz kurzen Korrektur.

Geändert von Benjamin (15-04-2005 um 09:06 Uhr)
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