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Alt 06-10-2011, 08:16   #21
Benjamin
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Ich denke, "Vorsorge" wird hier im Sinne recht eher kurzzeitiger Ereignisse diskutiert (Tage, wenige Wochen). Da mache ich mir kaum Sorgen, das bekommt praktisch jeder noch irgendwie organisiert bzw. mit überschaubaren Einbußen über die Bühne.

ABER - der dicke Hund liegt doch ganz woanders: In den USA ist derzeit die Mehrheit der Bevölkerung auf dem absteigenden Ast, völlig abhängig von kargem Lohn für viel Arbeit und von Konsumangeboten, deren Verfügbarkeit nicht beliebig sicher ist. Dort hat aber die Geschwindigkeit des Abstiegs bereits deutlich zugenommen, vermutlich kollabiert das dort in den nächsten etwa 5 Jahren. "Vorsorge" bedeutet für mich daher, zu lernen, wie man sein Leben allmählich und in Schritten umgestalten kann, damit man auch in kleinen Gruppen auf ganz lokaler Ebene sich gegenseitig aushelfen kann. In Notzeiten haben Einzelkämpfer hinter ihren Schutzwällen nur die Zeit, solange ihre Vorräte halten. Kein Erfolgsmodell! Auch diese ganze Börsennummer hat ihre Restlaufzeit, dann wird da Schluss sein (noch Jahre weg!).

Beispiele, die ich "demnächst" auf meinem Zettel für 2012 habe:
  • Einen Kleingarten in einer Gartenkolonie kaufen/mieten.
  • Lernen, wie man Kartoffeln und Gemüse pflanzt und erntet.
  • Kennenlernen von Leuten, die in der Beziehung Wissen haben (und die ich im normalen Leben nie treffen würde)
  • Lernen, an diesen neuen und ungewohnten Dingen Spaß zu haben, indem ich mich auf sie einlasse. Da ich das aus der Kindheit noch ganz vage kenne sollte das machbar sein. Mal sehen.
Ich rede von "Leben in Schritten umgestalten", nicht vom Einkauf eines Notstromgenerators. Wenn das Benzin verbraucht ist steht der nur rum - und dann? Solche Dinge helfen sehr wohl für kurze "Notzeiten" - vor denen ich aber auch nur wenig Angst habe, weil man das mit wenigen selbsterklärenden Maßnahmen ziemlich kompensieren kann.

Ich rate jedem dazu, sich in Sachen "Selbstversorgung auf Dauer" allmählich etwas weiterzubilden, der Bedarf für dieses Wissen wird kommen und ist dann nicht über Nacht erlernbar. Wenn man's weiß ist das alles nicht wirklich schwierig, aber man kann eben bei Gemüse auch viel falsch machen bzw. sehr ineffizient vorgehen - und dann ist die Jahreszeit dafür schon wieder rum. Einen Notstromgenerator + Benzin kauft man und fertig. "Selbstversorgung auf Dauer"ist viel anspruchsvoller. Es gibt da aber Bücher, mit denen man anfangen kann und die erklären, wie man auch mit ganz wenig Fläche und Arbeit (Balkon und Zimmerfenster ist ein Anfang) schon beachtliche Erträge erarbeiten kann. Nach der Theorie muss dann aber die Praxis (Lernen durch Tun und Ratschläge) über mehrere Jahre kommen - weshalb man besser bereits jetzt damit anfangen sollte, wenn man wie ich davon keine Ahnung hat.

Das kann man natürlich leicht mit Hohn und Spott überziehen - jeder Depp kann das - aber am Ende lacht derjenige am längsten, der gelernt hat, wie man selber etwas Gemüse u. Kartoffeln anbaut, und der Leute kennt, die auch ein paar praktische Sachen drauf haben.
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Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (06-10-2011 um 08:51 Uhr)
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