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Alt 20-08-2003, 23:40   #18
OMI
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20.08.2003 20:49


FOKUS 1-Tchibo - Wollen Beiersdorf-Mehrheit nur zu fairem Preis

Frankfurt, 20. Aug (Reuters) - Der Kaffeeröster Tchibo ist nach den Worten des Holding-Chefs Dieter Ammer an einer Mehrheitsübernahme des Nivea-Herstellers Beiersdorf interessiert, will aber keinen Aufschlag für die Aufstockung seines Anteils zahlen.

"Nur zu einem fairen Preis ist Tchibo bereit, seinen Anteil aufzustocken, um eine qualifizierte Mehrzeit zu bekommen", sagte Ammer in einem vorab veröffentlichten Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe). Tchibo hält bereits rund 30 Prozent an dem Hamburger Kosmetikkonzern. Beiersdorf gilt seit längerem als Übernahmekandidat. Als mögliche Partner für Beiersdorf waren wiederholt auch der französische Kosmetikhersteller L'Oreal , der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble und der Düsseldorfer Henkel-Konzern gehandelt worden.

"Die auf der Hauptversammlung gefassten Beschlüsse zur neuen Aktionärsstruktur erhalten uns auch für die Zukunft die Möglichkeit, die bisherigen Ziele weiter zu verfolgen. Dabei steht das Interesse an Beiersdorf weiter im Mittelpunkt", sagte Ammer der Zeitung.

Der Münchener Allfinanzkonzern Allianz ist mit 44 Prozent an Beiersdorf beteiligt und hat seine Verkaufsbereitschaft erkennen lassen. Ein Geschäft mit der Allianz ist wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen bislang aber nicht zu Stande gekommen.

Nach jahrelangem Streit um Geld und Einfluss bei der Tchibo-Holding hatten die Geschwister der Hamburger Kaufmannsfamilie Herz am Montag ihre Trennung besiegelt. Aus Industriekreisen hatte es zu Wochenbeginn nach der Tchibo-Hauptversammlung geheißen, die Klärung der Aktionärsstruktur solle es der Münchener Allianz nun leichter machen, von ihr gehaltene Anteile an Beiersdorf an Tchibo zu verkaufen.

Über ihre Holding ist die Familie Herz an Beiersdorf beteiligt und besitzt zudem den Kaffeeröster Tchibo mit gut drei Milliarden Umsatz, über 10.000 Beschäftigten und 53.000 Tchibo-Shops zu einhundert Prozent.

Nach einem Medienbericht ist die Hamburger Großfamilie Claussen nicht bereit, ihren knapp zehnprozentigen Anteil an Beiersdorf zu verkaufen. Die Familie habe kein Interesse daran, dass der Kosmetikriese an einen ausländischen Investor falle, der das Unternehmen mittelfristig zerschlage, berichtet das "Handelsblatt" am Mittwochabend in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf Familienkreise. An der Börse ist das Aktienpaket den Angaben zufolge derzeit mit knapp einer Milliarde Euro bewertet. Allerdings sei unklar, ob die Hamburger Familie möglicherweise ihr Aktienpaket mit der neuen Tchibo-Holding bündele, um dem Hamburger Kaffeeröster den Weg für eine Mehrheit an Beiersdorf zu eröffnen, schreibt das Blatt weiter. Bei Beiersdorf war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

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Quelle: REUTERS
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