iPhone-Start in Deutschland, Österreich muss warten
09.11.2007 | 14:57 | (DiePresse.com)
In Deutschland ist das iPhone seit Mitternacht am Markt. Wann das Gerät nach Österreich kommt - und wer es anbieten wird -, ist noch offen.
Mitten in der Nacht trotzten einige hundert Menschen Wind und Regen, um vor einem T-Mobile-Laden in der Kölner Innenstadt Schlange zu stehen. Alle hatten nur ein Ziel: eines der ersten in Deutschland verkauften iPhones des Computerkonzerns Apple zu ergattern.
Für eingefleischte Macintosh- und iPod-Fans gilt das Design-Telefon als Muss. Doch abseits des mit großem Medienrummel inszenierten Events in der Nacht zum Freitag ging der Verkaufsbeginn an vielen Menschen vorbei.
„DiePresse.com“ für iPhone und iPod touch
In Österreich ist das iPhone zwar noch nicht erhältlich, mit dem iPod touch kann aber auch hierzulande bereits gesurft werden.
"DiePresse.com" bietet bereits jetzt unter
www.diepresse.com/iphone oder
www.diepresse.com/ipod für iPod touch und iPhone optimierte Ausgaben der Internetseite an.
Gänzlich vorbei ging er an den Österreichern - in der Alpenrepublik wird das Handy noch nicht angeboten. Die Deutsche Telekom ist in Österreich ebenfalls mit T-Mobile vertreten.
Ob sie oder Mitbewerber One das Mobilfunkgerät anbieten werden, ist noch offen. Die One-Mutter France Telecom bietet in Frankreich das iPhone an. In der Branche geht man aber davon aus, dass T-Mobile den Zuschlag erhält. Das Unternehmen meinte heute dazu auf APA-Anfrage: "Kein Kommentar."
Einmal 399 Euro, mindestens 49 Euro monatlich
Pünktlich um Mitternacht startete T-Mobile-Deutschland-Chef Philipp Humm in dem Kölner Laden den europaweiten Verkauf des Multimediageräts - begleitet von zahlreichen Kamerateams, Fotografen und Reportern. Menschen drängten sich vor der Tür, in kleinen Gruppen wurden sie eingelassen. Weder der stolze Preis von 399 Euro noch die zweijährige Vertragsbindung bei monatlichen Grundpreisen zwischen 49 und 89 Euro schreckte die Fans ab. Schnell war der Vertrag unterschrieben und das Handy gekauft.
Eine T-Mobile-Sprecherin sprach in der Früh von einem sehr erfolgreichen Auftakt, ohne jedoch Zahlen zu nennen. Für die Tochter der Deutschen Telekom gilt die exklusive Vermarktung am Heimatmarkt als Imagegewinn.
Experten rechnen damit, dass der iPhone-Verkauf, auf den Telekom-Chef Rene Obermann große Hoffnung setzt, den Umsatz von T-Mobile im wichtigen Weihnachtsgeschäft anheizen wird. "Das iPhone ist das Kulthandy", wirbt T-Mobile Deutschland-Manager Humm.
Zweifel am Erfolg in Deutschland
Doch einige Beobachter bezweifeln, dass das Gerät in Deutschland so erfolgreich sein wird wie in den USA, wo es seit Ende Juni schon mehr als eine Million Mal verkauft wurde. Das iPhone sei nicht geeignet für die schnelle UMTS-Datenübertragung, habe eine relativ geringe Akkuleistung und sei kein Businesshandy, geben Branchenexperten zu bedenken. Auch der hohe Preis könnte viele Interessenten abschrecken.
Der Begeisterung der nächtlichen Fans tat das keinen Abbruch. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagte ein junger Mann strahlend mit dem Einkaufssackerl in der Hand. Er habe sich schon Sorgen gemacht, ob er überhaupt noch eines der Design-Handys ergattern könne. Doch alle Wartenden in der Domstadt bekamen ihr iPhone, wie die T-Mobile-Sprecherin versicherte. Das Verkaufsteam hatte nach eigenen Angaben mehr als 600 Geräte auf Lager. Bis vier Uhr war der Laden geöffnet.
Wenig Interesse in Frankfurt
In Frankfurt blieb ein solcher Andrang euphorischer Fans aus. Auf der Haupteinkaufsmeile in der Innenstadt eilten zahlreiche Menschen am Telekom-Laden vorbei, ohne von der Werbung Notiz zu nehmen. Ein Computerprogrammierer schaute verwundert. "Ich bin erstaunt, dass sonst niemand da ist", sagte er. "Ich find' den Preis nicht zu hoch. Das iPhone kann viel mehr als andere Telefone."
Doch die Konkurrenz schickte zeitgleich ein weiteres Multimedia-Handy ins Rennen: Der T-Mobile-Rivale Vodafone verkauft seit Freitag das Qbowl von Samsung für ebenfalls 399 Euro. Das Gerät ist UMTS-fähig und hat neben einem berührungsempfindlichen Schirm auch eine ausziehbare Tastatur. O2 wiederum will noch vor Weihnachten ein neues Multimedia-Handy des taiwanesischen Herstellers HTC in die Läden bringen. (APA)