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Alt 10-05-2003, 16:01   #36
PC-Oldie-Udo
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Komplett-PCs für unter 400 Euro: der Trend zum Zweit-Gerät

Eine Frage für Günther Jauch: Für welchen Preis bekommt man schon einen funktionsfähigen PC mit Windows XP als Betriebssystem: 299, 399, 499 oder 599 Euro? Lösung: Seit kurzer Zeit haben einige Händler die Schwelle in der Tat auf ungefähr 399 Euro gedrückt.


Warum der Trend zum Billig-PC? Die PC-Verkäufe sind rückläufig. Wer einen braucht, hat schon einen. PCs werden länger benutzt und weniger schnell ersetzt, im Heim wie im Office. Die Hersteller haben deshalb den Billig-PC als Absatzchance entdeckt. Der Billig-PC kann als Zweit-PC eingesetzt werden, in Haushalten besonders für relativ alte oder relativ junge Familienmitglieder - und in Büros, wo ein Reserve-Arbeitsplatz zwar nützlich ist, aber nicht um jeden Preis. Oder im Vereinsheim, das bisher die Mitgliederliste nur auf Papier vorliegen hatte. Die Arztpraxis, die bisher nur einen zentralen Rechner am Empfang hatte, leistet sich ein zweites Gerät für den Röntgen-Raum. Die kleine Pension auf dem Land führt EDV für die Gästeverwaltung ein. Es gibt viele Möglichkeiten.


Vobis' 399-Euro-PC geht dieses Wochenende in die zweite Runde. Der bereits getestete Basic 1XD ist dem Vorgänger mit Duron 1300 MHz, 128 MByte SD-RAM, CD-ROM, integrierter (und wenig leistungsfähiger) "Pro Savage"-Grafik sowie gleich geblieben, doch die Festplatte wurde auf 40 GByte aufgestockt. Erfreulich ist Vobis' Konzept, alles Nötige in einem Paket zu liefern: Windows XP und die Lotus Smartsuite liegen bei, Tastatur sowie Maus auch, und das Board bietet Netzwerkanschluss. Die Software ist komplett; lediglich Modemnutzer benötigen zusätzliche Hardware.


Der Test des Vobis-Systems zeigt, worauf man sich beim Kauf eines Billig-PCs einlässt. Die Leistung liegt bei etwas über 40 Prozent im Vergleich zur Leistung eines 1000-Euro-PCs. Das Verhältnis entspricht also dem der Preise. Ein 400-Euro-Gerät ist natürlich für anspruchsvolle Aufgaben nicht gedacht: Wer Videos schneidet oder Serienbriefe aus großen Excel-Dateien erstellt, sollte lieber mehr Geld ausgeben.


Einen anderen Weg als Vobis geht der Versender Alternate, der zwei PCs zu 399 und sogar zu 319 Euro anbietet. Hier ist aber kein Betriebssystem enthalten. Auch Maus und Tastatur gehören nicht zum Lieferumfang. Alternate setzt wie Vobis auf AMD Duron-Prozessor und Via-Chipsatz mit 128 MByte Speicher und 40 GByte Plattengröße. Die teurere Variante besitzt zusätzlich eine etwas stärkere Geforce4-MX-Grafikkarte, 256 MByte schnelles DDR-RAM und DVD-ROM. Für Anbieter, die bereits ein Betriebssystem besitzen, sicher eine interessante Zusammenstellung.


Noch mehr Angebot findet man bei einem anderen Versender mit starker Web-Präsenz, Avitos. Die hauseigene Sculptor-Reihe umfasst sowohl AMD Athlon- als auch Intel Celeron-Systeme von 329 bis 379 Euro, alle aber ohne Betriebssystem, Software, Tastatur oder Maus. Unter dem hier irreführenden Begriff "Barebone" bietet Avitos sogar ein System zu 269 Euro mit Duron 1300 MHz an. Im Gegensatz zu echten Barebones sind Speicher, Prozessor und CD-ROM bereits eingebaut. Um eine Festplatte muss man sich selbst kümmern.


Diese Schnäppchen für Bastler führen aber weit weg von der Idee des kompletten (wenn auch nicht schnellen) PCs für wenig Geld. Ähnliche Angebote finden sich bei Dutzenden von Internet-Anbeitern, mit regelmäßig schwankenden Preisen. Wer weiter forschen will: Bei ZDNets Preissuchmachine Sm@rtShopper kann man tagesaktuell nach PCs unter 400 Euro suchen.


Freie Konfigurationsmöglichkeiten für Mini-PCs sind selten, denn die Shops müssen natürlich mit wenigen besonders günstigen Komponenten kalkulieren. Immerhin bietet CompEU einen solchen Service an. Mit dem billigsten Modell (299 Euro) und Windows XP Home (110 Euro) liegt man aber schon bei 409 Euro. Zum Vergleich: Bei Dell gibt es den Dimension 2350 bereits ab 463 Euro, mit Windows XP und hervorragendem Intel-Chipsatz 845GL. Bei Dell muss man allerdings die Versandkosten (um 70 Euro) dazurechnen. Auch die Installation wird extra berechnet.


Fazit: Markenware bekommt man noch nicht für unter 400 Euro. Wer vor der Installation nicht zurückscheut, hat sogar reichlich Auswahl. Diejenigen aber, die ein vorinstalliertes, vollständiges System für 399 Euro suchen, kommen an dem Vobis-Angebot derzeit wohl nicht vorbei. Für Käufer mit kleiner Geldbörse bleibt die Hoffnung, dass sich das bald ändert. Die Preise fallen bestimmt noch eine Weile.

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Desktop / Deskside

Vobis Power Basic 1 XD


weitere Produktfotos

ZDNet-Testurteil:

Leistung 2.0
Preis-Leistung 9.0
Ausstattung 3.0
Service und Support 6.0
Design 6.0
Benutzerfreundlichkeit 7.0



Preis: 399 Euro


Pro
komplettes lauffähiges Paket; Niedrigpreis; gut aufrüstbar

Contra
geringer Speicher; kein Modem; recht laut


Fazit
Mit dem 400-Euro-PC geht Vobis eine neue Käuferschicht an. Für den Zweit-PC als Schreibmaschinenersatz, für ältere Leute, Vereinsheime oder überraschend wachsende Büros eignet sich das Gerät sehr gut. Die bescheidene, aber komplette Ausstattung macht Sinn.



Testbericht 2 Mai 2003


400 Euro ist ein attraktiver Preis für einen PC - zumal inklusive Windows-Betriebssystem. Doch was muss man an Geschwindigkeit und Ausstattung opfern, um unter dieser Preisgrenze zu bleiben?

Der Power Basic 1XD wird von Vobis in immer besseren Konfigurationen angeboten. Immer in aktuellen Konfigurationen mit limitierter Auflage, aber auch immer wieder. Das erste Modell im Januar hatte etwa noch eine 30 GByte kleine Festplatte, beim aktuellen Testgerät sind's 40 GByte. Es soll ab 10. Mai verfügbar sein. Außer dem Namen bleibt aber auch der Preis gleich: 400 Euro. Billiger bekommt man derzeit wohl nirgends einen neuen, kompletten PC: Manche Online-Versender bieten zwar Modelle ab 320 Euro, aber ohne Betriebssystem, Software, Tastatur oder Maus, die bei Vobis alle beiliegen.


Hightech kann man die Ausstattung wohl auch mit gutem Willen nicht nennen. 128 MByte Speicher hat das System, und einen AMD-Duron-Prozessor mit 1300 MHz und lediglich 64 KByte Level2-Cache. Die sitzen auf einem Biostar-Board mit Via-Chipsatz.


Für Grafik sorgt der S3 Pro Savage. Der ist halb so wild wie er klingt. Da er keinen eigenen Speicher besitzt, bedient er sich beim Hauptspeicher. Zwischen 8 und 32 MByte Grafik sind einstellbar. Der DirectX-Test 3DMark verlangt aber volle 128 MByte Hauptspeicher als Minimum und verweigert deshalb den Dienst. Er hätte wohl ohnehin nicht mehr aussagen können, als dass das System so gut wie nicht für Spiele geeignet ist (Roguelike-Games und Textadventures einmal ausgenommen).


Auch die Applikationsleistung der Basic 1XD von Vobis kann mit den üblichen 1000-Euro-Systemen nicht konkurrieren. im Office-Test Business Winstone 2002 erreicht er 13,3 Punkte, im Content Creation Winstone 2003 15,8 Punkte. Wer aber nur die verbreitetsten Office-Funktionen nutzt, wie 80 Prozent aller PC-User, wird dennoch keine Probleme bekommen. Nur komplexe Vorgänge MP3-Rippen, Videobearbeitung oder auch das Erstellen von Serienbriefen erfordern deutlich verlängerte Wartezeiten.


Als einziges optisches Laufwerk hat Vobis ein 52x-CD-ROM von LG Electronics eingebaut. Datensicherung oder -austausch ist nur über Netzwerk vorgesehen, da es auch keine Floppy gibt, aber einen Netzwerkanschluss. Wer Daten per Turnschuhnetzwerk übertragen will, kann immer noch einen USB-Stick mit Plattenspeicher verwenden. Apropos, die Festplatte von Samsung fasst 40 GByte Daten.


Durch CD-Laufwerk und Fast-Ethernet-Buchse ist das Office-System komplett ausgestattet - es gibt nichts, was man unbedingt noch zum Betrieb bräuchte. Auch die Software macht den Rechner startbereit - Windows XP Home gehört zum System, und auch das Office-Paket Lotus Smartsuite 9.8 ist enthalten. Wer ein schlichtes Office-Terminal sucht, ist beim Basic 1XD also richtig. Für Einzelbüros oder Heimanwender besteht ein kleiner Nachteil darin, dass ein Modem nicht onboard ist.


Nachrüsten ist mit dem Basic 1XD kein Problem. Das Mainboard bietet jede Menge Optionen, und das Tower-Gehäuse ist ohnehin überdimensioniert. Ein 5,25- und zwei 3,5-Zoll-Laufwerksschächte stehen intern wie extern zur Verfügung. Alle drei PCI-Slots, ein CNR-Slot sowie der AGP für eine mächtigere Grafikkarte sind frei. Das Mainboard bietet sogar noch ungenutzte Features: Von vier USB-Slots sind nur zwei nach außen geführt.


Das wichtigste Update wäre ein größerer, möglichst auch schnellerer Speicher als die 128 MByte SD-RAM, die Vobis eingebaut hat. Das Board besitzt nämlich 4 Speicherbänke, zwei für SDRAM bis 133 MHz und zwei für DDR-RAM bis 266 MHz. Da Windows XP für 256 MByte optimiert ist, steigt die Performance mit extra Speicher spürbar.
http://produkte.zdnet.de/test/57/2/3963.html


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Es grüßt euch
Udo

Sei immer ehrlich zu deinem Nächsten, auch wenn er es nicht gerne hört

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