Besten Dank für die Antworten! Hatte seinerzeit leider nicht vor der Thread-Erstellung recherchiert, ob es Put/Short gibt, weil ich annahm, dass man so einen namhaften Autohersteller natürlich auch shorten kann. Ist mit dem hohen Anteil an Handarbeit ja sozusagen der Inbegriff des Gegenteils zu den Billigkarossen aus China und sonstwo - und daher in den anstehenden Zeiten leider ziemlich anfällig für Preiskämpfe.
Im Porsche-Thread sind unten weitere große Automobilhersteller mit existierender Short-Möglichkeit gelistet. Porsche war übrigens mein erster Auto-Put wegen ausgelöster SKS-Formation im Chart. Da gibt's zwar kurzfristig wieder eine Rally rauf, nur wird diese imho nicht mehr das bisherige Top erreichen, geschweige denn überbieten. Ein "Rest-Risiko" bleibt allerdings, dass ich mich irre und doch noch eine letzte Rally rauf kommt in Fortsetzung des alten Aufwärtstrends. Meine derzeitige Einschätzung lautet aber, dass der Zug nun abgefahren ist und zumindest die großen zinsreagiblen Werte in den USA (Baufirmen, Banken hier besonders Konsumentenkreditbanken und Anbieter großer Kreditkartenprogramme, Versicherungen) und EUR-Aufwertungs-sensiblen Werte in Euroland (Autohersteller, Autozulieferer etc.) ihr Top gesehen haben, evtl. noch etwas Seitwärtsgedaddel veranstalten und anschließend absaufen. In Ausnahmefällen mag das Top relativ kurzfristig erst noch kommen bevor der o. g. Abfall beginnt.
These: Energie (Öl) bleibt teuer und wird in den kommenden Monaten noch teurer werden, wenn nämlich die USA auf eine harte Iran-Antwort drängen und sich dort die Lage zuzuspitzen beginnt. Erdgas wird das Preislow in diesem Sommer erreichen und danach eine Aufwärtsrally zeigen. Uran ist dank der vielen zusätzlichen Atomkraftwerke in China und Indien in einem starken Preisanstieg. Sogar Solarmodule für Sonnenstrom werden immer teuerer, weil noch eine Produktionsknappheit herrscht. Öl und Gas bedingen eine steigende (primär energiepreisbedingte) US-Inflation, die eine straffe Zinspolitik der Fed erzwingt. Die Hoffnung auf eine Lockerung der US-Zinsanhebungen halte ich für eher abwegig und rechne nur mit einer Pause von wenigen Monaten Dauer, die dann abgelöst werden dürfte durch erneute Zinsanhebungen auf das aktuelle Zinsniveau obendrauf. Die Abflachung der US-Konjunktur dürfte zu einer erheblichen US-Dollar-Verkaufsneigung führen. Asiatische Notenbanken kaufen nicht mehr so viele Bonds und wollen sogar umschichten. Die chinesische Währung wertet nur sehr allmählich und geringfügig zum USD auf. Das bedeutet imo, dass ohne die Unterstützung der US-Fed (durch periodische Zinsanhebungen) der Dollar in eine Verkaufspanik geraten könnte. Das alles dürfte €-abrechnende Produktanbieter in einen $-orientierten Kundenraum schwer treffen. Das sind womöglich risikoärmere Shortkandidaten als es EUR/USD als Long-Kandidat ist.
Geändert von Benjamin (16-05-2006 um 14:42 Uhr)
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