Hoeneß an van Bommel interessiert
Mark van Bommel (r.) hat in Barcelona noch einen Vertrag bis 2008
München - Offensive Töne ist man von Uli Hoeneß gewohnt.
Doch wenn es um mögliche Neuverpflichtungen geht, gibt sich der Manager des FC Bayern München gern bedeckt.
Gegenüber der Münchener Zeitung "tz" gab der Manager nun aber zu, ein Auge auf Mark van Bommel - derzeit beim FC Barcelona unter Vertrag - geworfen zu haben.
Van Bommel erfüllt das Anforderungsprofil
"Wenn der FC Barcelona sagt, wir geben ihn für zwei, drei Millionen Euro her, kommen wir ins Gespräch", so Hoeneß.
Der Niederländer würde genau das Anforderungsprofil erfüllen, das Bayern-Coach Felix Magath ausgegeben hatte.
"Uns fehlt ein Dreckskerl. Daher müssen wir uns außerhalb des Klubs nach einer Führungsfigur umsehen", hatte Magath gefordert.
Deutsche Sprache ist kein Problem
Hoeneß glaubt, in van Bommel genau einen solchen "Dreckskerl" gefunden zu haben. "Van Bommel ist kein Spielgestalter, aber er ist einer, der den anderen auch mal weh tut", sagte der Manager.
Außerdem ist der 33-malige niederländische Nationalspieler der deutschen Sprache mächtig - ein weiteres Auswahlkriterium bei der Suche nach Verstärkungen.
Hoeneß macht keine "finanziell verrückten Dinge"
Van Bommel hat bei den Katalanen zwar noch einen Vertrag bis 2008. Derzeit sitzt er beim spanischen Tabellenführer aber meist nur auf der Bank, was für Bayern die Chancen auf eine Verpflichtung erhöhen könnte.
"Er kommt nur dann in Frage, wenn er in Barcelona nicht spielt und darüber sauer ist", gibt Hoeneß Einblick in seine Überlegungen.
Denn eine hohe Ablösesumme will der 54-Jährige nicht locker machen: "Van Bommel ist uns mit 28 zu alt, damit wir finanziell verrückte Dinge machen."
Führungsspieler dringend gesucht
Von den Qualitäten des Mittelfeldspielers ist der Bayern-Manager aber absolut überzeugt.
"Er ist einer, der sich auch mal mit dem Schiedsrichter anlegt oder in den letzten Minuten alles stehen und liegen lässt, um die Mannschaft nach vorne zu treiben", schwärmt Hoeneß.
Spätestens seit der bitteren 1:4-Pleite im Champions-League-Achtelfinale gegen den AC Mailand ist klar, dass dem Münchener Kader genau solch ein Akteur schmerzlich fehlt.
Ballack vor Wechsel zu Chelsea
Der immer wahrscheinlicher werdende Abgang von Michael Ballack setzt die Bayern zusätzlich unter Druck. "Wenn Michael geht, verlässt uns ein Spieler, der Verantwortung übernimmt", weiß Magath.
Und die Zeichen verdichten sich, dass der FC Chelsea zum neuen Arbeitgeber des Nationalmannschaftskapitäns wird.
Denn Ballack-Berater Michael Becker bestätigte der englischen Zeitung "The Guardian": "Es gibt von beiden Seiten ein starkes Interesse."
Abramowitsch lässt selten Wünsche offen
"Noch ist nichts unterschrieben, aber die Gespräche laufen", so Becker weiter. Am Montag hatte Chelsea-Coach Jose Mourinho in der "Bild" verkündet: "Michael ist einer der besten Spieler der Welt. Ich will ihn."
Mit dem russischen Ölmilliardär Roman Abramowitsch im Rücken ist es der Portugiese gewohnt, dass ihm sein Wünsche erfüllt werden.
Im Gespräch ist angeblich ein Vertrag über vier Jahre, der ein Volumen von über 50 Millionen Euro aufweisen soll. Ballack soll nach englischen Medienberichten ca. 175.000 Euro pro Woche kassieren.
Gerüchte um Philipp Lahm
Und neben Ballack steht offenbar ein weiterer Spieler des FC Bayern auf der Einkaufsliste des englischen Meisters: Philipp Lahm. Wie die "tz" erfahren haben will, wurde der 22-Jährige beim letzten Bundesligaspiel in Wolfsburg von Beobachtern des FC Chelsea unter die Lupe genommen.
Doch der Nationalspieler hat in München noch einen Vertrag bis 2009. Im Falle eines Wechsels könnte sich Hoeneß so immerhin über eine schöne Stange Geld freuen.
Denn im Gegensatz zum Bayern-Manager macht Chelsea-Boss Abramowitsch gerne mal "finanziell verrückte Dinge".
Denis Huber
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