Bayern stolpert in Bochum - VfL träumt von Europa
Bayerns Stürmer (hier Santa Cruz, l.) blieben blass
Den Bayern war nach dem Schlusspfiff nicht nach Reden zu Mute. Wortlos verzogen sich die Stars des Rekordmeisters nach der 0:1-Pleite im Ruhrstadion in die Gästekabine.
Nur Oliver Kahn betätigte sich mal wieder als Einzelkämpfer. Der Bayern-Kapitän lief als einziger Profi in die Westkurve zu den Gästefans und stellte sich danach auch den Reportern.
Hitzfeld-Ansage verhallt ungehört
"Ich muss ein gewisses Niveau wahren", sagte Kahn, "auch in der Niederlage". Sportliches Niveau hatten die Münchner über weite Strecken der Partie vermissen lassen.
Dabei hatte Coach Ottmar Hitzfeld doch vor dem Spiel noch Optimismus verspüht: "Wir wollen den Abstand auf Bremen verkürzen", sagte der "General". Doch diese Ansage schien bei seiner Elf nicht angekommen zu sein.
Sinnbild der enttäuschenden Leistung der Bayern war Robert Kovac. Der Kroate, nach einer auskurierten Kapselverletzung erstmals in der Rückrunde wieder in der Startelf, spielte vor dem 1:0 durch Peter Madsen (8.) dem Bochumer Paul Freier unbedrängt den Ball in die Füße.
"Eklatante Fehler"
Freier bedankte sich mit dem spielentscheidenden Pass auf Madsen. "Vor dem Gegentor haben wir zwei eklatante Fehler gemacht", klagte Hitzfeld. "Das darf nicht passieren", meinte der Trainer.
Die Bayern hatten dem Offensivfußball des VfL nichts entgegen zu setzen, erspielten sich in 45 Minuten nicht eine gute Torchance - eine wenig meisterliche Vorstellung.
Hitzfeld wollte die mangelhafte spielerische Qualität jedoch nicht am Fehlen von Michael Ballack festmachen. "Das hatte damit nichts zu tun", sagte er. Außerdem habe Ballack-Ersatz Bastian Schweinsteiger "seine Sache in der zweiten Halbzeit sehr gut gemacht".
Bayern nach der Pause wie ausgewechselt
"Bochum hat in der ersten Hälfte unglaubliches Tempo gemacht. Zudem unterliefen uns zu viele individuelle Fehler", erklärte Kahn die ungewohnten Schwächen der Bayern.
Doch der 34-Jährige sah nach dem Seitenwechsel eine wie ausgewechselt agierende Bayern-Elf. "Nach der Pause haben wir alles versucht", meinte Kahn. Deshalb könne man "der Mannschaft keinen Vorwurf machen". Auch Hitzfeld fand die zweite Halbzeit "in Ordnung".
Titelverteidigung ist "nicht unmöglich"
Die Bayern haben das Unternehmen Titelverteidigung deshalb noch nicht aufgegeben. "Wir dürfen nicht in depressive Kritik verfallen. Wenn Bremen gegen Lautern gewinnt wird es sehr, sehr schwer - aber nicht unmöglich", sagte Kahn.
Auch Manager Uli Hoeneß meinte, er sei "zuversichtlicher als vor dem Spiel. Denn Deutscher Meister wirst du nur, wenn du selbst gut spielst - und das war heute in der zweiten Halbzeit der Fall".
seid wann wird man mit einer halbwegs guten Mannschaft deutscher Meister ??????
Hitzfeld geht gar "davon aus, dass Bremen nicht gegen Kaiserslautern gewinnt". In diesem Fall hätten die Münchner höchstens sieben Punkte Rückstand auf Werder. Aber auch bei einem Werder-Sieg sieht Hitzfeld "noch keine Vorentscheidung". Schließlich seien "noch 14 Spiele zu spielen".
Wunschträume , soweit seids ihr schon ihr Bayern
Der VfL will nicht anfangen "zu spinnen"
Der VfL Bochum will diese 14 Partien nutzen, um sich auf Rang fünf fest zu setzen. Mit dem ersten Bundesliga-Heimsieg gegen den FC Bayern seit 18 Jahren ist den Westfalen ein bedeutender Schritt auf dem Weg nach Europa bereits gelungen.
"Wir fangen nicht an zu spinnen", sagte Werner Altegoer zwar. Doch dem VfL-Präsident dürfte nicht entgangen sein, was Torschütze Madsen so zusammen fasste: "Die ganze Mannschaft ist überragend."
"Es kann so weiter gehen", findet wohl nicht nur Keeper Rein van Duijnhoven. Der Niederländer hielt den VfL in der zweiten Hälfte im Spiel, obwohl er mit einem gebrochenen Finger in die Partie gegangen war.
"Müde" Bochumer auf dem Weg nach Europa
"Ein toller Tag", fand van Duijnhoven, der seit mittlerweile sieben Partien im Ruhrstadion unbezwungen ist - das ist Bundesligarekord.
Sein Coach Peter Neururer gab dem Profis nach dem Spiel spontan frei. "Das haben sich die Jungs verdient", meinte der Trainer. Denn seine Truppe habe "die taktische Ausrichtung einhundertprozentig befolgt" - auch wenn Bochum nach dem Seitenwechsel stark abbaute.
"Ich war ein bisschen müde", gab Peter Madsen nach dem Abpfiff zu. Gegen die Bayern reichten den "müden" Bochumern engagierte 45 Minuten.
Ich bin ganz ehrlich ,ich hätte es lieber gehabt das Bayern München den deutschen Fußball international vertritt, aber in dieser Form haben sie absolut nichts auf der internationalen Bühne verloren,diese Großkotzer (Hoeneß)