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pte100403002
Auto/Verkehr, Unternehmen/Finanzen
Elektroautos: Deutschland verschläft Entwicklung
Alternative Antriebskonzepte noch zu teuer und kaum verbaut
Deutsche Automobilhersteller haben Nachholbedarf (Foto: pixelio.de, Daniel Litzinger)
Berlin/Essen (pte/03.04.2010/06:00) - Die Bemühungen deutscher Automobilhersteller um energiesparende und umweltfreundliche Antriebe gehen dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC)
http://adac.de längst nicht weit genug.
Obwohl bereits Mercedes die S-Klasse als Hybrid-Variante vorgestellt und
Volkswagen sogar Luxus-Geländewagen mit dem kombinierten Antriebssystem realisiert hat, müsse der Rückstand zur Konkurrenz aufgeholt werden, meint ADAC-Präsident Peter Meyer. Insider Ferdinand Dudenhöffer wies gegenüber pressetext mehrmals auf Infrastrukturdefizite hin.
Deutsche Hybride nur "Feigenblätter"
Gegenüber dem Berliner Tagesspiegel bezeichnet Meyer die Hybridmodelle beider deutschen Marktplayer lediglich als "Feigenblätter". Dem Fachmann nach hätte der Massenmarkt nichts davon. Außerdem hätten die Hersteller die Entwicklung "verschlafen". "Die Deutschen bauen die Hybridtechnik nur in teure Autos ein, da der Preisaufschlag deren Käufer kaum schmerzt", sagt Meyer. In kompakten, ohnehin bereits spritsparenden Kleinwagen wie einem Opel Corsa oder einem VW Polo ist man entwicklungsbezogen noch nicht weit und noch immer zu teuer.
Angesichts der Vorgehensweise bei der asiatischen Automobilkonkurrenz besteht laut Meyer in Bezug auf den Standort Deutschland enormer Nachholbedarf. Als Vorbild sieht der ADAC-Chef unter anderem Produktionsländer wie Korea. Denn Automobilkonzerne dort würden bei alternativen Antrieben bereits 8.000 Ingenieure mit dem Thema beschäftigen. Hierzulande gebe es nicht einen einzigen Automobilbauer, der auch nur ein Zehntel davon für die neuen Antriebe aufwendet. Initiativen der Regierung seien positiv, kämen jedoch zwei Jahre zu spät. (Ende)