Dow-Jones-Wochenanalyse
Von Mayriedl, Stefan
Nachdem der Dow Jones am vergangenen Donnerstag zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai gefallen war, kam es am Freitag zur ersten größeren Erholung im Oktober. Die Lage bleibt aber vor allem mittelfristig kritisch.
Kurzfristige Analyse
Welches Maß an Gegenbewegung ist zunächst aber möglich? Ein wertvolles Hilfsinstrument liefert die Fibonacci-Analyse. Bezogen auf die Abwärtswelle von 10.608 (Zwischenhoch vom 3. Oktober) auf 10.156 Punkte (Zwischentief vom 13. Oktober) liegen die entscheidenden Retracements bei 10.329 (38,2 Prozent), 10.382 (50 Prozent) und 10.435 Punkten (61,8 Prozent). Zusammen mit der horizontalen Zone bei 10.550 Zählern ergibt sich also insbesondere bei - grob gesagt - 10.330/10.380 Punkten ein robuster Widerstandsbereich, der von der durchbrochenen mittelfristigen Aufwärtstrendlinie verstärkt wird.
Da der Markt weiterhin überverkauft ist, sollte sich kein unmittelbarer Abwärtssog entwickeln. Grundsätzlich aber sollte man einen baldigen Test der Unterstützung bei 10.000 Punkten einkalkulieren und nicht allzu viel darauf setzen, dass sie auf Dauer hält
Folgende Indikatoren sind im Chart zu sehen (von oben nach unten):
1) grau: Relative-Stärke-Index (RSI-Wilder), 14
2) orange: Double-Smoothed-Stochastics (DSS-Bressert), 10/3
3) schwarz/blau: MACD, 12/26/9
4) türkis: Relative-Momentum-Index (RMI), 13/5
5) rosa: Average-Directional-Movement-Index (ADX), 14
6) grün/rot: Aroon Up-Down, 14
Eine rote Kerze bedeutet, dass der Schlusskurs des jeweiligen Tages tiefer lag, als derjenige des Vortages (Grün: Close (Heute) > Close (Vortag)).
Eine ausgefüllte Kerze bedeutet, dass der Schlusskurs des heutigen Tages tiefer lag als der Eröffnungskurs, eine leere Kerze steht dafür, dass der Close über dem Open lag.
Gewöhnlich sind rote Kerzen ausgefüllt und grüne Kerzen leer. Doch auch das Gegenteil ist möglich, was oftmals eine Indikation für eine Umkehr der Bewegungsrichtung liefern kann.
Fallendes Volumen (im Verhältnis zum Vortag) ist zudem zur besseren Visualisierung rot, steigende Umsätze sind grün dargestellt.
Mittelfristige Analyse
Es sind insbesondere zwei Faktoren, die für den Dow Jones Anlass zur Sorge geben. Erstens gab der MACD-Indikator ein Verkaufssignal auf Wochenbasis. Zweitens stürzte der Index durch die fast ein Jahr alte Aufwärtstrendgerade. Ein erneuter Rückschlag zur soliden horizontalen Haltezone bei 9600/9700 Punkten ist daher zu erwarten. Sie stabilisierte den Index schon im Oktober 2004 und wird vom langfristigen 38,2-Prozent-Fibonacci-Retracement der Aufwärtsbewegung verstärkt, die den Dow zwischen März 2003 und März 2005 von 7416 auf 10.984 Zähler hievte.
Einen erneuten Angriff auf die 11.000er-Marke verhindern dagegen mehrere Barrieren. Neben den bereits in Teil 1 genannten Faktoren ist es insbesondere die im Sommer etablierte horizontale Widerstandszone bei 10.720 Zählern. Oberhalb der 11.000er-Marke wäre Platz bis 11.400 Punkte.
Zusammenfassung der Unterstützungen und Widerstände
Widerstand 3: 10.720 (horizontaler Bereich)
Widerstand 2: 10.435 (Fibonacci-Retracement)
Widerstand 1: 10.330 - 10.380 (horizontaler Bereich, Fibonacci-Retracements, durchbrochener Aufwärtstrend)
Dow Jones: 10.287 Punkte (Kurs zum Analysezeitpunkt)
Unterstützung 1: 10.156 (markantes Tagestief)
Unterstützung 2: 10.000 (horizontaler und psychologischer Bereich)
Unterstützung 3: 9600 - 9700 (horizontale Zone, Fibonacci-Retracement)
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