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Alt 04-03-2003, 15:31   #1
actionman
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Handy-Nummer beim Wechsel mitnehmen: ein teurer Flop?

Handy-Nummer beim Wechsel mitnehmen: ein teurer Flop?

Nur 20.000 Kunden haben bisher ihre Mobilnummer mit zum neuen Provider genommen. Problem für alle Kunden: Wer eine 0171-Rufnummer anruft, landet nicht unbedingt im T-Mobile-Netz und zahlt unter Umständen mehr.


von Sebastian Brinkmann


Endlich: Seit November 2002 können Handy-Kunden den Netzbetreiber wechseln und dabei ihre Rufnummern behalten. Doch trotz penetranter TV-Werbung mit Prominenten, Startguthaben und Handy-Paketen nutzen nur wenige Kunden diesen neuen Service. ZDNet hat die ersten 100 Tage der Rufnummernmitnahme unter die Lupe genommen und den neuen Service beurteilt.

Die Zahlen der Netz-Provider nach den ersten 100 Tagen des neuen Dienstes sind ernüchternd. Seit der Einführung der Rufnummernmitnahme haben nur rund 20.000 Kunden ihre Handynummer zum neuen Anbieter mitgenommen. Zum Vergleich: Im letzten Quartal verzeichnete allein Vodafone rund 900.000 Neukunden und "nur eine untere vierstellige Zahl an Kunden hat dabei ihre Handy-Nummer mitgebracht", erklärt Heiko Witzek von Vodafone.

Lange Zeit galt die Handy-Nummer als großer Hemmschuh beim Wechsel des Anbieters. Visitenkarten mussten neu gedruckt und Geschäftspartner oder Freunde über die neue Rufnummer informiert werden. Immer wieder unternahm die Regulierungsbehörde Anläufe, um die Rufnummernmitnahme zu ermöglichen, doch Probleme auf Seiten der Netzbetreiber verzögerten den Start des Dienstes bis November letzten Jahres.


Technisch ist die Mitnahme der Handy-Nummer nicht so einfach: Alle Handy-Nummern müssen dazu in einer zentralen Datenbank verwaltet werden, auf die alle Netzbetreiber und die Service-Provider wie Debitel und Mobilcom Zugriff haben. Geht ein Anruf auf einer bestimmten Nummer ein, wird erst geprüft, zu welchem Netz die Nummer aktuell gehört und der Anrufer entsprechend umgeleitet. Mit der Betreuung der Datenbank wurde die Telekom-Tochter T-Systems beauftragt.

Bisher haben aber nur wenige Kunden wirklich von der neuen Möglichkeit gebrauch gemacht. "Wir konnten keinen Run feststellen", erklärt T-Mobile Sprecherin Andrea Vey. Ähnlich äußert sich auch die Nummer zwei auf dem deutschen Markt, Vodafone. "Die niedrigen Zahlen haben unsere Erwartungen getroffen", so Unternehmenssprecher Heiko Witzke.

Deutlich euphorischer sind E-Plus und vor allem die Nummer vier auf dem deutschen Markt, O2. "Wir sehen uns als Nettogewinner der Rufnummernportabilität", sagt E-Plus Sprecherin Christiane Kohlmann, muss aber einräumen, dass sich die Zahl der neu hinzugewonnen Kunden "im Bereich einiger tausend" bewegt und damit keinen entscheidenden Einfluss auf die Marktanteile hat. "Für einen Kunden, der O2 verlässt, kommen sechs neue Kunden hinzu", umschreibt O2-Sprechern Heidi Miklos die erste Bilanz in München.

Ein Grund für die bisher geringe Zahl der Unmeldungen dürfte die Zurückhaltung der PR-Abteilungen der beiden großen Netzbetreiber Vodafone und T-Mobile sein.

Zwar wird der Service seit 1. November pflichtgerecht angeboten. Eine Marketing-Kampagne wollen die Anbieter deswegen aber nicht starten. "Es ist bisher nicht geplant, diesen Service besonders zu bewerben", so die T-Mobile Sprecherin.


E-Plus und O2 versprechen sich von der Einführung der Rufnummernmitnahme neue Kunden und diese werden auch entsprechend umworben. Die Unternehmen setzen dabei auf die Ziehkraft der Fußball-Stars: Während Rudi Völler den Wechsel zu E-Plus empfiehlt, ist Franz Beckenbauer laut Werbung zu O2 gegangen.

"Wir bieten Wechselkunden in einer bis Ende März befristeten Aktion ein Wechselguthaben von 50 Euro an", erklärt O2-Sprecherin Heike Miklos. Rund die Hälfte dieses Startguthaben muss der Kunde bei seinem bisherigen Anbieter für die Freigabe der Telefonnummer bezahlen. Bleiben unterm Strich also 25 Euro Startguthaben, die man vertelefonieren kann. Wer seine Rufnummer nicht mitnimmt, erhält von O2 aktuell ebenfalls 25 Euro Startguthaben.

Ein ähnliches Angebot hat auch E-Plus im Programm: Hier erhalten die Kunden 50 Euro Startguthaben, wenn sie mit einer bestehenden Handy-Nummer einen E-Plus Vertrag abschließen. Wie bei O2 ist ein Wechsel nur in einen Laufzeitvertrag möglich. Eine Mitnahme der Rufnummer in einen Prepaid-Tarif ist nur bei den großen Netzbetreibern T-Mobile und Vodafone erlaubt.

Pferdefuß der Rufnummernmitnahme ist zweifellos, dass nun die Telefonkosten nicht mehr anhand der Zielnummer erkannt werden können. Wer also von einem T-Mobile Handy eine Rufnummer mit 0171 am Anfang wählt, landet nicht immer bei einem T-Mobile Handy und zahlt die Gebühren für einen netzinternen Anruf.

Abhilfe schaffen hier Dienste der Netzbetreiber, bei denen man vor dem Anruf prüfen kann, wo der Anruf hingeht. Bis auf O2 bieten alle Netzbetreiber eine kostenlose Kurzwahl an. T-Mobile Kunden wählen die 4387, Vodafone-Kunden die 12313 und E-Plus Kunden die 10667. Bei T-Mobile und O2 hat man die Möglichkeit, die Netzzugehörigkeit per SMS zu überprüfen. Eine SMS an die T-Mobile Nummer 4387 mit der Rufnummer liefert für 19 Cent die gewünschte Antwort. Bei O2 ist dieser Service kostenlos mit einer SMS an Nummer 4636. Diese Dienste funktionieren zwar recht flott, sind aber in der Praxis mehr als umständlich: Wer will schon vor jedem Anruf prüfen, wo sich der Angerufene aktuell eingebucht hat.

Zusätzliche Informationen zum Thema finden Sie unter Rufnummernmitnahme im Mobilfunk.

quelle:
http://www.zdnet.de/mobile/artikel/t...ufnr01-wc.html
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