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Alt 14-07-2008, 13:48   #1
Benjamin
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Bürgerbeteiligungen an erneuerbaren Energieanlagen

Hier ein interessantes Beispiel für ein
Bürger-Solar-Projekt: http://www.swe-emmendingen.de/buerge...r-projekt.html
ist eine Initiative der Stadtwerke Emmendingen (SWE) mit dem Ziel, auf Dächern Emmendingens Photovoltaik-Anlagen zu errichten und zu betreiben.

Bürger, Unternehmen, Vereine und sonstige Organisationen erhalten die Möglichkeit, sich am Bürger-Solar-Projekt finanziell zu beteiligen und in rentable Klimaschutzmaßnahmen zu investieren. Und das auch ohne eine eigene Dachfläche!

Zur Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projekts gründet die SWE eine eigene Gesellschaft. Beteiligen Sie sich als Emmendinger Bürger oder Inhaber einer Firma mit Sitz in Emmendingen und erwerben Sie Anteile ab 2.000 Euro. Höhere Beteiligungen sind in Stufen von 1.000 Euro möglich.

Die Installation der ersten Anlage von 62 kWp wird auf dem Dach der Meerweinschule installiert, mit einer Modulfläche von rund 500 m2 und einer Stromproduktion von etwa 59.000 Kilowattstunden pro Jahr.

Der in das Netz eingespeiste Sonnenstrom wird von SWE nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) über einen Zeitraum von 20 Jahren vergütet.

Ihre Vorteile:

Sie leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz in Emmendingen, in dem Sie dazu beitragen, dass die Sonne als saubere Energiequelle genutzt wird.
Auch ohne eine eigene Dachfläche können Sie sich an einer Photovoltaik-Anlage beteiligen.
Als Anteilseigner brauchen Sie sich um die technische Abwicklung nicht zu kümmern. Planung, Installation und Wartung der PV-Anlagen übernehmen wir für Sie.
Die Einspeisevergütungen für den erzeugten Solarstrom sind gesetzlich gesichert und garantieren 20 Jahre lang Erlöse nach EEG.
Außerdem profitieren Sie durch eine angemessene Verzinsung Ihrer Einlage in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung.
In den ersten Betriebsjahren wird eine Verlustzuweisung vorgenommen. Diese können Sie je nach persönlicher Einkommens- und Steuersituation steuermindernd nutzen.
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Alt 14-07-2008, 14:05   #2
Benjamin
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Erneuerbare-Energien-Projekte
in Kommunen
Erfolgreiche Planung und Umsetzung
http://www.unendlich-viel-energie.de...erneuerbar.pdf

Energie-Kommune Wildpoldsried im Allgäu: http://www.wildpoldsried.de/index.shtml?wir



Studie zeigt, wie Deutschland zu 100 % mit erneuerbaren Energien versorgt werden kann
http://www.solarserver.de/solarmagaz...port_0307.html
http://www.solarserver.de/solarmagaz...re_03_2007.pdf
Dazu stehen mehrere Optionen offen. Eines der möglichen Szenarien sieht folgendermaßen aus:
* Alle geeigneten Dach- und Fassadenflächen werden für Solarenergie genutzt.
* Die Windkraft wird im Binnenland durch den Ersatz von Altanlagen und Neubauten in Süddeutschland weiter ausgebaut. Vor der Küste werden Off-Shore-Windparks errichtet.
* Alte Wasserkraftwerke werden reaktiviert und Kleinstwasserkraftwerke ausgebaut.
* In Ballungszentren wird Tiefen-Geothermie in Kraft-Wärme-Kopplung genutzt. Wärmepumpen liefern dezentral Wärme außerhalb von Ballungszentren.
* Auf allen stillgelegten landwirtschaftlichen Flächen werden schnellwachsende "Energiepflanzen" angebaut, Wälder nachhaltig genutzt und Reststoffe wie Stroh, Resthölzer und Abfall effektiv verwendet.
* Alle Häuser werden nach dem Stand der Technik wärmeisoliert.
* Autos verbrauchen im Durchschnitt nur noch 3.0 l/100km an Treibstoff oder fahren elektrisch und 2/3 des Güter-Fernverkehrs werden auf die Bahn verlagert.

Weitere Information finden Sie in den Dokumenten zum Herunterladen.


Wussten Sie schon, dass...

* ... auf der Landfläche, die der Braunkohletagebau in Anspruch nimmt, mit Erneuerbaren Energien in etwa die gleiche jährliche Menge Strom erzeugt werden kann, wie mit der dort geförderten Braunkohle?
* erneuerbare Energien in Deutschland schon im Jahr 2006 mehr Energie lieferten als alle Kernkraftwerke?


Klimaschutz konkret
150 Projekte aus Nordrhein-Westfalen
http://www.wirtschaft.nrw.de/zAblage...tz_konkret.pdf
Daraus:
- Holzheizwerk für Lieberhausen S. 63
- Landwirte betreiben Biogasanlage mit Mikrogasnetz und Energiecontracting S. 66
- Biogas für Marsberg: Stromerzeugung
und Trinkwasserschutz S. 68
- Energiesparende Speiseölherstellung – die Teutoburger Ölmühle S. 74 (www.teutoburger-oelmuehle.de)
- Bürger-Beteiligung an Photovoltaikanlage S. 82
- Die Nutzbarkeit von Erdwärme online prüfen: „Potenzialstudie
Geothermie NRW“ S. 86
- Der Wärmepumpen-Marktplatz NRW S. 131 www.waermepumpen-marktplatz.nrw.de
- Die Kampagne „Aktion Holzpellets“ in Nordrhein-Westfalen S. 132 www.aktion-holzpellets.de
- Energieberatung und Weiterbildung: S. 133 www.energieagentur.nrw.de

Geändert von Benjamin (02-08-2008 um 08:39 Uhr)
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Alt 14-07-2008, 15:00   #3
Benjamin
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Solare Mobilität - Die eigene Mobilitätsbedürfnisse mit Solarenergei powern
stellt man fest, dass die eine Ersparnis von ca. 2000 Euro pro Jahr vorrechnen können, weil man kaum Kosten für die Energie hat, wenig Versicherung und kaum Steuern zahlt. So amortisiert sich das Ding in ca. 5 Jahren vollständig – bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 15 Jahren. Gleichzeitig erspart man seinem Luxus-Autobahn-Geschoss im Jahr ca. 10.000 km = längere Lebensdauer, niedrigere Leasingrate etc.
Es *muss* auf Dauer einfach weniger kosten, wenn man nur noch ein Zehntel der Energie aufwendet, um jeden Tag in die Arbeit zu kommen.
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Alt 14-07-2008, 15:10   #4
Benjamin
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Solare Mobilität - Die eigene Mobilitätsbedürfnisse mit Solarenergei powern

Der CityEL


Der Stromverbrauch eines CityEl liegt bei maximal 10 kWh/100km (dem Energie-Inhalt von 1 l Kraftstoff), was bei einem durchschnittlichen Strompreis von 18 Cent/kWh Kosten von nur 1,80 Euro/100 km ergibt.
Vergleich der Jahresenergiekosten zwischen Benzin-PKW und CityEL:
Zum Vergleich ein "bisheriges" Benzinfahrzeug mit einer Fahrleistung von 15000 Km/Jahr, Einem Verbrauch von 7,5 L/100 Km, einem durchschnittlichen Benzinpreis von 1,40€/L verbraucht im Jahr 1575 € an Benzin.
Für die gleiche Fahrleistung eines CityEL bei max. 10 Kwh/100 Km und einem Strompreis von 0,18€/Kwh ergeben sich 270€/Jahr - der Fahrer des CityEL würde im Jahr 1305 Euro sparen. Ein Kaufpreis für ein CityEL von rund 8000€ wäre also nach etwas mehr als 6 Jahren amortisiert. Lebensdauer eines CityEL: 15-20 Jahre (?)
Der Benziner-PKW ist im Energieverbrauch also rund 6-mal teurer der CityEL - in diesem fiktiven Rechenbeispiel. In der Realität dürfte die tatsächliche Kilometerleistung des CityEL (z. B. für die jährliche Strecke zum Bahnhof und zurück nach Hause) viel niedriger liegen und sowohl der Strombedarf je 100 Km als auch die spezifischen Stromkosten je Kwh sind wohl auch eher zu hoch gegriffen.
Fazit: Wenn ein Zweitfahrzeug einer Familie mit einem City-EL ersetzt werden kann, dann lohnt sich der Austausch finanziell sehr wohl.
Günstige Versicherungstarife (ca. 200 Euro für Haftpflicht und Vollkasko), die fünfjährige Steuerbefreiung (danach nur 11 Euro/Jahr) und niedrige Wartungskosten machen das CityEl zu einem überraschend preiswerten Fahrzeug; ab 7.499 Euro inkl. Mwst, ohne Batterien
zzgl. Frachtkosten (199,00 Euro)
zzgl. Vliesbatterien (255,- Euro /Stk.)
Leergewicht 280 kg
Nutzlast 120 kg
Gesamtgewicht 400 kg
Einer von vielen Anbietern: http://www.elektromobil.net/Willkomm...El/cityel.html

Hergestellt von der CITYCOM AG , WKN: 688180, Marktkapitalisierung am 01.08.08 offenbar 4,12 Mio. EUR

http://www.cityel.de/c_pro_00000_d.htm
http://www.ralfwagner.de/mini.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/CityEL
Ladezeit 75 % 3 Std
Ladezeit 100 % 8-9 Std
Man kann feststellen, dass die eine Ersparnis von ca. 2000 Euro pro Jahr vorrechnen können, weil man kaum Kosten für die Energie hat, wenig Versicherung und kaum Steuern zahlt. So amortisiert sich das Ding in ca. 5 Jahren vollständig – bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 15 Jahren. Gleichzeitig erspart man seinem Luxus-Autobahn-Geschoss im Jahr ca. 10.000 km = längere Lebensdauer, niedrigere Leasingrate etc.
Es *muss* auf Dauer einfach weniger kosten, wenn man nur noch ein Zehntel der Energie aufwendet, um jeden Tag in die Arbeit zu kommen.

http://twike.de/home.2.html
Das Twike ist ein dreirädriges Leichtelektromobil für zwei Personen. Es ist nach dem CityEL eines der meistverkauften Elektroautos in Europa.

Das Twike ging aus einer Studie von Studenten, unter anderem der ETH Zürich, hervor. Ursprünglich war es als reines vollverkleidetes Fahrrad konzipiert. 1986 gewann es während der Weltausstellung in Vancouver anlässlich der Innovative Vehicle Design Competition (IVDC) einen Preis für Ergonomie und an der Human Powered Vehicle World Championships den ersten Preis in der Kategorie Alltagsfahrzeuge.
http://de.wikipedia.org/wiki/Twike


Bundesverband Solare Mobilität
Elektroautos, Elektromobile, Solarmobile, Elektroroller, Solarboote, Hybridfahrzeuge ...
http://www.solarmobil.net/
http://www.ecomobil-magazin.de/
http://www.solarmobil.de/zeitschrift/
http://www.solar-mobil.de/
http://www.oeko-energie.de/w2dtest/l...bile/index.php

Pariser Bürgermeister will kostenlose Elektrowagen einführen
19.06.2008


Paris – Der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoe will einen nahezu kostenlosen Verleihservice für Elektrowagen einführen. Ab 2009 sollten im Großraum Paris 4.000 schadstofffreie Wagen zur Verfügung stehen, sagte er am Donnerstag dem Sender RMC-Info. Der Sozialist hatte bereits vor einem Jahr mit der Einführung eines kostenlosen Fahrradverleihs in Paris für Furore gesorgt. Die „Velib“ genannten Räder erfreuen sich inzwischen bei Parisern und Touristen großer Beliebtheit und haben das Straßenbild verändert.

Für den Autoverleih soll ein System eingeführt werden, bei dem der Ausleiher beim Start angibt, wo er seinen Wagen abstellen möchte. So sollen Wartezeiten und Parkplatzmangel verhindert werden. „Das System wird den Verkehr revolutionieren“, sagte Delanoe. (AP)
http://www.epochtimes.de/articles/20...19/300338.html
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0...560783,00.html
http://www.goettinger-tageblatt.de/n.../art666,620651
"Autolib" = Elektroauto „to go“


Kassel: Solar-Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge: http://www.iset.uni-kassel.de/abt/FB...tank.html#betr
http://www.iset.uni-kassel.de/projek...icher/e12.html
http://www.iset.uni-kassel.de/abt/FB...7/grundex.html
http://www.iset.uni-kassel.de/pls/w3...054&p_lang=ger

Stromtankstellen: Eine gewöhnliche Steckdose ist ausreichend
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromtankstelle
Stromtankstellen (Deutschland): http://www.twikeklub.ch/lemnet/


http://www.dubsag.ch/de/de-tankstelle.htm
Ausreichend für das Laden von Elektromobilen: Eine Schukosteckdose mit 16 A Absicherung, z. B. so:

Selbst so ein Ding zog bei der Einweihung den Bürgermeister, E-Mobilbereisterte und die Presse, siehe http://www.solarmobil.net/meldu035.htm

Park & Charge Stromtankstellen Systems Deutschland:
http://www.park-charge.de/
Verein der Elektromobilfreunde in der Region Aachen:
http://www.elektromobilfahrer.de/index.htm
Herausforderung Stromtankstelle: http://www.dgs.de/fileadmin/files/FA...rtmund-SGV.pdf

Geändert von Benjamin (03-08-2008 um 23:02 Uhr)
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Alt 31-07-2008, 16:19   #5
Benjamin
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Energiegenossenschaften allgemein:
http://www.energiegenossenschaften.d...nschaften.html
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.
http://www.rwgv.de/rwgv/neuegenossenschaften.html

Energiegenossenschaften bundesweit:

Die Genossenschaft ENERGIE 2030:
http://www.energie2030.com/de/genossen.htm

Energiegenossenschaft-Weser-Elbe eG – http://www.energiegenossenschaft-weser-elbe.de

Greenpeace energy eG - http://www.greenpeace-energy.de/

Elektrizitätswerk Hindelang eG - http://www.ewhindelang.de/

Bioenergiedorf Jühnde - http://www.bioenergiedorf.de

Energiegenossenschaft Lieberhausen eG - http://www.egl-lieberhausen.com/

Gas- und Energiegenossenschaft Ost-und Mitteldeutschland eG http://www.energiegenossenschaft.de/

Lübecker Windkraft eG - http://www.luewi.de/

Bremer Energiehaus-Genossenschaft - http://www.benergie.de

Windfang e.G http://www.windfang.net/.

Teutoburger Energie Netzwerk eG - http://www.ten-eg.de

Energiegenossenschaft Nord-West (ex: Delmenhorst) - www.egnw.de

Regionale Energiegenossenschaft Eifel-Mosel-Hunsrück - http://www.regimo.de/

Heizwerk Siedlerstraße eG http://www.projektwerkstatt.de/strom/genosse2.html


Geändert von Benjamin (31-07-2008 um 17:09 Uhr)
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Alt 01-08-2008, 12:41   #6
OMI
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Danke für die umfangreichen Links - es gibt wahrlich viele gute Beispiele!
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Schöne Grüße
OMI
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Alt 25-08-2008, 16:45   #7
Benjamin
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In wenigen Jahren wird Strom vom eigenen Solarmodul ebenso viel kosten wie der Strom vom Versorgungsunternehmen - und danach wird das Solarmodul für den Besitzer im lukrativer.


Energie: Photovoltaik-Experte Eicke Weber erwartet Gleichheit mit Netzstrom zwischen 2013 und 2015
"Solarstrom wird billiger"

VDI nachrichten, Düsseldorf, 22. 8. 08, mg -


Der weltweite Energiebedarf steigt beständig. Schon jetzt verknappen sich fossile Brennstoffe. Künftig werden mehr Energien aus erneuerbaren Quellen stammen. Prof. Eicke Weber, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, setzt große Hoffnung auf Solarzellen aus einem speziellen Material: leicht aufgereinigtes Silizium, kurz "umg-Si". Dies senke den Preis und die bei der Herstellung verbrauchten Energien.

VDI nachrichten: Herr Professor Weber, Deutschland spielt weltweit in der Solartechnik eine führende Rolle.

Weber: Wir sind der World Champion. Wir haben sogar die Japaner überholt - weil dort genau das passiert ist, was einige politische Kräfte auch hier wollten: die Förderung drastisch zu reduzieren. Der größte PV-Hersteller ist jetzt in China, der zweitgrößte in Deutschland.

VDI nachrichten: Sind die Aussichten nach den Korrekturen am Erneuerbare-Energien-Gesetz weiterhin gut?

Weber: Wir haben keine andere Wahl. Bis 2050 muss ein großer Teil unserer Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Wir erleben derzeit eine Verknappung fossiler Energien. Die Spekulation an den Rohstoffmärkten nimmt nur vorweg, was Fachleute für die Zukunft erwarten.

VDI nachrichten: Reicht die Versorgung mit Silizium für die von Ihnen projektierte weltweite PV-Kapazität von 20 Terawatt?

Weber: Wir werden nie einen Mangel an Silizium haben, dem zweithäufigsten Element der Erdkruste. Auch an metallurgischem Silizium besteht kein Mangel: Jährlich werden davon mehr als 1 Mio. t erzeugt, zu beinahe vernachlässigbaren Kosten von 1 $ bis 3 $ pro kg. Hochreines Halbleiter-Silizium kostet bis zu 400 $ pro kg.

VDI nachrichten: Sie plädieren für leicht aufgereinigtes, "upgraded metallurgical-grade", Silizium, um das Wachstum der PV-Industrie zu sichern.

Weber: Das metallurgische Si verhält sich elektrisch wie ein Metall, wegen der Verunreinigungen mit Bor und Phosphor. Die muss man aus der Schmelze heraus mindern. Dazu gibt es weltweit genügend Kapazitäten. Noch 2008 wird "umg-Si" erstmals verkauft werden. Für 2009 sind viele Tausend Tonnen pro Jahr geplant, angestoßen durch die Solartechnik.

VDI nachrichten: Manche Experten meinen, auch das hochreine Halbleiter-Si stünde ausreichend zur Verfügung.

Weber: Mein Punkt ist, dass da ein markanter Unterschied besteht, vor allem im Preis und auch in der für die Herstellung verbrauchten Energie. Außerdem im Kapitalbedarf: Für jährlich 1000 t hochreines Si muss man um die 100 Mio. $ investieren. Und wir brauchen in Zukunft nicht 10 000 t, sondern 100 000 t pro Jahr.

VDI nachrichten: Noch sind nicht alle Probleme der PV-Fertigung mit umg-Si gelöst.

Weber: Wir haben demonstriert, dass sich mit umg-Si gute Solarzellen machen lassen. Die höhere Verunreinigungskonzentration im Vergleich zum hochreinen Silizium ist für die Prozesstechnik eine Herausforderung. Aber kein "show stopper".

VDI nachrichten: Sind die Wirkungsgrade von umg-Si vergleichbar?

Weber: Richtig. Mit umg-Si wird man ein halbes Prozent Effizienz einbüßen. Statt 15 % also 14,5 %. Die Prozesskosten, mit thermischen Bearbeitungsschritten, sind nur geringfügig höher. Ich kann mir vorstellen, dass um 2020 etwa 30 % des PV-Marktes vom umg-Si dominiert werden.

VDI nachrichten: Zur Preis-Lernkurve der Si-PV-Module. Involviert sie eine Abfolge von "Generationen"?

Weber: Grundsätzlich gibt es eine Kostensenkung von 20 % bei verdoppeltem Produktionsvolumen. Das gilt ab 1980 und ist bis 2020 extrapolierbar. Nur sind in den letzten Jahren die Preise nicht entsprechend gefallen, weil die Solarfirmen wegen der Silizium-Verknappung zu konstanten Preisen verkaufen konnten. Sobald genügend Si im Markt ist, auch umg-Si, wird die Kurve nach unten gehen.

VDI nachrichten: Was ist "grid parity" - Preisgleichheit in den Netzen?

Weber: Da gibt es zwei Definitionen: Gleichheit mit den Tarifen für Haushaltsstrom. Oder Gleichheit mit anderen Erzeugungsarten. Für den Verbraucher ist wichtig, wann Gleichheit mit seinem Strompreis erreicht wird, weil dann die Einspeisung nicht mehr lukrativ ist. Dann ist es besser, mit dem PV-Strom die eigene Rechnung zu begleichen.

VDI nachrichten: Und gesamtwirtschaftlich gesehen?

Weber: Volkswirtschaftlich wird das Einspeisegesetz keine Zusatzkosten bewirken, sobald die Einspeisevergütung unter den Strompreisen liegt. Das ist eine Lernkurve, die dazu führt, dass wir konkurrenzfähig mit anderen Arten der Stromerzeugung werden. Beobachten Sie, was dagegen mit den Öl-, Gas- und Kohlepreisen geschieht.

VDI nachrichten: Preisgleichheit ist das Ziel?

Weber: Das Ziel kommt uns durch steigende Energiepreise entgegen. Der Optimist sagt, 2013 haben wir Gleichheit, der Pessimist 2015. Aber der Punkt wird bald erreicht, auf jeden Fall.

WERNER SCHULZ

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Eicke Weber

Prof. Dr. Eicke Weber
(58) ist Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg und Lehrstuhlinhaber für Angewandte Physik und Solarenergie an der Universität Freiburg. Von 1983 bis 2006 lehrte er an der University of California in Berkeley. Weber beschäftigt sich als Physiker und Materialwissenschaftler von Weltruf seit 30 Jahren mit Strukturen und Defekten in Silizium und III-V-Halbleitern wie GaAs und GaN.

Weber leitet die am 22. Oktober beginnende internationale Kongressreihe Solar Summits Freiburg, die sich mit "umg-Si" befasst. W. S.
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Alt 25-08-2008, 19:49   #8
Benjamin
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Grid Parity, auf deutsch „Netz-Gleichwertigkeit“ oder Netzparität, wird dann erreicht, wenn Strom aus einer Photovoltaikanlage zum gleichen Preis wie der Endverbraucherpreis von Steckdosenstrom angeboten werden kann. Wenn z.B. Steckdosenstrom eines Tages rund 25 Cent/kWh kostet (2007: ca. 19 Cent) und die Einspeisevergütung für Solarstrom z.B. 24 Cent beträgt (2010 geplant lt. EEG-Novelle: 39,5 Cent), kann es für den einzelnen Hauseigentümer sinnvoller sein, seinen Solarstrom direkt zu verbrauchen, statt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen. Nicht zu verwechseln ist „Grid Parity“ mit einer Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom, d.h. mit dem Vergleich der Produktionskosten von Solarstrom und konventionell erzeugtem Strom. Denn die reinen Produktionskosten z.B. für Atom- oder Kohlestrom liegen derzeit nur bei 3 bis 8 Cent/kWh (Produktionskosten plus Kosten für CO2-Zertifikate plus Netzentgelte). Erst wenn Solarstrom zum selben Preis wie diese hergestellt werden kann, ist er unabhängig von Fördermaßnahmen wettbewerbsfähig.

Die Stromgestehungskosten aus steuerfreiem Dieselkraftstoff (steuerfreier Dieselpreis = ca. 0,10 Euro je 10 Euro Rohölpreis/Barrel) in einem modernen Dieselstromaggregat betragen bei den üblichen 37 Prozent Wirkungsgrad ca. 2,8 Cent/kWh je 0,10 Euro Dieselpreis, ohne dass dabei die Anschaffungs- und Betriebskosten für das Aggregat mit einbezogen sind. Bei einem Rohölpreis von 120 US-Dollar/Barrel und einem Dollar-Kurs von 1,50 erhöhen sich die Stromgestehungskosten entsprechend auf ca. 22,4 Euro-Cent/kWh.

Auf vielen sonnenreichen Inseln, die ihren Strom aus Dieselkraftstoff gewinnen, wurde dies mit dem Durchbrechen der Marke von $70 US je Barrel Öl erreicht. So beginnt derzeit im US-Bundesstaat Hawaii ein regelrechter Photovoltaik-Boom. Allerdings ist dieser noch nicht vergleichbar mit dem Photovoltaik-Boom in Deutschland und beträgt nur einen kleinen Bruchteil dessen. Grund ist, dass in Deutschland hohe Einspeisevergütungen für Solarstrom gezahlt werden und daher der Großteil der Weltproduktion an Solarmodulen nach Deutschland importiert wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik#Grid_Parity
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Alt 25-08-2008, 19:57   #9
Benjamin
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Solarstromanlagen werden günstiger
Nur noch sieben Jahre bis zur Grid Parity.
Donnerstag, 07. August 2008


Entwickeln sich die Preise für Solarstromanlagen im bisherigen Maße abwärts, werden die Erzeugerkosten für PV-Strom im Jahre 2016 mit denen konventionellen Stroms gleichauf liegen und diese danach kontinuierlich immer weiter unterbieten. In den letzten zwei Jahren sanken die Preise von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland um 15 Prozent.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) http://www.solarwirtschaft.de/medien...ash=9705ae94b2 erhebt quartalsweise die Marktpreise für Solaranlagen. Danach kostete eine fertig installierte Solaranlage 2006 noch durchschnittlich 5000 Euro (ohne MWSt.) je Kilowatt Peak, im zweiten Quartal 2008 sind es nur noch 4275 Euro. Setzt man für Endkundenstrom eine moderate Preissteigerung von 3 Prozent jährlich an, so wird Mitte des kommenden Jahrzehnts die sogenannte Grid Parity erreicht – solarer und konventioneller Strom liegen preislich gleichauf.

Nach der gerade verabschiedeten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG wird die Einspeisevergütung im kommenden Jahr für neue PV-Anlagen auf dem Dach um acht Prozent sinken. Diese jährlich eingebaute Degression zwingt die Produzenten zu kontinuierlichen Preissenkungen für ihre Anlagen, denn nur so bleibt ihr Betrieb für die Käufer rentabel. Derzeit amortisiert sich eine Solaranlage nach 12 bis 15 Jahren. Über 20 Jahre gerechnet liegt die Rendite einer Solaranlage zwischen vier und sieben Prozent. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 1100 Megawatt Peak neu installiert. Die Bundesrepublik ist damit weltweit der größte Photovoltaik-Markt.
############

Infografik: Entwicklung der Strompreise in Deutschland
http://tomte.homepage.t-online.de/media/Entwicklung$20der$20Strompreise.pdf

Geändert von Benjamin (29-08-2008 um 13:21 Uhr)
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Alt 25-08-2008, 19:59   #10
Benjamin
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.

Geändert von Benjamin (08-02-2013 um 20:34 Uhr)
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Alt 29-08-2008, 13:34   #11
Benjamin
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Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 21:28 Uhr)
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Alt 08-02-2013, 19:08   #12
Benjamin
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http://www.energiegewinner.de/konzept/ Köln

Eifel Energiegenossenschaft eG
http://www.eegon.de/

Bürgerenergie Düren eG
http://www.rea-dueren.de/ darin Hedi Schruff auch hier:
http://www.kirche-dueren-nord.de/ind...281&Itemid=134


http://www.energiegenossenschaften-gruenden.de/

Energiegenossenschaft Rhein-Ruhr eG
http://www.egrr.de/


leben mit der energiewende - der kinofilm
http://www.youtube.com/watch?v=VzX8Aa0YmTU

Geändert von Benjamin (08-02-2013 um 20:20 Uhr)
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