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Alt 01-10-2004, 15:15   #391
crazy_coco
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Ölpreis: Merrill sieht kurzfristig wenig Entspannung


Das Investmenthaus Merrill Lynch hat die Schätzung für die durchschnittliche Entwicklung des Ölpreises der US-Sorte WTI nach oben korrigiert. Demnach gehen die Analysten für das vierte Quartal von durchschnittlich $44 je Barrel aus, nachdem sich die ursprünglichen Prognosen auf $35 je Barrel belaufen haben. Als Begründung wird der Umstand angeführt, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass sich der Nachfragedruck abschwächen wird. Auf mittel bis langfristige Sicht geht Merrill Lynch jedoch davon aus, dass der Ölpreis in eine Spanne von $31 bis $34 je Barrel zurückfallen wird. November Crude ist in der letzten Sitzung in New York um 31 Cents auf $49,33 gefallen

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liebe Grüße von Coco
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Alt 01-10-2004, 21:10   #392
crazy_coco
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Ölpreis schließt erstmals über $50


November Crude für leichtes Heizöl ist am Freitag in New York um 48 Cents auf $50,12 je Barrel gestiegen. Damit hat Crude zum ersten Mal über der Marke von $50 geschlossen und auf Wochensicht einen Zugewinn von fast 3 Prozent erzielt. Nach Ansicht von Marktexperten stellt die Barriere von $50 eine psychologisch wichtige Marke dar. Der Markt habe einige Zeit gebraucht um diese zu knacken

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liebe Grüße von Coco
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Alt 01-10-2004, 21:52   #393
Starlight
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anbei eine interessante Studie von Frederick Leuffer (Bear Stearns)


Blase am Ölmarkt?
Von Eric Fry

"Es gibt eine Blase beim Erdölpreis" so ein Chor von Analysten der Wall Street. Frederick Leuffer, Analyst bei Bear Stearns, hält unbeirrt an seiner Prognose fest, dass der Ölpreis im Jahr 2005 bei durchschnittlich 25 Dollar je Barrel liegen wird.

Die jüngsten Zahlen zur Entwicklung der amerikanischen Erdöl-Lagerbestände haben den Erdöl-Bären neue Argumente gebracht. Die Lagerbestände stiegen in der Woche, die am 24. September endete, laut Energieministerium um 3,4 Millionen Barrel. Nach dieser Nachricht kam der Ölpreis um 39 Cents zurück. Und der XOI-Index der Erdölaktien fiel um 1 %, von seinem Allzeithoch (das am Dienstag erreicht worden war).

Wieder einmal sind die Investoren mit der Frage konfrontiert: Ist der Öl-Bullenmarkt vorbei, oder hat er gerade erst begonnen?

Ich räume bereitwillig ein, dass der Bullenmarkt des einen für den anderen eine Spekulationsblase ist. Aber jeder Rohstoffmarkt mit begrenztem Angebot und robuster Nachfrage ist für mich eher ein Bullenmarkt als eine Spekulationsblase. Und trotz der Einwürfe von Öl-Bären wie Leuffer klettert der Ölpreis immer weiter nach oben.

Ende 2001 stand der Ölpreis bei weniger als 20 Dollar je Barrel. Ein Jahr später stand er schon bei gut 30 Dollar. Mysteriöserweise ist der XOI-Index der Erdölaktien im gleichen Zeitraum um 10 % GEFALLEN. Nur zwei Monate später küsste der Ölpreis die Marke von 40 Dollar, und der XOI-Index notierte immer noch 15 % UNTER dem Niveau von Ende 2001.

Selbst heute, als der Ölpreis bei rund 50 Dollar steht – oder rund 150 % über den 20 Dollar, die er Ende 2001 erreicht hatte – hat der XOI-Index gegenüber seinem Stand von damals weniger als 40 % zugelegt.

Offensichtlich bezweifeln mehr als nur ein paar Investoren die Dauerhaftigkeit des Öl-Bullenmarktes ... obwohl der jetzt schon fast 3 Jahre andauert.

Normalerweise entwickeln sich in einem Rohstoff-Bullenmarkt die Rohstoff-Aktien besser als der zugrunde liegende Rohstoff, den sie repräsentieren.

Beispiel: Der Goldpreis stieg von Ende 2001 bis Ende 2003 um 50 %, der XAU-Index der Goldaktien verdoppelte sich, und der HUI-Index der Goldaktien verdreifachte sich.

Bei den Ölaktien-Investoren findet sich keine solche Zuversicht. Was diese Skepsis stützt, ist die Ansicht, dass es beim aktuellen Ölpreis eine "Angst-Prämie" von rund 15 bis 20 Dollar gibt.

"In einer perfekten Welt", so der Ölanalyst Bruce Lanni von A.G. Edwards & Sons, "würde man sich diese Prämie durch einen Verkauf sichern und dann darauf warten, dass der Ölpreis wieder in den Bereich von 30 bis 35 Dollar fällt. Aber das ist keine perfekte Welt."

Das ist ein Faktum, das niemand bestreiten kann.


Eric Fry schreibt als US-Korrespondent für den kostenlosen Newsletter "Investor's Daily".

Quelle: Instock
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Alt 01-10-2004, 23:41   #394
Starlight
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ein genau so interessante Sichtweise aus der FAZ


Der Ölpreis steigt auch auf lange Sicht


http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-1174166.html
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Alt 02-10-2004, 08:25   #395
Benjamin
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Hi,
sehr interessanter FAZ-Artikel. Hier noch etwas interessantes: Herr Redeker von BNP Paribas erzählte gestern bei CNBC, dass China eine strategische Ölreserve aufbaue und dafür große Mengen Öl abzweige.

Das muss man sich einmal einen Moment durch den Kopf gehen lassen: Ein Land mit diesen Wachstumsraten, in dem viele Provinzen häufig Stromausfälle wegen Brennstoffknappheit haben, zweigt parallel dazu Öl ab, um damit eine strategische Reserve aufzubauen.

China hat einmal Öl exportiert. Nicht mehr! Es muss einen guten Grund dafür geben, dass China angesichts der momentanen Energieknappheit im eigenen Land und angesichts der neuen Höchsstände beim Öl gerade jetzt damit beginnt, eine strategische Ölreserve aufzubauen.
Vermutung: Die rechnen beim Ölpreis mit noch schlimmerem!
Der nächste große Ölverbraucher, die USA, haben so eine Reserve ja bereits.

Ziemlich sicher ist doch folgendes: Der Dollar wird ab irgendwann 2005 (spätestens) für lange Zeit abwerten, der Rimimbi wird noch lange am Dollar kleben (2 Jahre?), also wird schon allein währungsbedingt Öl für China immer teurer werden. Wenn man aus guten Gründen diese Dollarbindung des Rimimbi bestenfalls mittel-langfristig ändern kann, dann macht es für mich aus chinesischer Sicht jede Menge Sinn, Öl gerade jetzt zu kaufen. Es kann für Leute, die in Dollar oder in einer Dollar-gebundenen Währung bezahlen, nur teurer werden. Abgesehen davon, das es insgesamt teurer werden dürfte, siehe FAZ-Artikel, siehe Instabilität im Nahen Osten über Jahre hinweg.

Es gibt nur eine Entwicklungsmöglichkeit, bei der es doch nicht (viel) teurer werden könnte: Die Weltkonjunktur erlahmt demnächst und kippt um in eine Rezession. Dann wird viel weniger Öl nachgefragt und die Chinesen hätten mit ihrer Entscheidung, gerade jetzt unter diesen schwierigen Bedingungen so etwas zu beginnen, einen argen Fehler gemacht. Ist das wahrscheinlich? Aus meiner Sicht nicht, jedenfalls nicht bis ca. Ende 2005. Solche Entscheidungen werden vorher sehr sorgfältig getroffen, das macht nicht irgendein Manager.

Die Ölpreissteigerungen in letzter Zeit waren übrigens nicht Hedge-Fond-getrieben, steht ja auch oben im Artikel, denn es gab einen netto-Mittelabfluss bei den derivativen Produkten auf Öl an der Chicago Board of Trades. Was wir da gesehn haben, dass war echte Nachfrage!

Schlussfolgerung: Ein Long beim Ölpreis als strategisches Investment ist interessant. Z.B.: ABN2AR, Hebel 3,38, SL bei 35,5 $ bei der Referenz. Investzeit: Mindestens ein Jahr. Das lohnt auch noch bei €/$ von 1,35 und dürfte ein relativ risikoarmer Trade sein.

Merksätze:
1. Machen wir es den Chinesen nach, bunkern wir Öl.
2. Je länger die geplante Investitionszeit ist, desto niedriger muss der Hebel sein.

Shorts auf den Ölpreis sind imo derzeit sehr riskant. Generell shortet man nicht die dynamischste Aufwärtsbewegung an der Börse mitten im Lauf, das machen entweder nur Anfänger oder die ganz erfahrenen Daytrader mit entsprechendem SL-Mangement.

Abschlussfrage an alle Board-Leser hier: Welches Ölunternehmen hat die höchsten Ölreserven unter vollziehbarem Vertrag - also ausgenommen Irak?
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Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (02-10-2004 um 08:35 Uhr)
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Alt 02-10-2004, 09:12   #396
simplify
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der aufbau o. unterhalt einer strategischen reserve vom wichtigsten energieträger macht für jedes industrieland sinn.
auch die europäer haben solche reserven, die erfahrung der 70er greift da.
man stelle sich vor ein umsturz in saudi arabien, ausgeführt von extremisten. die welt würde beim stop der öllieferungen im chaos versinken.
da macht es schon sinn, dass auch ein neuer grossverbraucher wie china nicht ganz mittellos in eine solche situation schlittert.
ich kann mir auch vorstellen, dass die usa auf den aufbau einer solchen reserve drängen.

was die aktuelle situation angeht, so sehe ich kurzfristig ein abflachen des ölpreises. langfristig dürfte es aber eine gute kapitalanlage sein.
ich denke, wer heute in jungen jahren sein geld in ölzertifikate open end anlegt, der muss sich um seine finanzen im alter keine sorgen machen.
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Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
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Alt 02-10-2004, 11:37   #397
Benjamin
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Zitat:
die erfahrung der 70er greift da
Hi,
Deine Argumentation kann ich teilweise unterstützen, aber einen Punkt läßt sie aus: Warum jetzt?

Die Chinesen haben wohl erst sein kurzer Zeit (Wochen?) damit begonnen, und DAS macht doch die Überraschung aus:
Gerade jetzt zu Preisen um die 50$ würde ich so etwas doch nicht starten, wenn ich davon ausgehe, dass der Ölpreis sein Hoch erst einmal gesehen hat und nun eher (mittelfristig) fällt.
Großverbraucher waren die Chinesen bereits, als das Öl noch bei 35 $ stand. Wahrscheinlich haben die das damals einfach verschlafen oder waren technisch noch nicht so weit. Aber die Tatsache, dass sie es jetzt unter diesen ungünstigen Randbedingungen durchziehen, läßt beim Öl imo nur die Erwartung auf höhere Preise aufkommen.

Schönes Wochenende wünscht
Benjamin
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Alt 02-10-2004, 14:28   #398
simplify
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die frage wäre da auch, ob die chinesen ein solches vorhaben und ihren beginn gleich an die öffentlichkeit gebracht haben?

es ist aber auch so, dass die chinesen dieses WE erstmalig am G7 treffen teilnehmen. die anderen nationen werden wie schon erwähnt die chinesen drängen solche vorräte anzulegen.

ich habe mir gerade mal die charts der wichtigsten rohstoffe angesehen. bei vielen metallen kann einem richtig schwindelig werden, so sind die wieder gestiegen.
kupfer, alu, nickel usw. alle wieder auf historischem hoch.

da lässt sich auch erklären das gold einen neuen anlauf nimmt, denn so hohe rohstoffpreise werden im punkt inflation längerfristig kaum ihre wirkung verfehlen.

aufgefallen ist mir auch, dass der preis von naturgas stark gefallen ist. öl dagegen bekanntlich auf höchstkurs.
die privaten haushalte zahlen aber ihre gasrechnung nach dem jeweiligen ölpreis.
ob da wohl handlungsbedarf bei der politik besteht?
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Alt 02-10-2004, 14:45   #399
simplify
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gestern schloss der ölpreis der marke light crude auf höchststand über 50$.
die äusserungen aus reihen der G7 teilnehmer, dass das weltwirtschaftswachstum dieses jahr über 5% und damit das höchste seit 30 jahren sei, hat vermutlich wirkung gezeigt.
die G7 sieht für nächstes jahr jedoch probleme bei wachstum, wenn der ölpreis in diesen höhen bleiben soll.
man fordert die produzenten auf, deutlich mehr öl zu fördern um die nachfrage zu befriedigen.

ich denke der satz hat den schub beim preis ausgelöst, denn es gibt kaum mehr reserven, die man zusätzlich derzeit fördern könnte.

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Alt 03-10-2004, 19:27   #400
salemalaikum
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Ölpreis wird jetzt fallen!!!

Angehängte Grafiken
Dateityp: gif 1.10.04 light crude oil, monat, sehr starke Übertr. nach oben,.gif (33,2 KB, 36x aufgerufen)
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Alt 04-10-2004, 06:56   #401
Benjamin
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Na, betr. Elliott-Analyse von Öl schau' doch einmal hier nach
https://www.traderboersenboard.de/sho...&threadid=7281

Kurzfristig bin ich beim Öl auch unsicher. Aber schon mittelfristig - ganz sicher langfristig - wird es da aufwärts gehen imho.

Interessant ist allerdings folgendes: Viele Aktienanalysten sind mittlerweile wieder recht bullisch bis Jahresende, siehe insbesondere diese Rally am Freitag bei den Indices. Die negative Korrelation von Öl u. Aktien erscheint empirisch bestätigt zu sein. Will sagen: Eines von beiden muß modigiziert werden:
Entweder die Ölpreise oder die Aktienkurse steigen bis dahin, aber nicht beide gleichzeitig.
Oder gibt es wieder so eine Trading-Range-Geschichte?
Grüße
B.
Benjamin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04-10-2004, 19:15   #402
niemandweiss
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Spielt das (Ö)l eigentlich noch eine Rolle ?

Laut Charttechnik mittlerweile nicht mehr Passende Argumente gibt es sicherlich auch schon Wenn Öl schon nicht mehr fallen will, dann sollten wenigstens die Indices steigen

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Börsen-Borderliner :twister:
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Alt 05-10-2004, 15:05   #403
Goldfisch
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PS. Die OPEC sieht für 2005 einen Ölpreis bei 40 $, Problem dabei ist das sie immer am unteren Ende bzw. noch unter der Preisspanne lag und die Fördermängenerhöhung wird den Preis auch wenn überhaupt nur geringfügig nach unten beeinflussen. Frei nach dem Motto wir verkaufen unser begrenztes Öl nicht umsonst, da sich ja der Markt auch bereits auf die neue Situation im gewissen Sinne eingestellt hat.


05.10.2004 - 13:35 Uhr
OPEC/Kuwait: Können 200.000 bpd mehr fördern


MANAMA (Dow Jones-VWD)--Kuwait kann nach den Worten seines Ölministers aus einem wieder erschlossenen Speicher 200.000 Barrel pro Tag (bpd) Öl zusätzlich liefern. Mit dieser Äußerung zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Kuwait News Agency am Dienstag Scheich Ahmad Fahad al-Ahmed al-Sabah. Beim jüngsten Ministertreffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hatte Kuwait eine Förderanhebung auf 2,7 Mio von 2,5 Mio bpd angekündigt.

Das Reservoir Nr. 15 war 2002 durch ei[]ne Explosion mit anschließendem Feuer beschädigt worden und soll in der nächsten Woche wieder in Betrieb gehen. Kuwaits offizielle Förderquote liegt nach dem jüngsten OPEC-Beschluss ab 1. November bei 2,167 Mio bpd.
(ENDE) Dow Jones Newswires/5.10.2004/DJN/hab/apo
__________________
"Es gibt tausende Möglichkeiten, sein Geld auszugeben, aber nur zwei, es zu erwerben: Entweder wir arbeiten für Geld oder das Geld arbeitet für uns."

Bernhard Baruch
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Alt 05-10-2004, 19:22   #404
Starlight
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Die Macht des Schwarzen Goldes

So schnell kann’s gehen: Gerade noch zitterte die Wall Street vor der Fünfzig-Dollar-Marke, am Dienstag nun klettert Öl noch höher und binnen weniger Stunden könnte der nächste Dollar fallen. Dass Analysten schon die Sechzig-Dollar-Marke in Gefahr sehen, ist mehr eine Frage der Zeit als eine Wahnvorstellung.

Der hohe Ölpreis alleine scheint nun ausreichend Grund dafür zu sein, dass die Aktien erneut auf den absteigenden Ast kommen. Das ist nicht mehr als angemessen, denn der Ölpreis bestimmt Erfolg und Misserfolg zahlreicher Branchen und hat zudem noch gewaltige Auswirkungen auf den Verbraucher und damit auch auf die Konjunktur.

Schon die konjunkturellen Auswirkungen, die ein Preisanstieg beim Schwarzen Gold mit sich bringt, haben es in sich: Sie reichen von höheren Rohstoff- und Transportkosten bei den Herstellern direkt bis zu niedrigeren Gewinnmargen und geringerer Bereitschaft zu Investitionen. Das wiederum schlägt sich auf Zulieferindustrien ebenso durch wie auf den Arbeitsmarkt.

Der Verbraucher wiederum leidet nicht nur unter dem schwachen Arbeitsmarkt, sondern unter den höheren Preisen an der Zapfsäule, die das verfügbare Einkommen schmälern und die Konsumausgaben zügeln. Während eine Gallone Sprit im vergangenen Jahr noch 1,57 Dollar kostete, zahlen Autofahrer heute zwischen 1,85 und 2,05 Dollar – Tendenz weiter steigend. Vor allem im stark von Konsum abhängigen vierten Quartal mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest könnte dies dramatische Ausgaben haben.

Das vierte Quartal steht indes nur für einige Anleger in Zusammenhang mit Weihnachten. Die Beobachter anderer Branchen haben weniger festliche Assoziationen mit dem angebrochenen Vierteljahr: Der Winter steht bevor, und mit den ersten kalten Tagen – zu Wochenbeginn fiel das Thermometer in Pennsylvania bereits auf 5 Grad Celsius – steigen die Heizkosten. Kunden, die im vergangenen Jahr noch 1,20 Dollar für die Gallone zahlten, konnten in diesem Jahr froh sein, bei 1,50 einen Vertrag zu ergattern. Der Tagespreis ist schon jetzt deutlich höher und dürfte mit der Nachfrage steigen.

Doch sind nicht nur Benzin und Heizöl teurer geworden. Dass Kunden im Supermarkt immer mehr für Milch hinblättern müssen, hängt direkt mit den höheren Transportkosten zusammen. Die sind für Güter genauso gestiegen wie für den Personenverkehr, und damit werden natürlich auch Dienst- und Urlaubsreisen teurer. Letztere Mehrkosten dürften indes nur minimal an den Verbaucher gehen, der harte Konkurrenzkampf unter den Airlines verbietet dramatische Preiserhöhungen.

Diese Tendenz spiegelt sich auf ähnliche Weise übrigens in allen Sektoren wieder. Güterpreise werden nicht ganz so steil steigen wie die damit verbundenen Kosten – die schwache Tendenz der Löhne ist dafür verantwortlich. Da die Stundenlöhne zuletzt nur schwach zulegten, schließen Konjunkturbeobachter zumindest eine Inflation zunächst aus.

Darauf indes achtet auch die Fed mit Argusaugen. Sobald die Preise zu stark anziehen würden, droht die Fed mit stärkeren Zinsschritten.

Die Börse bleibt nahe an all diesen Trends. Immerhin: Eine engere Verbindung als die zwischen Ölpreis und Aktienkursen lässt sich kaum ziehen. Öl klettert und zieht Folgen in allen Sektoren der US-Wirtschaft nach sich. Auf dem Parkett achtet man auf einzelne Papiere als Indikatoren für einen Trend. Eine der wichtigsten Aktien ist Wal-Mart, wo Umsatz und Gewinn seit geraumer Zeit kaum wachsen – aus gutem Grund.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.


aktueller Ölstand : Nymex Crude Oil 51,25$
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Alt 06-10-2004, 07:13   #405
Starlight
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Befürchtungen vor Heizöl-Versorgungsengpässen in der Wintersaison haben die Ölpreise gestern erstmals über 51 Dollar getrieben. Nach den jüngsten Wirbelstürmen in Amerika sind viele Produktionsanlagen im Golf von Mexiko weiter beschädigt, was an den Öl- und Benzinvorräten des weltgrößten Energieverbrauchers zehrt. Die Aussicht auf einen Mangel an Heizöl und Kraftstoffen im Winter in Amerika löste am Markt heftige spekulative Käufe aus. Der Preis für US-Leichtöl kletterte in New York auf ein Rekordhoch von 51,29 Dollar, fiel bis zum Abend aber wieder etwas auf 51,08 Dollar je Barrel (rund 159 Liter). Auch die marktführende Nordsee-Ölsorte Brent erreichte am Dienstag mit 47,40 Dollar einen neuen Höchststand; der Preis lag damit zeitweise mehr als einen Dollar über dem Vortagesniveau.

"Die amerikanische Produktion erholt sich nur langsam vom Hurrikan 'Ivan' und die Leute sind wegen der niedrigen Lagerbestände von Rohöl und Rohölprodukten vor dem Winter besorgt", sagte Chef-Rohstoffstratege der Mitsui Bussan Futures, Tetso Emori. Im Golf von Mexiko stehen rund 27 Prozent der täglichen Ölproduktion auch drei Wochen nach dem Hurrikan „Ivan” noch immer still. Die Branchenberatungsfirma PIRA Energy schätzt den gesamten Ausfall in der Produktion von Öl und Gas wegen „Ivan” auf mindestens 40 Millionen Barrel. Zugleich liegen die Benzin- und Ölvorräte in Amerika etwa vier Prozent unter dem Vorjahresniveau. „Der Markt ist sich sicher, daß die Amerikaner vor dem Winter noch ihre Lager auffüllen müssen, aber wegen der nur schleppenden Erholung der Anlagen im Golf von Mexiko haben wir schon wertvolle Zeit verloren", sagte Analyst Phil Flynn von Alaron Trading.

Weitere Informationen über die Versorgungslage in Amerika erwarten Analysten von den am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehenden Öllager-Bestandsstatistiken der Regierung. Allgemein wird damit gerechnet, dass die Energy Information Administration für die Woche zum 1. Oktober einen Rückgang der Heizöl- und Benzinvorräte bekannt geben wird. Dies wären vor den Wintermonaten weitere schlechte Nachrichten, hieß es.


Analysten erwarten weiterhin hohen Ölpreis


Analysten sehen deshalb auch in näherer Zukunft keine Entspannung im Markt: "Die Preise werden wegen der weltweiten Nachfrage hoch bleiben", sagt Victor Shum von Pervin & Gertz in Singapur, "wir sollten uns daran gewöhnen, die Preise auf diesem Niveau zu sehen, denn es gibt keine Hinweise auf einen deutlichen Rückgang der Nachfrage."


Als Reaktion auf die Rekordstände wird die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) im Dezember wahrscheinlich ihre Förderquoten erhöhen, kündigte Rafael Ramirez, Energieminister Venezuelas, am Montag an. Ziel sei allerdings lediglich eine Anpassung der offiziellen Quoten an die inoffiziell bereits angehobene Förderung.


Die Opec kontrolliert mehr als 50 Prozent der weltweiten Ölexporte. Die zuletzt im September offiziell angehobene Förderquote liegt derzeit bei 27 Millionen Barrel täglich; schon damals wurden tatsächlich bereits mehr als 28 Millionen Barrel gefördert. Ramirez Angaben nach fördern die Opec-Mitglieder zur Zeit zwei Millionen Barrel mehr als offiziell festgelegt.


(Reuters)

Geändert von Starlight (06-10-2004 um 07:29 Uhr)
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