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Alt 19-01-2009, 14:56   #1126
Benjamin
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Crude Falls on Forecasts Global Recession Will Cut Fuel Demand
By Grant Smith and Alexander Kwiatkowski

Jan. 19 (Bloomberg)
--

Crude oil futures fell below $35 a barrel in New York on forecasts faltering global economic growth will drive down fuel consumption for a second year.

Goldman Sachs Group Inc., while forecasting a recovery in prices later this year, said demand will decline by 1.6 million barrels a day. That’s more than three times the drop forecast by the International Energy Agency last week. OPEC may have to cut output again should prices fall further, Algerian Oil Minister Chakib Khelil said over the weekend.

“Demand is falling faster than oil producers are cutting production,” said Thina Saltvedt, an oil analyst at Nordea Bank AB in Oslo. “As long as OPEC are one step behind, prices will continue to fall.”


Crude oil for February delivery fell as low as $34.37 a barrel in electronic trading on the New York Mercantile Exchange, and was $2.06 down at $34.45 at 9:51 a.m. local time. There will be no floor trading in New York today because of the Martin Luther King Day holiday.

The Nymex February contract will expire at the end of trading tomorrow. The more-actively traded March contract dropped $1.65to $40.92 at 9:51 a.m. local time.

Rising U.S. stockpiles and forecasts from the IEA and OPEC for declining world demand contributed to an 11 percent decline in Nymex crude prices last week. Prices are down 20 percent so far this year, after tumbling 54 percent in 2008.

....
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Alt 03-02-2009, 06:41   #1127
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03.02.09 07:21
Ölpreise leicht gestiegen - Reaktion auf jüngste Kursverluste
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Alt 10-02-2009, 14:16   #1128
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10.02.09 14:14
Ölpreise gestiegen - Erneute Kürzung der OPEC-Fördermenge erwartet
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Alt 03-03-2009, 07:22   #1129
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03.03.09 08:08
Ölpreise stabilisieren sich nach starken Verlusten

Rund vier Dollar hat der US-Ölpreis zu Wochenbeginn nachgegeben. Einmal mehr belasteten Sorgen vor einer nachhaltigen Schwächung der Weltkonjunktur. Auch der europäische Brentpreis gab nach. Am Dienstag halten sich die Preise aber erst einmal stabil.

...

http://www.handelsblatt.com/finanzen...n/3123158.html
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Alt 16-03-2009, 12:37   #1130
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Öl bei 200 $?

Obwohl nicht einmal abzusehen ist, wie lange die jetzige Weltrezession noch andauert, warnt bereits die Internationale Energie Agentur (IEA) vor einer neuen, noch schlimmeren Weltwirt:

Als Grund wird das Stornieren von Investitionen großer Ölkonzerne in neue Förderprojekte genannt. Springt die Konjunktur 2010 wieder an, könnte der Ölpreis explodieren, die Inflation befeuern und das Weltwirtschaftswachstum gefährden, berichtet die 'Süddeutsche Zeitung' vom 27.02.2009. Die IEA hält einen Ölpreis von bis zu 200 US-$ pro Barrel für möglich: "Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmaß die gegenwärtige übertreffen könnte, deswegen malmen wir die Ölgesellschaften zu investieren ", so IEA-Chef Nobuo Tanaka.

Weshalb es so wichtig ist, daß jetzt die Ölförderung ausgebaut
werden muß, erklärt Monika Galba, Geschäftsführerin der POC GmbH, die für deutsche Anleger Investitionsmöglichkeiten in kanadische Ölquellen initiiert (vgl. 'k-mi' 07/09) gegenüber 'k-mi': "Die Erweiterungen von Förderkapazitäten sind nach eindeutiger und absolut zweifelsfreier Erkenntnis nötig, um den natürlichen Rückgang der Förderkapazitäten in den weltweit produzierenden Ölfeldern auszugleichen.
Man kann davon ausgehen, daß knapp 10 % p. a. an Förderverlust eine sichere Zahl ist, mit der man rechnen kann. Bei einer derzeitigen Förderkapazität von rd. 85 Mio. Barrel pro Tag bedeutet dies, daß im nächsten Jahr, ohne die notwendigen Investitionen, nur noch ca. 77 Mio. Barrel produziert werden könnten. Der Zwangsläufige Kapazitätsverlust muß Cl la langue durch neue Investitionen kompensiert werden. Geschieht dies nicht, gibt es einen Engpaß!" Für Anleger, diejetzt in Ölbeteiligungen investieren, könnte sich diese Entscheidung in wenigen Jahren entsprechend als goldrichtig erweisen.

Quelle: Kapital-markt intern
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Alt 03-04-2009, 09:36   #1131
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Öl - Tagesausblick für Freitag, 03.April 2009

Datum 03.04.2009 - Uhrzeit 08:40 (© BörseGo AG 2000-2009, Autor: Strehk Marko, Technischer Analyst, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)

Wenn in den Medien vom Ölpreis die Rede ist, dann ist damit das Leichtöl, man sagt auch Rohöl (Crude Oil) gemeint.

Öl wird an den Terminmärkten über Futures gehandelt.

Die wichtigsten Rohöl-Kontrakte sind:

1.) Brent Crude Oil: Rohöl aus der Nordsee (Brent Ölfeld). Wichtigste Rohölsorte für Europa und so genannte „Benchmark“ für den Ölhandel. Die Nordseesorte wird weltweit an folgenden Börsen gehandelt: Intercontinetal Exchange (ICE, ehemalige IPE), New York Mercantile Exchange (NYMEX) und an Spotmärkten wie New York und Rotterdam.

Light Sweet Crude Oil: Oberbegriff für eine Reihe von Ölsorten mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,42 Prozent. Sorten sind unter anderem: West Texas Intermediate, Oklahoma Sweet und New Mexican Sweet.

2.) WTI Light Sweet Crude Oil: West Texas Intermediate (WTI) ist auch bekannt als Texas Sweet Light. Diese Sorte wird als Basiswert für Rohölkontrakte an der New York Mercantile Exchange verwandt und fungiert als US-Öl-Benchmark. WTI hat eine höhere Qualität, enthält zirka 0,24 Prozent Schwefel und ist somit „süßer“ als Brent. Gewonnen wird WTI im Mittleren Westen der USA und in der Golf-Region.

Ölpreis Brent

Kursstand $52,69

Intraday Widerstände: 53,86 + 55,25 + 57,50 + 65,50
Intraday Unterstützungen: 51,68 + 47,50/46,81 + 42,81/42,79 + 39,35

Rückblick: Nach dem Pullback der vergangenen Handelstage in den Bereich der bei 47,73-46,81 $ liegenden Unterstützung ging es bei Brent nun wie erwartet wieder nach oben. Der Ölpreis brach bereits am Mittwoch aus einem intraday gebildeten bullischen Keil nach oben aus, in der Folge stiegen die Notierungen am Donnerstag konsequent weiter an. Es wurden dabei im späten Handel auch wieder die 651,68 $ überwunden. Somit notiert Brent bereits wieder unter dem Rallyehoch bei 53,86 $.

Charttechnischer Ausblick: Die 53,86 $ sollten am Freitag zunächst noch erricht werden, hier muss dann mit einem Rücksetzer gerechnet werden. Deutlich unter 51,68 $ sollte Brent dabei allerdings nicht zurück fallen. Favorisiert werden kann anschließend der Ausbruch über die 563,86 $ auf ein neues Hoch. Erstes Ziel ist in diesem Fall der Bereich 55,25 $, mittelfristig werden 65,50 $ weiter möglich. Nur der Rückfall unter 51,68 $ klar auf Stundenschlusskursbasis kann nochmals zu einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung führen.

Kursverlauf vom 29.09.2008 bis 02.04.2009 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Tag)


Kursverlauf vom 18.03.2009 bis 02.04.2009 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Stunde)
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Alt 15-04-2009, 07:04   #1132
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15.04.09 07:18

US-Ölpreis verharrt unter Marke von 50 US-Dollar - Warten auf Lagerdaten
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Alt 19-05-2009, 13:17   #1133
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19. Mai 2009 10:40

Explosion in US-Raffinerie
Ölpreis über 60 Dollar

...

http://www.n-tv.de/wirtschaft/marktb...cle290079.html
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Alt 26-05-2009, 07:02   #1134
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26.05.09 07:09

Ölpreise geben weiter nach
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Alt 12-06-2009, 14:50   #1135
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12.06.09 13:45

US-Ölpreis fällt unter 72 US-Dollar - Steigender Dollarkurs belastet
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Alt 24-06-2009, 07:21   #1136
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24.06.09 07:28

Ölpreise erneut unter Druck - warten auf US-Lagerdaten
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Alt 28-06-2009, 09:46   #1137
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Hier ein sehr interessantes Interview mit einem der Top-Experten in Deutschland zum Thema "Daten über Ölförderung": Er sagt aus, dass das Ölfördermaximum bereits im Jahre 2006 war und also seitdem für alle Zeiten die jährliche Ölförderung abnehmen wird:


"Die Ölförderung wird in den kommenden Jahren kontinuierlich abnehmen"
VDI nachrichten, Nr. 12, Seite 6, vom 20.03.09


...

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-n...&source=archiv
http://www.lbst.de/publications/arti...foerderung.png

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Werner Zittel

Werner Zittel befasst sich bei der Ludwig Bölkow Systemtechnik GmbH (LBST) u. a. mit Reichweiten fossiler Ressourcen und energiewirtschaftlichen Fragen.

Seit 1995 arbeitet Zittel regelmäßig am Alternative World Energy Outlook mit. Er wechselte 1989 vom Fraunhofer-Institut für Festkörpertechnologie zur LBST. Davor (1982 bis 1987) war der Physiker am Max-Planck-Institut für Quantenoptik tätig.
Seine Themen:
Klimaproblematik, Treibhauseffekt, soziale Kosten des Energieverbrauchs, Energiebilanzen und energetische Amortisation, Einstiegsstrategien und Szenariorechnungen für den mobilen und stationären Einsatz von Wasserstoff als Energieträger. Reichweiten von Ressourcen, energiewirtschaftliche Grundsatzfragen.
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Rückgang setzt sich fort
ASPO, Blandow/Zittel , 1. Dezember 2008:


Die Ölförderung der acht großen westlichen Ölkonzerne geht weiter zurück. Die in den Berichten zum Ende des dritten Quartals 2008 veröffentlichten Fördermengen von BP, ExxonMobil, Shell, Total, Eni, ConoccoPhipplis, Repsol und ChevronTexaco weisen einen weiter beschleunigten Rückgang der Produktion aus. Seit 2004 ist die Gesamtfördermenge der gezeigten Firmen um 2 Millionen Barrel oder fast 15% pro Tag gefallen.

Bild: Auswertung der Quartalsberichte 8 größten westlichen Ölfirmen. Der Rückgang der Förderung verstärkt sich. Gegenüber 2004 klafft bereits eine Lücke von 2 Millionen Barrel pro Tag. Setzt sich der Trend fort, wird sich die Förderung in den nächsten 10 Jahren mehr als halbieren. [Quelle: Quartalsberichte der Firmen]

Besonders dramatisch ist der Rückgang der Förderung bei Shell. Von knapp 2,5 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2003 werden 2008 noch knapp 1,7 Millionen Barrel pro Tag gefördert. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Ausgaben für Produktion und Exploration um den Faktor 4-5 erhöht, im Jahr 2008 gegenüber 2007 nochmals verdoppelt. Bisher konnten diese Mehrausgaben den Trend weder stoppen noch bremsen. Es zeigt sich ebenfalls, dass der viel beschworene Hoffnungsträger "Teersand" kaum Einfluss auf den Trend des Produktionsrückgangs hat. Um die entstandene "Lücke" aus konventionellem Öl zu füllen, müßte sich die Produktion von Öl aus Teersanden vervielfachen. Es zeigt sich an diesem Beispiel ganz konkret, dass große Reserven und reale Produktion zwei völlig verschiedene Sachverhalte sind. Ölfirmen kommunizieren gerne hohe und gestiegene Reserven. Fakt ist, das all diese Reserven bislang nichts gegen den Förderrückgang bewirkt haben. Einen Förderrückgang der mit aktuell 6% für das dritte Quartal durchaus beträchtlich ist.



Bild: Die Ölförderung von Shell [Quelle: Quartalsberichte]

Auch bei ExxonMobil scheinen die Zeiten schwieriger zu werden. Die folgende Grafik zeigt Exxons Ölförderung in den verschiedenen Weltregionen. Seit etwa 2002 konnte die Erschließung neuer Fördergebiete in Afrika den Rückgang in den klassischen Fördergebieten kompensieren, die Förderung konnte sogar leicht steigen. Seit 2007 fällt die Förderung allerdings stark und ist aktuell unter die Förderung von 1998 zurück gefallen. Auch dieses Beispiel zeigt, wie schwierig es ist den Rückgang aus bestehenden Feldern durch neue Fördergebiete zu kompensieren, ganz zu schweigen von eigentlich notwendigen Ausweitungen.

Bild: Die Ölförderung von ExxonMobil gemäß der eigenen Quartalsberichte. Seit 2007 können auch die Engagements in Afrika und Russland die zurückgehende Förderung in den "klassischen" Fördergebieten nicht mehr kompensieren. [Quelle: Quartalsberichte. Für den Zeitraum vor 2002 liegen ASPO keine nach Regionen gegliederten Daten für ExxonMobil vor]

Während die Förderung sinkt steigen die Ausgaben. Die folgende Grafik zeigt die Ausgaben der 3 größten Ölfirmen für Exploration und Produktion. Auf den ersten Blick scheint die Welt in Ordnung. Steigende Preise - und Gewinne - führen zu höheren Investitionen. Sieht man allerdings genauer hin, sind vor allem die Kosten für die Produktion gestiegen, die Ausgaben für die Exploration - also der Suche nach neuen Ölfeldern - sind vergleichsweise Konstant bzw. leicht rückläufig (Abbildung darunter). Es sind aktuell zwei deutliche Trends zu beobachten: Die Kosten für die Produktion steigen und die Ölförderung sinkt mit zunehmender Geschwindigkeit. Gleichzeitig stecken die Ölfirmen den wesentlichen Teil ihrer Gewinne in den Rückkauf eigener Aktien.


Bild: Ausgaben der 3 größten westlichen Ölfirmen für Exploartion und Produktion. Seit 2006 haben sich die Ausgaben nahezu verdoppelt. [Quelle: Quartalsberichte. Für 2008 nur die Quartale I-III]

Nicht alle Ölfirmen weisen die Kosten für Produktion und Exploration getrennt aus. In der folgenden Grafik sind die E&P (Exploration & Production) Ausgaben für die 3 größten Ölfirmen aufgegliedert. Der gerne bemühte Mythos, das steigende Ölpreise zu erhöhter Exploration führen, läßt sich anhand dieser Zahlen nicht belegen. Während 2007 in der Größenordnung von 50 Milliarden US$ eigene Aktien zurück gekauft wurden, lagen die Ausgaben für die Produktion etwa in der gleichen Höhe. Für Exploration wurden dagegen nur 3,3 Milliarden Dollar ausgegeben (ExxonMobil, BP und Shell). Schreibt man diese Trends fort, fördern die Ölfirmen immer weniger Öl, besitzen bald den Großteil der eigenen Aktien und geben die Suche nach neuem Öl praktisch auf.

Bild: Die Ausgaben für E&P aufgeliedert in Produktion und Exploration. Obwohl die Produktionskosten aller drei Firmen in der gleichen Größenordnung liegen sind die Förderraten unterschiedlich s. Grafik oben]

Bild: Ausgaben der 3 größten westlichen Ölfirmen für den Rückkauf eigener Aktien [Zahlen für 2008 ohne IV. Quartal]

Quelle: http://www.energiekrise.de/
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Alt 28-06-2009, 09:47   #1138
Benjamin
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Ölfirmen in Nöten
ASPO, Zittel 11. Mai 2009:

Wenn das Erdöl weniger wird, dann bleibt den einzelnen Firmen nur die Fusion, um ein Scheinwachstum aufrecht zu erhalten. Die aktuelle Finanzkrise wird den Förderrückgang zusätzlich beschleunigen.


Erinnern wir uns: Der Ölpreis lag in den 1990er Jahren meist zwischen 15 bis 25 Dollar je Fass Rohöl. Im Jahr 1998 begann dann eine Wirtschaftskrise, damals ausgelöst durch den überbewerteten Immobilienmarkt in Japan. Der Ölpreis brach zeitweise auf 10 Dollar ein. Parallel dazu gingen die neuen Ölfunde zurück. Das brachte die Ölfirmen in Bedrängnis.

Am stärksten war davon die amerikanische Firma Amoco betroffen. Die Explorations-statistiken zeigen, dass Amoco sehr früh seine Ölfunde von insgesamt etwa 16 Milliarden Faß Öl realisiert hatte und in der Phase 1990 – 1997 kaum mehr neues Öl hinzukam. Die Firma hatte es versäumt, sich aussichtsreiche Explorationsgebiete zu sichern. Die Förderung ging mindestens seit 1989 jedes Jahr leicht zurück. Amoco war finanziell am Ende und damals blieb kein anderer Ausweg als mit BP zu fusionieren , wollte man eine öffentliche Insolvenz vermeiden. Kurzzeitig nannte sich die neue Firma BP Amoco .

Beyond Petroleum
Es war die Zeit, da BP als erste Ölfirma aus der Global Climate Coalition – der Lobbyingvereinigung der Öl-und Automobilfirmen gegen ein starkes Kioto-Protokoll -austrat, sich ein neues Logo mit stilisierter Sonnenblume und mit der Um-Interpretation von BP als „Beyond Petroleum“ auch ein grünes Image als Konzern zulegte. Damals wurde BP sogar von Greenpeace gelobt.

Es war auch die Zeit, als erstmals kritische Kommentare zum Ende des Ölzeitalters auftauchten: „We are now facing a global energy crisis, I know you’ve heard this before, but this time it’s for real.“ war im Dezember 1998 aus dem Munde von Hiroyuki Yoshino, dem Präsidenten von Honda zu hören. Ein Jahr später verkaufte Honda mit dem Insight seinen erstes Hybridauto.

Ebenfalls im Jahr 1998 hatten die Geologen und ASPO Gründer Colin Campbell und Jean Laherrere im Scientific American einen ausführlichen Bericht über den baldigen Höhepunkt der weltweiten Öl-förderung veröffentlicht. Das war die Kurzfassung ihrer ausführlichen Studie, die sie bereits 1995 für Branchenkreise geschrieben hatten. Mike Bowlin, der Vorstandsvorsitzende von ARCO verstieg sich im Februar 1999 gar zu der Äußerung, „the world is entering the last days of the age of oil.“ Ein Jahr später gab es ARCO nicht mehr, es war in der Firma Arco BP Amoco aufgegangen. Einige Zeit später waren Mitarbeiter und Firmenname verschwunden – die Firma nannte sich wieder BP.

Eine sterbende Industrie
Goldman Sachs ließ seine Investoren in der Zeitschrift „Energy Weekly“ vom 11. August 1999 wissen: „The great merger mania is nothing more than a scaling down of a dying industry in recognition of the fact that 90 % of global conventional oil has already been found.” Die Aussage des Investmenthauses, dass die Fusionen ein klares Zeichen für eine sterbende Industrie sind, war damals besonders brisant, weil Goldman Sachs im Aufsichtsrat auch die Geschicke von BP Amoco mitbestimmte. Auch Franco Bernabe, der Vorstandsvorsitzende von Eni äußerte sich in der populären Zeitschrift Forbes: “My forecast is that between 2000 and 2005 the world will be reaching peak production from our known fields, and after that, output will decline.“ Kurz darauf wechselte er die Branche.

Im Kern nur Fusionen
Es war die Zeit der Zusammenschlüsse der großen Ölfirmen. Colin Campbell kommentierte dies mit den Worten: „There is nothing left then to eat each other. “

Tatsächlich ergab sich eine große Konsolidierung oder Anpassung der westlichen Ölfirmen als Reaktion auf das schwieriger werdende Umfeld: Mobil und Exxon fusionierten zu ExxonMobil ebenso wie Elf Aquitaine und Fina mit Total (geblieben ist nur noch der Name Total ), oder Texaco und Chevron zu ChevronTexaco oder Conoco und Phillips zu ConocoPhillips. Mit diesen Zusammenschlüssen gingen Mitarbeiterentlassungen einher. Die überlebenden Ölfirmen vergrößerten ihre Förderbasis durch die Fusionen. Das war vermutlich billiger als sich dem Risiko hoher Explorationskosten auszusetzen, denen keine entsprechenden Funde gegenüberstanden.

Die acht Schwestern schrumpfen
Einer konnte oder wollte sich damals nicht beteiligen: Die Firma Shell . Erst viel zu spät, im Jahr 2003, konnte sie sich noch zu deutlich höherem Preis eine kleinere Firma aneignen: Enterprise. Doch ungeachtet dessen ist die Ölförderung von Shell in den letzten zehn Jahren bereits um 30 Prozent zurückgegangen. Das blieb nur wegen der gestiegenen Gewinne verborgen.

Aber auch BP hatte Mühe, seine Förderrate aufrechtzuerhalten. Im Jahr 2003 kam dann noch ein Joint Venture mit der russischen Firma TNK hinzu. Kurzzeitig konnte damit die Förderung nochmals erhöht werden. Auch hier ein brisantes Detail: Differenzen gab es vor gar nicht langer Zeit, als die russischen Aktionäre von TNK auch international tätig werden wollten. Dem aber wollte sich BP widersetzen. Hatte man sich doch an TNK beteiligt, um Zugang zu den großen russischen Ölfeldern zu erlangen. Wo aber waren diese, wenn die russische Firma nun auch noch auf internationalem Parkett Konkurrenz zur Mutterfirma machen wollte. So hatte man sich das nicht vorgestellt.

In Summe erreichten die nun nur noch acht größten westlichen Firmen zusammen im Jahr 2004 ein gemeinsames Ölfördermaximum mit fast 14 Millionen Fass Erdöl Tagesförderung. Das entsprach damals fast 18 Prozent der weltweiten Ölförderung. Seit dieser Zeit ist deren Förderung bis Ende des Jahres 2008 um fast 15 Prozent zurückgegangen.

Von IOCs zu NOCs?
Erinnern wir uns weiterhin an die Finanzkrise, verursacht durch die Macht der “innovativen” Finanzinstrumente, ausgelöst aber vermutlich durch die hohen Ölpreise. Abermals folgt eine Wirtschaftskrise, diesmal jedoch von wesentlich größerem Ausmaß. Am 3. Februar 2009 denkt der Vorstandsvorsitzende von BP, Tony Hayward, laut über Zusammenschlüsse von westlichen Ölfirmen mit staatlichen Ölfirmen nach. Es wäre doch vernünftig, so das sinngemäße Statement, wenn die großen westlichen Ölfirmen mit ihrem Know-how Zugang zu den großen Reserven der staatlichen Ölfirmen erhalten würden. ("It may be more sensible to think about combining IOCs , with technology and capability, with NOCs (National oil companies) with resources,"

Wenn diese Aussage auch schon dreist genug ist, so gibt er zunächst zu, dass den westlichen Ölfirmen das Öl ausgeht. Zweitens aber suggeriert er damit, dass man mit westlicher Technologie die Ressourcen der staatlichen Ölfirmen wie Saudi Aramco wesentlich besser ausbeuten könnte. Dabei vergisst er allerdings auch zu erwähnen, dass die großen westlichen Ölfirmen ihre Fachleute schon längst nach Hause geschickt haben. Die Arbeit vor Ort erledigen hier Mitarbeiter der Dienstleister Schlumberger, Halliburton oder anderer, die genauso von russischen oder arabischen Ölfirmen angeheuert werden.

Schaut man sich die Bilanzen an, so schreiben BP und Shell (mindestens seit 1999) im vierten Quartal 2008 erstmals rote Zahlen. Damit zeigt sich das Dilemma: Bleibt der Ölpreis für längere Zeit auf dem niedrigen Niveau von 40 – 50 $ je Fass, dann schreiben die Ölfirmen Verluste. Dabei sollte man sich klar machen, dass ein Ölpreis von 50$ in einer Rezessionsphase von 5 % oder mehr alles andere als niedrig ist. Einen solchen Ölpreis hatte die IEA noch für wenigen Jahren für das Jahr 2030 prognostiziert unter der Annahme eines jährlichen Wirtschaftswachstums von 3 -4 %.

Abbildung: Nach einer Phase in der die Unternehmen jedes Jahr neue Rekordgewinne eingefahren haben kommt nun schlagartig der Zusammenbruch. Eine massive Investition in neue Erdölförderung ist vor diesem Hintergrund mehr als unwahrscheinlich.
Quelle: Quartalsberichte der Ölfirmen.

Die Konsequenz wird sein, dass weniger Geld in die Aufrechterhaltung der Ölförderung investiert wird. Die Förderung wird schneller zurückgehen, als es notwendig wäre. Somit kehrt sich die naive Hoffnung, dass Ölfirmen bei hohen Öl-preisen ja mehr in die Erschließung neuer Felder investieren und damit die Förderung ausweiten und letztlich den Ölpreis wieder senken könnten, in ihr Gegenteil um: Bei niedrigen Ölpreisen wird noch weniger investiert, und die Förderung wird schneller zurückgehen.
Quelle: http://www.energiekrise.de/
#####################################

Die weltweiten Ölförderraten im Chart:

Das historische Bild über mehrere 1000 Jahre in die Vergangenheit...


...korreliert aus gutem Grund mit der Weltbevölkerungsentwicklung:

In 2008 hatte ich diesen Chart zum Verlauf der Weltölproduktionsraten hier gepostet basierend auf einem Chart von Wikipedia:


Unten die (gelogenen?) Zahlen der steuermittelbezahlten Handlangerbehörde der Ölindustrie:


http://www.eia.doe.gov/ipm/t11d.xls

Die Grafik habe ich selber erstellt auf Basis der Excel-Daten der Behörde; sie gibt den Verlauf von 1997 bis August 2008 wieder:


Die unten angehängte analoge Grafik gibt den aktualisierten Verlauf von Januar 2001 bis März 2009 wieder. Demnach war "Peak Oil" im Juli 2008, und zwar mit 74'797'939,3 Barrel/Tag:


Im historischen Bild erwarte ich prinzipiell eine Entwicklung, wie sie an der Börse bei ganz vielen Beispielen bereits ähnlich im Falle von Spekulationsblasen vorgeführt wurde: Einen "Tannenbaum-Chart" wie den hier (ein US-Aktienunternehmen aus dem Technologiebereich, heute noch am Markt):

So eine "Blase" ist die Weltölförderungrate und die Weltbevölkerungszahl ebenfalls.

Geändert von Benjamin (28-06-2009 um 12:22 Uhr)
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Alt 28-06-2009, 10:46   #1139
Benjamin
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Für mich wichtig ist der Parameter Zeit bzw. das Timing: Haben wir bereits den Anfang der Entwicklung gesehen, oder kommt das alles "bald", oder ist das alles am Ende noch "ganz viele Jahre" weg?

Aus den oben genannten Postings (unbedingt lesen, die oben von mir einkopierten Artikel sind sehr interessant!) - sowie vielen anderen Veröffentlichungen - schlussfolgere ich, dass
  • Das weltweite Ölfördermaximum bereits zeitlich hinter uns liegt. Es war aller Voraussicht nach im Jahre 2006 oder im Juli 2008.

    Wir alle erleben damit eine Gnade: Wir leben in der weltgeschichtlichen Zeit, in der die Menschheit insgesamt am Maximum ihres materiellen Wohlstands lebt. Im Mittelalter beispielsweise wären sehr viele von uns in unserem jeweiligen Alter öfters erkrankt, hungernd, frierend oder bereits tot.

    Setzt sich der Trend fort, wird sich die Förderung in den nächsten 10 Jahren mehr als halbieren. Das entspricht einer weltweiten Ölförderrate, wie wir sie etwa 1968 hatten - von 40 Jahren! Und dann wird der neue Trend noch viel weitergehen!

    Diese hohe Geschwindigkeit der voraussichtlichen Entwicklung macht deutlich, dass unser aller Leben - und vor allem alle unsere Arbeitsplätze - massiv von dieser Entwicklung betroffen sein werden. Es wird jeden treffen: Unser neues Auto wird in wenigen Jahren kaum noch bezahlbare Spritkosten aufweisen, Flugreisen werden zum echten Luxusgut, viele Produkte aus ferneren Ländern werden teuer oder verschwinden ganz, etc.

    Die weltweite Wirtschaftskrise führt dazu, dass die Ölförderraten noch steiler abfallen werden als sie das unter optimalen betriebswirtschaftlichen Bedingungen der Ölfirmen tun würden, weil die Ölfirmen Investitionen in die Ölförderung tendentiell solange unterlassen werden, bis der Ölpreis wieder real sehr hoch ist.

    Zwischen Wirtschaftskrise einerseits und Absenkung der weltweiten Ölförderungsraten andererseits besteht eine positive Rückkopplung. Denn wenn der Ölpreis wieder ansteigt, wird er zunehmend eine Belastung für die immer noch schwächelnde Wirtschaft und diese mögl. wieder zurück in die Krise schicken, was den Ölfirmen signalisiert, ihr Geld besser in Aktienrückkäufen und Übernahmen zu investieren.

    "Irgendwann" wird der hohe weltweite Ölbedarf insbesondere für die Transportvorgänge im Handel bei zurückgehendem Ölangebot für einen Ölpreisanstieg sorgen (selbst in Zeiten einer Wirtschaftskrise) und damit die o.g. positive Rückkopplung aufheben. Dann allerdings dürfte der Ölpreis in kurzer Zeit sehr hoch schnellen. Die dann wieder anziehenden Investitionen der Ölfirmen in ihre eigene Förderung wird an dieser steilen Preisentwicklung nichts ändern können: Die bereits betriebenen Felder geben nicht mehr "mehr" her (eher weniger), und neue Felder sind klein und nur über einen jahrelangen schwierigen Prozess teuer zu erschließen (man denke nur an Öff-Shore Projekte).

    Die Marktkapitalisierung (der Börsenwert) praktisch aller Unternehmen wird von der Börse derzeit bestimmt unter anderem unter der Voraussetzung eines funktionierenden und billigen Handels (insbesondere des Handels nach Übersee) sowie relativ kleiner Energiekostenanteile an den Endproduktkosten. Wenn diese grundlegende Annahme nicht mehr gilt, weil insbesondere die Transportkosten einen zu hohen Anteil an den Produktkosten ausmachen würden, dann sind alle diese Unternehmern völlig überbewertet: Ihr Aktienkurs muss sinken, einige werden völlig schließen müssen.

    Für die Wirtschaft würde so ein Ölpreisspike voraussichtlich begleitet von vielen anderen Entwicklungen wie z. B. steigende Renditen von (Staats-)Anleihen, fallende Aktienmärkte, steigende Arbeitslosenzahlen, etc.. Ein Ölpreisspike würde mit einem allgemeinen Kollaps der Weltwirtschaft zusammenfallen - und folglich mit Entlassungsschreiben unserer Arbeitgeber an uns Arbeitnehmer.

Geändert von Benjamin (28-06-2009 um 12:26 Uhr)
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Alt 13-08-2009, 07:27   #1140
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Die ANzeichen einer Erholung der Wirtschaft lassen die ÖLpreise steigen:
http://isht.comdirect.de/html/news/a...By=NWS_Date+up
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Schöne Grüße
OMI
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