Zurück   Traderboersenboard > Börse, Wirtschaft und Finanzen > Amerika, Asien

Antwort
 
Themen-Optionen Thema bewerten
Alt 11-10-2005, 23:46   #1
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 34.611
Henry Blodget startet ein Comeback

Internetaktien: Der König der Aufbauscher
von Marc Pitzke

Henry Blodget zählte zu den Topstars an der New Yorker Börse. Internetaktien waren sein Spezialgebiet, und die Werte auf seinen Empfehlungslisten hatten oft eine glänzende Börsenzukunft vor sich - bis Blodget wegen möglichen Betrugs gefeuert wurde. Jetzt startet Blodget sein Comeback.

...

http://www.manager-magazin.de/finanz.../a-379178.html
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12-10-2005, 13:57   #2
OMI
Gründungsmitglied
 
Benutzerbild von OMI
 
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.694
Und die Gurus werden nie aussterben und immer wieder neue Anhänger finden ...
__________________
Schöne Grüße
OMI
OMI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12-10-2005, 14:11   #3
crazy_coco
TBB Family
 
Benutzerbild von crazy_coco
 
Registriert seit: Apr 2002
Beiträge: 13.479
Blodget hatte damals in den späten Neunziger Jahren fast mehr Einfluß auf die Amibörsen als Greenspan
__________________


liebe Grüße von Coco
crazy_coco ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01-11-2005, 06:51   #4
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 34.611
Blodget hat immer noch Jünger, die von ihm eine Empfehlung erwarten. „Also, Henry, heißt das kaufen?” fragte ein anderer Nutzer, nachdem er die Stärke des Internetunternehmens Google gegenüber der Konkurrenz gewürdigt hatte. Blodget nimmt die Frage anläßlich seines Ausschlusses aus der Wertpapierbranche mit Humor. „Ich könnte Dir das sagen, aber dann müßten sie mich umbringen”, schreibt er.

Dann erläutert er aber, daß er als Blog-Herausgeber Meinungen zu Aktien abgeben könne, weil er kein bei der Börsenaufsicht registrierter Investmentberater sei. Zu Google hat Blodget schließlich aber doch keine klare Meinung. An anderer Stelle gibt er bekannt, daß er keine Google-Aktien hält, sondern sie nach dem Börsengang vor einem Jahr verkauft hat.

Er habe mit Aktien der Konkurrenten Yahoo und Amazon schon genug Internet-Titel besessen und wollte nicht spekulieren. „Seither habe ich mich gefühlt, als sollte ich mich erschießen”, fügte Blodget hinzu. Der Aktienkurs von Google hat sich nach dem Börsengang im August des vergangenen Jahres nahezu vervierfacht. Blodget besitzt nach eigenen Angaben eine „Schiffsladung” Yahoo-Aktien, die er noch mindestens zehn Jahre halten will.


Erfahrungen mit dem obersten Bundesgericht

Das Blog ist nicht das einzige Betätigungsfeld von Blodget, der wie schon vor seiner Wall Street-Zeit als Journalist arbeitet. So schreibt Blodget weiter für das Online-Magazin „Slate”. Auch das öffentliche Radio NPR gab Blodget eine zweite Chance. Blodget analysierte für NPR jüngst allerdings keine Internetaktien, sondern die privaten Vermögensverhältnisse der umstrittenen Supreme-Court-Kandidatin Harriet Miers.

Was Blodget zum Fachmann für das Vermögen von Miers macht, erschließt sich nicht unmittelbar. Internetaktien hat Miers nämlich nicht in ihrem Wertpapierdepot. Vielleicht durfte Blodget das aber kommentieren, weil er kürzlich selber Erfahrung mit dem obersten Bundesgericht gemacht hat. Blodget hatte dabei Glück. Der Supreme Court hat nämlich einen Versuch abgewiesen, gegen ihn und Merrill Lynch wegen der damaligen Aktienempfehlungen eine Sammelklage wiederaufzunehmen.

Quelle: BLoomberg
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15-01-2006, 21:05   #5
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 34.611
Blodget’s Gedanken zu Google

Erinnert sich noch jemand an Henry Blodget? Als Analyst von Oppenheimer & Co. gab er der Aktie von Amazon.com im Dezember 1998 ein Kursziel von 400 Dollar, wurde alsbald zum Hohepriester des Internet und später zum Symbol der Internet-Blase. Jetzt warnt ausgerechnet Blodget vor allzu hohem Optimismus gegenüber Google.

Henry Blodget hat offenbar einiges gelernt in den letzten Jahren. Zum Beispiel, dass Aktien nicht grenzenlos in den Himmerl wachsen können. Und dass Fundamentaldaten wichtiger sind als Optimismus und Momentum am Aktienmarkt. Blodget sieht viele Aktien heute mit anderen Augen, und mit seiner Meinung hält er nicht hinterm Berg. Da ihm wegen übertriebenen Empfehlungen für schwache Aktien ein lebenslanges Berufsverbot im Wertpapierbereich auferlegt wurde, berichtet er lediglich nicht mehr als Insider über den Markt, sondern als „InternetOutsider“ – so der Name seines Blogs.

In diesem Blog hat sich Blodget nun den größten Internetgewinner der letzten Monate vorgeknöpft: Google. Und während die Aktie von acht Jahren vermutlich eine Kaufempfehlung nach der anderen bekommen hätte, postet der Ex-Analyst heute das Foto eines Furcht einflößenden Bören zu seinem Text. Auf dem Foto ist, wohlgemerkt, nur ein einzelner Bär zu sehen, was der Situation an der Börse ziemlich genau entspricht. Denn zumindest unter den Google-Beobachtern wimmelt es nach wie vor von Bullen: Im eben angebrochenen Jahr haebn schon fünf Analysten das Kursziel für die Suchmaschine angehoben, Mark Stahlman von Caris & Co. zuletzt auf – festhalten! – 2000 Dollar.

Das ist bekanntes Terrain für Blodget, der Google ein Kursziel von 100 Dollar gibt – nicht kurzfristig, wie er selbst schreibt, aber möglicherweise irgendwann.

Das Hauptrisiko für Google sieht Blodget im einseitigen Umsatzfluss. Dass der Verkauf von einzelnen Wörtern als Suchbegriffe fast den kompletten Umsatz für die Suchmaschine einbringt, sei gefährlich. Dass Google zahlreiche andere Produkte habe, verbessere die Situation nicht, denn Google Earth, die Bücherei und der neu vorgestellte Videodienst trügen kaum zum Ergebnis bei.

Blodget widmet sich in seinen Beobachtungen also allein dem Verkauf von Suchbegriffen. Dass für winzelne Wörter immer mehr bezahlt werde, ist für den Internet-Experten ein kurzfristiger Trend, der irgendwann auslaufen werde. Doch sieht Blodget nicht nur den Preis pro Wort rückläufig, sondern eines Tages auch die Investitionen der Unternehmen in Online-Werbung.

Welchen Schaden sinkende Einnahmen anrichten könnte, zeigt Blodget im Vergleich mit der Kostenstruktur bei Google aus. Das Unternehmen habe einen ungewöhnlich hohen Anteil an Fixkosten, so dass sinkende Einnahmen umso stärker auf die Bilanz durchschlagen könnten.

Mit einem Szenario, das Blodget für Google ebenso vorsieht, kennt sich der Ex-Analyst bestens aus: Betrug. Dass Internet-Unternehmen für Betrügereien besonders anfällig sind, ist bekannt, schließlich fällt eine Beurteilung von Aktiva schwer, wo nicht mit Waren, sondern mit Information und Hinweisen gehandelt wird. Käme es aber zu Betrugsfällen bei Google, würden Unternehmen und Aktie umso ärger getroffen, je höher sie zur Zeit gejubelt würden.

Um Google-Anleger nun nicht in alle Winde zu verjagen, macht Blodget in seinem Blog eines klar: Ob und wann sich die Schreckensszenarien für die Suchmaschine einstellen, wisse er nicht. Investment-Hinweise wolle – und per Gericht darf – er darüber hinaus auch nicht geben, und so bleibt der Blog einfach eine von vielen Meinungen. Allerdings immer noch die Meinung von einem, der die Sonnen- und die Schattenseite der Internet-Aktien besser kennt als alle anderen.

© Wall Street Correspondents Inc.
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Es ist jetzt 06:09 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.