EaS - Ralph Acampora zur Börse

OMI · 01-06-2003, 10:15

Der Top-Analyst der Prudential Sec. äußert sich jede Woche in der EaS über die Lage der Weltbörsen:

ZUm Schluss der Börsenwoche kamen noch zwei erfreuliche Zahlen. Das Konsumentenvertrauen lag so hoch wie seit 12 Monaten nicht mehr. Und der Einkaufsmanagerindex signalisiert für den Mai Wachstum - statt Rezession wie noch im April.

Die Börse reagierte mit einer anhaltenden Kursrally, die beispielsweise den S&P 500 bereits um 19% angeschoben hat. Es geht nach oben. Das zeigt auch ein Blick hinter die Kulissen, sprich auf die Kurslisten. Beispiel: In den vergangenen zehn Handelstagen lag das verhältnis von Aktien, die ein neues Jahreshoch markierten, zu den Werten, die ein neues Tief erreichten, bei sensationellen 31:1. Da gibt es nichts zu rütteln - der Kursaufschwung steht auf einem soliden Fundament.

Am weitesten mit dem Aufschwung sind die nebenwerte. Interessanterweise - denn sie kamen als Letze in den Abwärtsstrudel.
Jatzt hat der S&P-600-Small-Cap-Index seine Bodenbildung beendet. Der Mid-Cap-Index wird bald folgen. Und dann die Blue-Chips.
Ganz erfreulich die Lage der Börse - oder?

OMI · 08-06-2003, 09:55

Meilenstein um Meilenstein!

Wall Street ist unglaublich stark. Es geht sensationell schnell aufwärts. Fast täglich werden meilensteine gesetzt: Dow über 9000, S&P knapp an den 1000 und damit auf dem höchsten Stand seit einem Jahr. Und vorneweg: die Technologie-Aktien. Angeführt von Werten wie: Intel, Oracle nähert sich der nasdaq bereits 1700 Punkten, einem Niveau, das wir zuletzt vor einem Jahr hatten.

Das Strickmuster ist immer dasselbe. Konsolidierung wenig dramatisch, weil sofort neue Nachfrage entsteht. Auch negative Nachrichten wirken sich kaum aus.

Trotzdem: Stärke hin oder her, in naher ZUkunft wird es wohl einen kräftigeren Dämpfer geben! Er ist einfach überfällig, die Börse in NY ist überkauft. Wann das sein wird, vermag ich nicht zu sagen, noch ist der Run auf Aktien atemberaubend. Was den Markt treibt sind die Aussichten auf weitere Zinssenkungen der Notenbank, das Steuerprogramm und die Hoffnung auf das Aufleben der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte. Auch Anleihen und Immobilien hatten bereits die beste Zeit. Alles spricht wieder für Aktien.

OMI · 15-06-2003, 11:17

Das dicke Ende kommt dann am Schluss doch noch. Nach vier guten Tagen gab es am Freitag einen Denkzettel der Konsumenten. Das verbrauchervertrauen sank von 91,4 Punkten auf 87,2. Erwratet waren dagegen 93,4.

Darauf rutschte Wall Street kalr ins Minus. Verständlich, gilt doch der Michigan-Index als wichtigstes Barometer für die Konsumentenausgaben. Und der Konsum macht immerhin 2/3 der amerikanischen Wirtschaftsleistung aus!

Doch die schlechte Nachricht hat auch ihre gute Seite. Jetzt rechnen immer mehr Börsinaer damit, dass die US-Notenbank bei Ihrem nächsten Treffen Ende Juni die Zinsen ein weiteres Mal senken wird - und sie auch auf niedrigem Niveau belassen wird. Den Aktien dürfte das dann wieder Auftrieb geben.

Darum bleibe ich dabei: Die Rallye an WallStreet geht weiter, das dicke Ende der vergangenen Woche war noch keinesfalls das dicke Ende des Aufschwungs an den Börsen.

Zusammengefasst aus Euro am Sonntag vom 15. Juni.

OMI · 06-07-2003, 11:07

Mal hü, mal hott. Die Lage für die Anleger ist derzeit nicht einfach. Dennoch: die Lust an der Börse mitzumischen ist deutlich gestiegen. Viele sind aber noch vorsichtig. Sollte die US-Wirtschaft Anzeichen von weiterer Schwäche zeigen, wären diese ANleger sehr schnell wieder draußen.

Auf die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten reagierte der Dow sofort mit deutlichen Abschlägen.

Dennoch ist Ralph der Meinung, dass die Phase der Konsolidierung eine gute Möglichkeit darstellt um einzusteigen. Seine Favoriten als Charttechniker sind AT&T sowie Hutchison Technology.
"Ich bin optimistisch, dass der Aufschwung bald wieder an Fahrt gewinnen wird. Sollte der Dow Jones dann den technischen Widerstand bei 9413 Punkten überwinden, könnten wir endlich von einer echten Qualitätsrally sprechen."

OMI · 13-07-2003, 10:10

Zwei Dinge erinnern derzeit an den Hype der Börsen in den 90er:
Übernahmephantasien und die Rückkehr der Whisper Numbers - die von den Börsianern hinter vorgehaltener Hand geraunten und oft überzogenen Gewinnerwartungen, die meist deutlich höher liegen als das, was die Analysten errechneten.

Bei Genentech und Yahoo folgten darauf Enttäuschungen, bei Juniper und Home Depot wurde man angenehm überrascht. Die Whisper Numbers sorgen für Bewegungen - vor allem kommende Woche! Eine Flut an Unternehmensmeldungen wird über Wallö Street hereinstürzen. Da die Erwartungen der Analysten recht niedrig angesetzt wurden, könnte es durchaus einige positive Überraschungen geben.

Im Schnitt erwarten die Experten bei den Unternehmen des S&P ein Gewinnwachstum von nur 5,3%. Das sollte zu toppen sein. Doch der Teufel steckt im Detail. So gering die Erwartungen jetzt sind, so hoch stecken sie im 3. und 4. Quartal. Dann wollen die Analysten 12,6 und 21,4% Plus sehen. Die Firmen sind daher jetzt schon dazu verdammt, mehr als nur ordentliche Zahlen zu liefern. Die Whisper Numbers wollen erfüllt werden. Wir dürfen uns auf ein kräftiges Hin un Her gefasst machen.

OMI · 16-07-2003, 12:50

16.07. 11:38
Ralph Acampora: Kursrücksetzer zu erwarten

https://www.boerse-go.de/nachricht/R...en,a24896.html

OMI · 03-08-2003, 11:23

Vorsicht Anleger: Der August hat begonnen, der schlimmste MOnat für Dow in den letzten 15 Jahren. Und prompt ging es am Freitag nach unten. Schlechte Arbeitsmarktdaten verdarben den Appetit.
Auch nicht erfreulich die Entwicklung an den Rentenmärkten, wo die Kurse auf ein Ein-Jahres-Tief absackten. Das schmerzt Banken und Brokerhäuser, die bis zur Halskrause in ANleihen inverstiert sind. Und auch dem Konsumfreudigen Amerikaner tut das weh, der wieder mehr Zinsen für seine Kredite zahlen muss.

Dabei sah es am Donnerstag noch so gut, nachdem das BIP zum Kauf animierte. Doch der Anstieg war nur halbherzig.
Wir werden wohl noch etwas brauchen, bis wir aus dem Seitwärtstrend nach oben ausbrechen - vielleicht wird das erst im September sein.

OMI · 10-08-2003, 17:50

Konsolsidierung bei Wall Street. Vier Schritte zurück, einen nach vorn. Erst am Freitag fingen sich die Kurse, nachdem es vorher deutlich abwärts ging. Und wieder waren es die Anleihen, die das Geschehen bestimmten.

Doch auch hier wurde übertrieben, es zeigt die Nervosität derzeit in New York. Dazu kamen wenig ermutigende Aussichten von Cisco und Intel. Doch am Freitag kam die Stabilisierung - nun steht einem Anlauf auf neue HÖhen nichts im Wege - wenn auch mehr aus technischen, denn fundamentalen Gründen.

Denn nicht zu vergessen, seit Juni gehts nicht mehr recht voran. Gut möglich, dass es mehrere Anläufe bedarf, ehe die 10.000 in Angriff genommen werden können. Und soclhe Wochen wie die vergangene sind gute Wochen, um Aktien günstig nachzukaufen.

OMI · 26-10-2003, 10:22

Kursrutsch entschuldigt

Börsianer sind schnell bei der Hand mit Entschuldigungen. Die Lieblingsausrede der letzten Woche hieß: Sie waren ja nicht so schlecht, aber es hätte mehr sein dürfen. Gemeint waren die Zahlen der US-Unternehmen. Die waren tatsächlich nicht schlecht, die Erwartungen wurden meist erfüllt oder übertroffen.

Doch eingedenk der massiven Rally seit März und angesichts der etwas verhaltenen Unternehmensausblicke auf die kommende Monate, wurde eben Kasse gemacht. Im großen Stil vor allem bei Tech-Werten. Doch warum soll man nicht auch einmal Gewinne mitnehmen? Dafür braucht man keine Entschuldigung. Außerdem ist die Korrektur nicht schlimm - eine breite Konsolidierung hatten wir ohnehin erwartet. Und breit ist sie in der Tat.

Die kann denn auch durchaus noch eine Woche anhalten. Danach allerdings, ab November, erwarte ich wieder steigende Kurse. Denn zum einen ist der mittelfristige Aufwärtstrend intakt und zum anderen ist der Jahreswechsel an den Börsen traditionell die stärkste. Doch um auf Nummer sicher zu gehen, behalten Sie die Indizes im Auge. Die Unterstützungslinien müssen halten. Die liegen beim Dow bei 9320 und beim Nasdaq bei 1783 Punkten. Zahlen, die bei Börsianern glatt als ENtschuldigung taugen würden.

OMI · 09-11-2003, 21:41

Die USA bekommen endlich das, was sie dringend brauchen: mehr Jobs!
Das Wirtschaftswachstum hinterlässt also endlich seine SPuren in der Job-Statistik. Und das ist wichtig, macht doch der Konsum der Amis 2/3 des Sozialproduktes aus. Die Rechnung ist simpel: je mehr Bürger in Lohn und Brot stehen, desto mehr wird konsumiert.

Nasdaq erreichte am Freitag gar ein neues Rekordniveau - der Index steht so hoch wie zuletzt vor 22 MOnaten. Doch nicht nur Tech-Werte laufen. Passend zum Aufschwung sind vor allem auch die zyklischen Aktien gefragt wie Honeywell und §M. Das dürfte auch weiter so blieben, machte doch auch Greenspan kalr, dass die Zinsen für längere Zeit auf tiefem Niveau bleiben sollen.

Die Börse hat Schwung. Und nichts scheint sie bremsen zu können. Weiter als auf Oktober-NIveau sollten die Börsennicht konsolidieren, ein größerer Rückschlag ist unwahrscheinlich. Die Jahresendrally ist in vollem Gange. Auch etwas, was das Land dringend braucht - und bekommt!

OMI · 28-12-2003, 17:13

So sicher, wie es an Weihnachten Geschenke gibt, so sicher sind in dieser Zeit die Gewinne an Wall Street. Traditionell steigen an den letzten 5 Handelstagen des alten und den ersten beiden des neuen Jahres die Kurse. Dow und S&P erreichten am Dienstag ein neues Jahreshoch.

Dem Nasdaq fehlen noch einige Prozente. Dasselbe BIld auch beim Halbleiter-Index SOXX und beim Dow JOnes Internet. Die Tech-Werten laufen seit Dezember hinterher.

Doch noch ist nicht klar, ob der Trend zu Value-Werten von Dauer ist. Auffällig ist nur, dass viele der neuen Anlegerfavoriten mitten im Turnaround stecken oder ihn gerade erst geschafft hatten. Der Dow-Jones-versorger-Index quält sich seit eineinhalb Jahren durch eine Korrektur und kommt langsam wieder in Schwung. Spannend. Santa Claus könnte uns den Trend 2004 schlechthin beschert haben: Value-Aktien. Eine schöne Bescherung.

OMI · 18-04-2004, 13:27

Acampora-Kolumne: Von den bösen Wörtchen

Die alten Unsicherheiten sind wieder da. Und die alten Ängste. Denn das böse, böse Wörtchen Inflation macht die Runde an Wall Street. Und wenn das böse Wörtchen Inflation die Runde macht, dann ist das böse Wörtchen Zinserhöhung nicht weit. Denn gibt es Inflation, dann muss die Notenbank FED bremsen, indem sie die noch rekordtiefen Zinsen erhöht. Und das ist durchaus möglich - vielleicht schon dieses Jahr. Die Wirtschaftsdaten zeigen mehr und mehr, dass sich die US-Konjunktur stark erholt. Zuletzt bewiesen wurde das am Dienstag, als die US-Einzelhändler starke Verkaufszahlen berichteten.

Klar, dass jetzt die Spekulationen ins Kraut schießen, wann denn die FED zuschlägt. Einig sind sich da die Experten nicht. Laut einer Umfrage gehen zwölf Volkswirte davon aus, dass die Notenbank bereits in diesem Jahr die Zügel straffer zieht. Neun Experten erwarten dies erst für 2005. Und die Börse? Die reagierte empfindlich. Vor allem Dienstag und Mittwoch mussten Dow Jones und Nasdaq Composite empfindliche Verluste einstecken. Vor allem die so genannten zinssensitiven Aktien wurden hart bestraft. Die Banken etwa. Citigroup und Merrill Lynch beispielsweise gehörten zu den stärksten Verlierern.

Ob die Unsicherheiten von Dauer sind, ist noch ungewiss. Viel hängt jetzt davon ab, wie sich weiterhin die Gewinne der Unternehmen entwickeln. Fallen sie stark aus, können auch Zinserhöhungen nicht schocken. Vergangene Woche waren die Zahlen durchwachsen. Die alten Unsicherheiten werden uns daher wohl doch noch eine Weile begleiten. Die alten Ängste auch.

OMI · 23-05-2004, 23:02

Acampora-Kolumne: Der Vernunft vertrauen

In erster Linie bin ich technischer Analyst. Das heißt, ich analysiere Chancen und Risiken an der Börse, ohne mich von meiner Psyche leiten zu lassen. Doch Panik und Gier treiben die Märkte oft in Richtungen, die weit von der Realität weg führen. Die Verluste beziehungsweise die entgangenen Gewinne fallen dann hoch aus. Anleger, die dagegen kühl überlegen, nutzen die Übertreibungen - entweder, um im richtigen Augenblick auszusteigen, oder, wozu ich jetzt rate, um sich frühzeitig zu positionieren. Denn derzeit triumphiert bei vielen Anlegern die Angst - verständlicherweise. Der Ölpreis erreicht Rekordhöhen, die US-Notenbank steht vor der ersten Zinserhöhung, das US-Haushaltsdefizit weitet sich aus. Doch sind die Ängste wirklich berechtigt? Ich glaube nicht. Von einem hohen Ölpreis hat doch niemand was. Das wissen auch die Opec-Staaten. Sie werden vernünftigerweise nicht das Wachstum abwürgen, das sie brauchen.

Auch die Fed wird sich von der Vernunft leiten lassen. Sie weiß, welchen Schaden sie anrichten kann, wenn sie die Zinsen zu schnell anhebt. Bleibt das Haushaltsdefizit. Angesichts des starken Wachstums scheint es mir vernünftig, sich auch hier keine all zu großen Sorgen zu machen.

Selbst, wenn es in den nächsten Tagen noch etwas abwärts gehen kann: Es gibt Titel, die man gerade jetzt kaufen sollte. Zum Beispiel Gilead Science. Der Chart der Biotech-Firma signalisiert, dass die Ausverkaufsphase dem Ende zugeht. Zudem ist die Zusammenarbeit mit Bristol-Myers Squibb und Merck & Co. in der Aids-Bekämpfung vernünftig. Die Synergien sind viel versprechend.

Quelle: EaS