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Alt 06-06-2005, 13:17   #1
Stefano
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Thumbs down Polizeigewalt in den Stadien nimmt zu!

Der Könfö und die WM 2006 stehen vor der Tür und die Sicherheitsvorkehrungen nehmen erschreckende Ausmaße an ...die deutsche Polizei rastet völlig aus

Es sollte eine fröhliche Feier werden - doch statt Spaß und Partylaune herrschten in Alt-Sachsenhausen Hass und Gewalt. Rund 500 Eintracht-Fans hatten sich am Abend des 22. Mai in den Kneipen im Frankfurter Vergnügungsviertel südlich des Mains getroffen, um den Aufstieg ihrer Mannschaft in die Fußball-Bundesliga zu begießen. Als sich einige Fans in einem Lokal prügeln, schreitet die Polizei ein. Die Stimmung ist gereizt, ein paar Flaschen und Gläser fliegen, es gibt erste Rangeleien. Dann machen die Polizisten ernst. Mit Schlagstöcken treiben sie die Fans durchs Viertel, auch Tränengas und Hunde kommen zum Einsatz. Man habe Sachsenhausen nicht den "gewalttätigen Fans" überlassen dürfen, rechtfertigt die Polizei am nächsten Tag den Einsatz. Zahlreiche Eintracht-Anhänger hingegen erklären, die Gewalt sei ausschließlich von der Polizei ausgegangen, von "Hetzjagd" und "Bullenterror" ist die Rede. Mittlerweile untersucht die Frankfurter Polizeiführung, was in Alt-Sachsenhausen vorgefallen ist.

Noch während im Vergnügungsviertel die Fetzen flogen, wurde der Polizeieinsatz auf der Internetplattform der Eintracht-Fans diskutiert. Die Überschrift des Forums, in das die User ihre Beiträge stellten, machte deutlich, was viele Fans derzeit empfinden: "Straßenschlachten in Sachsenhausen - Scheiß WM!"

Längst wertet die Fan-Szene Polizeieinsätze wie in Frankfurt als Vorboten der Weltmeisterschaft 2006. Genauer gesagt: Als Vorboten eines Sicherheitskonzepts, das viele Anhänger ablehnen, "weil sie befürchten, dass es ihnen Freiräume nehmen könnte", wie Thomas Schneider von der Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS) erklärt. Denn das geplante Bündel an Maßnahmen zum Schutz vor Hooligans ist umfangreich: Videoüberwachung in den Stadien und auf öffentlichen Plätzen, befristete Wiedereinführung von Grenzkontrollen, Urlaubssperre für Polizisten, Meldeauflagen für potenzielle Gewalttäter.

Der Jahresbericht Fußball aus der Zentralen Informationsstelle Sport-Einsätze (ZIS) stützt diese Maßnahmen zum Teil. Dort heißt es, vor allem bei den Ultra-Gruppierungen sei eine Steigerung der Aggressivität und eine Solidarisierung gegenüber Ordnungsdiensten und Polizeikräften festzustellen. "Einzelne Aktionen deuten darauf hin, dass bei einigen Ultra-Mitgliedern Tendenzen zu einer hooligantypischen Verhaltensweise erkennbar sind."

Alfred Sengle, der DFB-Sicherheitsbeauftragte, bemüht sich um eine differenzierte Betrachtung: "Die Ultras sind zum Großteil nicht gewaltbereit. Aber wenn sie ständig Getränkebecher auf unbescholtene Besucher werfen und das noch lustig finden und die Polizei daraufhin eingreift, sollte Ursache und Wirkung nicht verwechselt werden." Sengle nennt ein weiteres Beispiel: "Wenn Leute aus einem Sonderzug steigen, der bei der Abfahrt voll mit Bier beladen wurde, ruft das Erscheinungsbild bei der Ankunft oft Ordnungskräfte auf den Plan."

Eine "völlig unangemessene Hysterie" beklagt die bundesweite Interessensgemeinschaft Pro-Fans. "Wenn friedliche Fans sich vom Verband ausgegrenzt und von der Staatsmacht pauschal als Feinde angesehen fühlen müssen, wird das Ziel bei der WM von einer weltoffenen, freundlichen Atmosphäre kaum erreichbar sein", erklärt Pro-Fans. "Die Politik steht unter dem Motto: , Es darf nichts passieren, auf gar keinen Fall'", sagt der Frankfurter Fan-Experte Michael Gabriel, der auch für die KOS arbeitet. Zwar hatte Bundesinnenminister Otto Schily bei der Vorstellung des Sicherheitskonzeptes betont, dass die Stimmung während der WM nicht leiden werde: "Wir werden das so gestalten, dass kein Besucher den Eindruck hat, er lebe in einem Polizeistaat." Doch genau das glauben viele Fans nicht. Immer häufiger sind Klagen aus den Bundesliga-Standorten über vermeintliche Polizei-Willkür.

Beispiel München: Vorletzter Spieltag im Olympiastadion, die Meisterschaft ist längst zugunsten der Bayern entschieden. Die Fans in der Südkurve wollen nur feiern - den Titel und den Abschied vom Stadion. In der zweiten Halbzeit marschiert die Polizei in der Kurve auf, weil Widerstand geleistet worden sei, wie ein Polizeisprecher später zitiert wird. Münchener Journalisten berichten hingegen von Übergriffen der Uniformierten. Am Ende stehen 26 Festnahmen, die Stimmung ist dahin. "Eure Repression geht mächtig auf die Eier", heißt es auf einem Transparent, das die Fans entrollen. Auch Gesänge schallen durch die Arena: "Ihr macht unseren Sport kaputt." Die Sprechchöre gelten der Polizei.

Beispiel Mainz: Nach dem Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Mainz 05 schlagen Mainzer Fans die Scheiben eines Shuttle-Busses kaputt. Zeitungen berichten von 120 Mainzer Hooligans, die den Bus verwüstet hätten. Dagegen wehren sich das Mainzer Fanprojekt und die Ultraszene Mainz. Zwar hätten die Anhänger die Scheiben zerschlagen, aber nur weil die Polizei Reizgas in den vollen Bus gesprüht und eine Panik gedroht habe. Vorausgegangen seien Rangeleien mit den Beamten, die Gewalt sei größtenteils von "völlig überforderten Polizisten" ausgegangen.

Beispiel Frankfurt: Beim Spiel der Eintracht in Ahlen marschiert die Polizei in der Frankfurter Fankurve auf. Auch diesmal gibt es Schlägereien, auch diesmal sprechen die Fans von überzogenem Vorgehen der Beamten. Aus Protest gegen den Einsatz und gegen in letzter Zeit verhängte Stadionverbote schweigen die Anhänger beim folgenden Heimspiel der Eintracht während der ersten 15 Minuten der Partie. In der Arena herrscht eine Grabesstimmung.

Gemeinsam ist diesen sich häufenden Vorfällen, dass sich später nicht klären lässt, was genau geschehen ist. Immer fühlen sich die Fans ungerecht behandelt und erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Und stets streiten die Beamten jede Form von Übergriffen ab und erklären, ihr Handeln sei gerechtfertigt gewesen. "Mir ist keine Auseinandersetzung bekannt, die mutwillig von der Polizei angefangen wird. Möglicherweise mag die Polizei in Einzelfällen härter durchgegriffen haben als nötig", sagt der DFB-Experte Sengle. " Häufig genügt ein kleiner Anlass, um Solidarisierungseffekte auszulösen - dann wiegeln sich die Fans gemeinsam gegen die Polizei auf." Sengle würde sich häufiger das "self-policing" wünschen; die Gruppe regelt Verfehlungen Einzelner selbst. Was nicht einfach ist bei einer Besucherstruktur, die sich verändert hat. Sengle: "Zum einen sind mehr Frauen und besser Betuchte, die VIPs, im Stadion. Zum anderen existiert nach wie vor die bunte Fan-Szene, Kuttenträger oder Ultras, die eine sehr heterogene Gruppe sind. Deren emotionale Zugehörigkeit zum Verein hat sich noch verdichtet."

Unstrittig ist nach Einschätzung von KOS-Experten wie Gabriel, dass auf beiden Seiten die Sensibilität zugenommen hat. Dabei stünden die Chancen auf ein friedliches Turnier nicht schlecht, sagt Gabriel. Nur sollte die Polizei dazu möglichst wenig Präsenz zeigen und nicht ständig ihre Stärke demonstrieren. Gute Stimmung rund um die Stadien sei elementar wichtig, um Randale zu vermeiden. "Eben die kann aber nicht aufkommen, wenn man sich ständig überwacht fühlt." Polizeikonzepte, wonach auch vor und nach Spielen in den Innenstädten jede Begegnung von Fans unterschiedlicher Mannschaften verhindert werden soll, hält Gabriel für unsinnig. Nur wenn sich die Anhänger treffen, könnten sie friedlich miteinander feiern. Polizeiketten und Absperrungen zwischen den einzelnen Gruppen schürten Hass und Gewalt.

Im Wesentlichen stützt sich Gabriel bei seinen Einschätzungen auf die Erfahrungen aus zwei Turnieren. Bei der EM 1996 in England, dem "Mutterland des Hooliganismus", sei mit dem Schlimmsten gerechnet worden. Doch die Organisatoren hätten sich für ein "mutiges Konzept" entschieden und Fan-Begegnungen zugelassen: "Alles blieb friedlich", resümiert Gabriel. Vier Jahre später, bei der EM in Holland und Belgien, hätten die Behörden eine andere Linie gefahren. Vor allem in den belgischen Austragungsorten habe das Motto "null Toleranz" gegolten, bei jeder Kleinigkeit schritt die Polizei ein. "Die Stimmung war schlecht, und am Ende gab es 1400 Festnahmen, aber keine einzige Verurteilung."

In die WM-Vorbereitung ist die KOS einbezogen; geplant sind zahlreiche Initiativen. "Es gilt, dem in der Fanszene weit verbreiteten Gefühl, nicht gewollt und ausgeschlossen zu sein, entgegen zu arbeiten", sagt Gabriel. Einfach dürfte das nicht werden. Beliebt unter den Anhängern in den Stehkurven ist derzeit ein T-Shirt, auf dem das WM-Maskottchen hinter Gittern zu sehen ist. Darunter heißt es: "Die Welt zu Gast - fühl dich wie im Knast!" q: eintracht.de
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Alt 06-06-2005, 17:28   #2
Graf Zahl
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Steigende Besorgnis
Weniger für den Confederations Cup als für die WM gilt das Sicherheitskonzept als gigantische Herausforderung

Der Slogan der Powerpointfolie über dem Schreibtisch von Helmut Spahn ist einprägsam. "So viel Sicherheit wie nötig, so wenig Einschränkung wie möglich" steht auf dem Blatt, das der 44-Jährige an jedem Arbeitstag im Blick hat. "Ein Leitspruch", versichert Spahn, seit September 2003 als Abteilungsleiter Sicherheit beim Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eingesetzt.

In seinem Zimmer 107, erste Etage der OK-Räumlichkeiten im Frankfurter Stadtwald, laufen die Fäden in Fragen Sicherheit zusammen. Fünf Mitarbeiter kümmern sich um das heikelste Thema der WM; alles eng abgestimmt mit Polizeibehörden und Innenministerium, Rettungsdiensten und Feuerwehr, aber auch Fangruppierungen und -projekten. Wenn in neun Tagen in Frankfurt der Confederations Cup beginnt, dann wird auch Spahn mit Argusaugen wachen. "Das ist auch für uns ein Testlauf." Es sollen die Sicherheitsanforderungen gelten, die auch bei der WM 2006 greifen: Ein äußerer und ein innerer Kontrollring ist um die Spielstätten gezogen, der Zuschauer wird vor dem Einlass auf seinen Platz allein dreimal kontrolliert, das Ticket elektronisch gecheckt, Rucksäcke oder Taschen geprüft. "Sicherheitsmäßig sind wir gut aufgestellt", sagt der für die Sicherheit im Stadion zuständige Spahn. Man wolle keinen Hochsicherheitstrakt schaffen, wohl aber "auf alles vorbereitet sein."

Eingesetzt sind in den Arenen meist jene Security-Organisationen, die auch in der Bundesliga Dienst tun, "in Qualität und Quantität verstärkt", wie Spahn anfügt. 500 Ordnungskräfte gelten als die Regel, bei WM-Spielen können zeitweise auch mehr als 1000 Bedienstete im Einsatz sein. Dazu gesellt sich eine ähnliche Zahl Polizeikräfte.

Sicherheitsprobleme beim Probelauf Confed-Cup erwartet der OK-Abteilungsleiter Spahn, bis zum 31. August 2006 von seinem Job als Polizeibeamter des Landes Hessen beurlaubt, nicht wirklich. "98 Prozent der Besucher kommen aus Deutschland. Dieses Ereignis erreicht nicht die internationale Dimension der WM." Friedlich und stimmungsvoll soll es zugehen, mit dem Aufmarsch von (ausländischen) Hooligans wird allgemein nicht gerechnet. Und doch hat beispielsweise Sachsens Polizei 79 bekannte Störer ins Visier genommen; Meldeauflagen erlassen und so genannte Gefährdungsansprachen versandt, was nichts anderes bedeutet, als dass ein Brief zugestellt wird, in dem der Adressat aufgefordert wird, Gewalt zu unterlassen. Ob's hilft?

Seit dem 26. März dieses Jahres herrscht eine gewisse Alarmbereitschaft. Es war der Tag, als deutsche Chaoten im slowenischen Celje wüteten und ein Länderspiel als Plattform nutzten. Die Vorfälle sorgten nachhaltig für Schockwirkung - noch auf dem DFB-Bundestag in Mainz Ende April titulierte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder in der Eröffnungsrede die Täter von Celje als Abschaum. "Ich habe noch nie so hasserfüllte Gesichter und so blinde Zerstörungswut erlebt." Nach seinem Dafürhalten ist die Polizei aufgefordert, "repressiv und präventiv einzugreifen, damit das Ansehen des Fußballs nicht leidet."

"Das, was in Slowenien passiert ist, wird in Deutschland nicht passieren", versichert OK-Chef Franz Beckenbauer. "Da müssen alle mithelfen, vor allem die Nachbarländer. Die Slowenen haben die Sache unterschätzt." Beckenbauer setzt wie Mayer-Vorfelder sein Zutrauen in die harte Hand des Bundesinnenministers. Beckenbauer: "Otto Schily ist überzeugt, dass man die Sicherheit garantieren kann - so weit das eben möglich ist." Schily selbst betrachtet sein Sicherheitskonzept als "eine gigantische Aufgabe". Sein erklärtes Ziel: Die Stadien zu den sichersten Orten in ganz Deutschland zu machen.

Herrscht in seinem Haus eine übertriebene Sorge? Vor einem verschwindend geringen Teil der Krawallmacher in der großen Gruppe der Fußballfans? Die Zentrale Informationstelle Sporteinsätze (ZIS) des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen verfügt über eine genaue Auflistung derer, die im Umfeld des deutschen Fußballs zu den Störenfrieden zu rechnen sind. Erfasst sind 6480 Personen aus der Anhängerschaft beider Profiligen, die zur Gewalt neigen oder dazu entschlossen sind (siehe Infokasten rechts). Die Interessensgemeinschaft Pro-Fans geißelt dies als "unglaubwürdig" und schätzt diese Zahl als viel zu hoch ein. Dagegen wächst bei der ZIS, deren Mitarbeiterstab zur WM von gegenwärtig 13 auf 150 Mitarbeiter aufgestockt wird, die Sorge. Zumal die in ausländischen Dateien erfassten 10 000 Hooligans das Gefährdungspotenzial fürs nächste Jahr verstärken. "Die WM ist das größte organisatorische Projekt, das wir je hatten", sagt Andreas Morbach, der stellvertretende ZIS-Leiter, "wir wollen uns keine Blöße geben, es darf nichts schief gehen." Deshalb würden jetzt schon bei Bundesliga-Spielen potenzielle Gewalttäter beobachtet und von kundigen Polizisten angesprochen. "Wir wollen den Einzelnen aus der Anonymität reißen", erklärt Morbach die Präventionsstrategie.

Die Zahl der in seiner Dienststelle erfassten Strafverfahren und vorübergehenden Festnahmen im Zusammenhang mit dem Fußball ist seit Jahren ungefähr konstant - vereinfacht ausgedrückt, verursachen so genannte Fans in und an den Stadien pro Saison knapp 3000 Strafverfahren und mehr als 5000 Festnahmen (siehe Grafik). Die Bandbreite reicht vom Schwarzmarkthandel und Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz über Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung hin zu Raub und Diebstahl bis zu Körperverletzung und zum Tötungsdelikt. Am häufigsten treten Körperverletzung, Widerstand oder Sachbeschädigung auf. Die WM bietet eine Bühne, auf der weit Schlimmeres passieren könnte.

Der mit dem OK im engen Kontakt stehende DFB-Sicherheitsbeauftragte Alfred Sengle ist sich sicher, "dass es 2006 in den Stadien nicht zu Ausschreitungen wie in Celje kommen wird." Ihm schwebt eine gastfreundliche Atmosphäre und eine Event-Stimmung wie bei der EM 2004 in Portugal vor. "Aber wir dürfen nicht vergessen, dass auch dort Hooligans in den Badeorten ihr Unwesen trieben und die Regierung das Schengener Abkommen zeitweise außer Kraft gesetzt hat. Der Zuschauer hat sich sicher zu fühlen - so sind alle Sicherheitsfragen zu beantworten." Das Dumme ist nur, dass sich noch niemand sicher ist, ob die Antworten richtig sind. hel/geo

Frankfurter Rundschau
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Alt 06-06-2005, 17:29   #3
Graf Zahl
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INTERVIEW
"Keine gute Stimmung"
Der Hamburger Rechtsanwalt Oliver Scheel ist Vorsitzender des HSV Supporters Club. Seit Jahren setzt er sich kritisch mit Polizeieinsätzen gegen Fußball-Fans auseinander.

Frankfurter Rundschau: Herr Scheel, haben Sie es schon einmal bedauert, dass die Fußball-Weltmeisterschaft nach Deutschland vergeben wurde?

Oliver Scheel: Ja, das habe ich, und zwar nicht nur, weil ich im Sommer nächsten Jahres gerne nach Südafrika gereist wäre. Wir Fans haben derzeit unter starken Einschränkungen und Repressalien zu leiden. Und damit war leider auch zu rechnen.

Woran machen Sie denn den von vielen Fans beklagten Verlust von Freiräumen fest?

Die Probleme fangen schon bei der Datenerhebung beim Kartenkauf an. Da werden einfach persönliche Daten gespeichert. Außerdem werden derzeit ganz verstärkt Stadionverbote verhängt, um unliebsame Fans aus den Stadien zu halten. Dabei wahren die Vereine sowie der DFB oft nicht die Verhältnismäßigkeit. Ich frage mich zum Beispiel, warum Stadienverbote nicht auf Bewährung ausgesprochen werden können. Insgesamt muss man sagen: Die Maßnahmen gegen die Fans sind schärfer geworden.

Aber ist es nicht verständlich,dass alles getan wird, um bei der WM Ausschreitungen zu verhindern? Dass auch der deutsche Fußball ein Problem mit Hooligans hat, ist schließlich nicht erst seit den Krawallen von Celje bekannt.

Es gab Vorfälle, keine Frage. Und die Polizei muss gegen Hooligans hart vorgehen. Die Frage ist nur: Ist deshalb jedes Einschreiten gegen Fans gerechtfertigt? Es kann doch nicht sein, dass alle Fans über einen Kamm geschoren werden, damit man die Hooligans aus den Stadien draußen hält.

Muss von den Fans nicht auch eine verstärkte Initiative ausgehen, damit sich das Verhältnis zu den Sicherheitskräften wieder verbessert?

Klar ist, dass beide Seiten aufeinander zugehen müssen. Man muss allerdings auch sagen: Wir Fans haben den Kontakt zu der Polizei und der Politik durchaus gesucht. Wir hatten nur nicht gerade den Eindruck, dass von deren Seite ein großes Interesse daran bestand, mit uns in ein konstruktives Gespräch einzutreten.

Gehen Sie davon aus, dass es bei der Weltmeisterschaft Krawalle geben wird?

Ich bin kein Prophet, das kann ich beim besten Willen nicht vorhersagen. Die Chance, dass alles friedlich bleibt, ist aber umso größer, je mehr Freiräume den Fans bleiben. Wenn die Anhänger zur WM etwas planen - etwa ein Fancamp oder Fernsehübertragungen auf öffentlichen Plätzen - dann sollte nicht die erste Sorge immer der Sicherheit gelten. Ständig geht es bei Fanaktionen nur um Kontrollen. Das schafft keine einfach keine gute Stimmung.

Werden Sie sich Spiele der WM im Stadion ansehen?

Wenn ich Karten bekomme, werde ich das tun. Bislang hatte ich bei der Lotterie aber kein Glück.

Frankfurter Rundschau
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Alt 06-06-2005, 17:30   #4
Graf Zahl
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STIMMT DAS?
Tatort Stadion?
VON FRANK HELLMANN

Nicht einmal zehn Jahre ist es her, da genoss der Fan, der an der Tageskasse für einen Zehnmarkschein das günstige Papierticket mit Aufdruck "Kurve Stehplatz West" erstand, im Stadien die große Freiheit. Sich nämlich dorthin zu stellen, wo es ihm genehm ist. Entweder ganz vorne am Stahlgitter oder ganz oben im Wind an der Kante, seitlich oder mittig. Ein besonderes Anrecht für einen bestimmten Standplatz gab es nicht. Kinder und Kleinwüchsige bevölkerten meist weit vor Spielbeginn die Steintreppen - aus gutem Grund. Nur so ließ sich nämlich der beliebte Platz an einem der Wellenbrecher ergattern; jenen Eisenstangen, die irgendwie garantierten, dass man nicht just mit Anpfiff in der Masse beiseite geschoben oder hinter einen die Sicht versperrenden Mann von riesengroßem Wuchs gepresst wurde. Die weitläufige Stehtribüne hatte noch einen anderen Vorteil: Man schwatzte jedesmal mit einem anderen Nebenmann und nicht wie Dauerkarteninhaber Onkel Karl auf der Sitzplatz-Südtribüne immer mit seinem nervigen Nachbarn Günter neben sich. Was für Sicherheitsexperten der Nachteil dieser von vielen Fans sehr geschätzten Stehplatzordnung war: Der Bereich war nur schwer zu kontrollieren und separieren. Und weil immer mal wieder Prügelhorden quer durch die Kurve türmten, ging man alsbald dazu über, auch die Stehplatzbereiche in Sektoren und Sektionen zu unterteilen. Um mit Argusaugen darauf zu achten, dass im kleinteilig umzäunten Teil West C 3 auch nur steht, wer West C 3 auf der Karte stehen hat. Als in den vergangenen Jahren die Sitzschalen anstelle der Stehplätze rückten, abgetrennte Zugangs- und Zufahrtswege geschaffen wurden, wähnten sich die Kontrollettis am Ziel.

Doch: Die neuen Stadien sind zwar garantiert gewaltfreier als früher, aber treten verhasste Fans, schlagwütige Hooligans oder angetrunkene Randalierer - gemessen an der Zahl ihrer Straftaten - damals wie heute auf den Plan. Nur halt anderswo. "Der Ort ist nicht mehr derselbe wie vor 14, 15 Jahren", bestätigt der DFB-Sicherheitsbeauftragte Alfred Sengle. "Statt im Stadion finden die Ausschreitungen jetzt in der Fußgängerzone, in der Innenstadt, auf Raststätten oder einfach auf der grünen Wiese statt." Die Polizei berichtet voller Sorge von "vollkommen ohne Fußballbezug" getroffenen Verabredungen, für die Gewalttäter "äußerst konspirativ und zielgerichtet abgelegene, jedoch mit Pkw günstig zu erreichende Orte wie in Außenbezirken liegende Parkanlagen, Industriegebiete oder Parkplätze an Waldrändern auswählen". Diese Gruppen verabreden sich nicht im Internet zur Schlägerei, sondern kurzfristig via Mobiltelefon. Nur mit Mühe erlangt die Polizei hiervon Kenntnis, umso schwieriger ist der Zugriff. Gerade bei Auswärtsspielen, so schreibt die Behörde in ihrem Lagebericht zum Verhalten der gewaltbereiten Fans, sei es Usus, sich mittlerweile weit entfernt vom Stadion oder gar von der Stadt zur verabredeten Auseinandersetzung zu treffen. Insofern gilt: Das Problem ist nicht gelöst, sondern nur verlagert.

Frankfurter Rundschau
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Alt 06-06-2005, 17:31   #5
Graf Zahl
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Und aus der Frankfurter Neuen Presse:

Printausgabe vom 06.06.2005
Ortsbeirat fordert Aufklärung über Geschehnisse bei der Feier der Eintracht-Fans
Polizei-Einsatz sorgt für Wirbel
Von Christiane Weiß

Sachsenhausen. Eine umfassende und sachorientierte Aufklärung der Polizei-Aktion in Alt-Sachsenhausen nach dem Wiederaufstiegsspiel der Eintracht am 22. Mai (wir berichteten) fordert der Ortsbeirat 5 (Niederrad, Oberrad und Sachsenhausen). «Laut Zeitungsberichten wurden bei dem Polizeieinsatz während der Aufstiegsfeier von Fans mehrere Personen verletzt. Augenzeugen berichten von Hetzjagden auf alle», heißt es zur Begründung des gemeinsamen Antrags von FDP, Grünen und SPD. Sofern einzelnen Polizeibeamten ein Fehlverhalten nachgewiesen werden könne, soll der Magistrat in Kooperation mit der Polizei ein Konzept entwickeln, um zukünftig überzogene Einsätze schon im Vorfeld zu vermeiden, fordern die Ortsbeiräte.

Nach Meinung des Gremiums kann es im Hinblick auf den Confederation Cup und die Weltmeisterschaft nur im Interesse aller Beteiligten sein, dass sich Frankfurt nicht nur als ein Gastgeber zeige, der für angemessene Sicherheit sorge. Sondern der auch sicherstelle, dass überzogene Aktionen nicht zu Eskalationen führten. Wie es genau zu den Auseinandersetzungen in Alt-Sachsenhausen kam, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen.

Einsatzleiter Jürgen Moog hatte auf einer Pressekonferenz nach dem Spieltag geschildert, die Polizei sei wegen einer Kneipenschlägerei gerufen worden. Als die Beamten nach 20 Uhr in Sachsenhausen eingetroffen waren, seien sie sofort mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen worden. Eine Polizistin erlitt eine Knieprellung, die Heckscheibe eines Streifenwagens wurde zerstört. Augenzeugen hatten dagegen erklärt, die Polizei sei sofort auf die feiernden Fans losgegangen, erst dann seien Gegenstände geworfen worden. Dies hatte auch ein TV-Team versichert, das zufällig dort war und das Geschehen aufgezeichnet hat. Die Polizei hatte die Zahl gewaltbereiter Hooligans, die in dem Kneipenviertel gefeiert hätten, auf knapp 500 Personen beziffert. Moog hatte darauf hingewiesen, dass Frankfurt die größte Ultra-Szene Deutschlands besitze. Die Polizei kündigte eine Untersuchung des Einsatzes an.

Klaus Walter von der Fan- und Förderabteilung der Eintracht bat den Ortsbeirat um Unterstützung bei der Aufklärung: «Ich werbe darum, diese Sache ernster zu nehmen», so der Anwalt für Strafrecht. Merkwürdig an den Aussagen der Polizei sei, dass sie nicht wie üblich mit zwei Funkwagen zum Einsatzort gefahren seien, sondern zahlreiche Beamte das Viertel umgehend hermetisch abgeriegelt hätten. «Innerhalb dieses Polizeikessels kam es nach zahlreichen Zeugenaussagen zu einer Treibjagd auf die Feiernden.» Auch sei der Einsatz nicht durch Auseinandersetzungen von Anhängern unterschiedlicher Mannschaften nötig geworden. In Sachsenhausen hätten, so Walter, Eintracht-Fans gemeinsam gefeiert.

So liege es nahe, dass sie zwischen politische Fronten geraten seien. Die Vorkommnisse seien womöglich als Großübung für bevorstehende Fußball-Ereignisse zu deuten, die völlig aus dem Ruder gelaufen seien. Der Ruf des Kneipenviertels stehe auf dem Spiel: «Helfen sie den betroffenen Wirten», bat Klaus Walter weiter. Auf der Internetseite der Fan-Abteilung stehe ein Zeugenfragebogen zum Download bereit. Dort werden Augenzeugen unter Angabe von Adresse, Geburtsdatum und genauen Orts- und Zeitangaben um ihre Aussagen gebeten. Sie sollen aus ihrer Sicht Angaben über den Anlass der Polizei-Aktion, ihnen bekannte, verletzte Personen, vorhandenes Bildmaterial oder Atteste zu Verletzungen machen.

Ortsvorsteher Hans-Günter Joras hinterfragte kritisch den Anlass der Filmaufnahmen: «Ist es möglich, dass das Fernsehen gezielt auf solche Aktionen wartet?» Wie auch Kai-Sören Kehrmann, Fraktionsvorsitzender der CDU, sprach er sich dafür aus, den Aufklärungsantrag erst zu verabschieden, wenn der Ortsbeirat einen Vertreter der Polizei befragt habe, um nicht bestehenden Gerüchten vor Schub zu leisten. Die meisten Mitglieder folgten jedoch der Argumentation von Uwe Schulz (FDP): «Wir fordern lediglich eine Ergebnis offene Untersuchung zum Thema.» In einigen Wochen sei niemand mehr ernsthaft an der Aufklärung interessiert.
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Alt 06-06-2005, 17:52   #6
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Alt 07-06-2005, 22:30   #7
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Thumbs up Super Idee

DEMO gegen Repression & für den Erhalt der Fankultur am Mittwoch, den 15.6.(parallel zum Confederations Cup!!!) findet in FRANKFURT um 18:00 Uhr eine große DEMONSTRATION für Fanrechte und gegen die immer massiver werdenden ungerechtfertigten Repressionen im ganzen Bundesgebiet statt, an der jegliche Art von Fans aller Vereine teilnehmen können und selbstverständlich auch sollen. KOMMT ALLE!!!

Beschlossen wurde das ganze beim letzten Pro Fans-Treffen. Teilnehmen werden u.a. die meisten bekannten deutschen Ultragruppen und natürlich auch wir!

Ablauf: Wir fahren am Mittwoch um 11 Uhr mit dem Bus in München los und um ca. 21 Uhr wieder nach Hause. Diese Busfahrt ist kostenlos! Das einzige, was ihr zahlen müsst, sind 5,- für ein spezielles Demo-T-Shirt, das dort jeder Teilnehmer trägt (Shirt in jeweiliger Vereinsfarbe, vorne steht der Name der jeweiligen Herkunftsstadt drauf, hinten ein Spruch mit dem Motto der Demonstration, welches darauf hinweist, dass uns zwar die Farben trennen, der Kampf gegen die Regelungen & Repressionen aber eint).

Alleine nach den Vorfällen NUR BEI UNS in letzter Zeit sollte es hoffentlich gar nicht mehr nötig sein, für so eine Demo erst noch groß motivieren zu müssen, eigentlich sollte jeder den Sinn und die dringende Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung sofort erkennen und heiß drauf sein, dort hinzufahren und endlich einmal aufzuschreien und Aufmerksamkeit für die Regulierung, Schikane & Gängelung, der wir uns alle Spieltag für Spieltag ausgesetzt sehen zu erzeugen!

Alleine die Erinnerung an unser letztes Heimspiel im Oly gegen Nürnberg und das unglaubliche Vorgehen der Polizei in UNSERER KURVE sollte absolut ausreichen! Die ganzen anderen traurigen Vorfälle, die sich im Laufe der Saison so zugetragen haben, sind da noch gar nicht erwähnt...

Wir müssen - genau wie jede andere Gruppe und jeder verantwortungsbewusste Unorganisierte - soviele Leute dort hinbringen wie irgendwie möglich, je mehr Teilnehmer umso besser! Schließlich geht es um den ERHALT DER UNABHÄNGIGEN FANKULTUR! Auf welch dramatische Weise diese mittlerweile bedroht ist, brauch man wohl keinem, der die letzte Saison mit wachen Augen erlebt hat, mehr klar zu machen...

Anmelden für den Bus könnt ihr euch (wie gewohnt) per mail an auswaerts@schickeria-muenchen.de

Die Sache ist wirklich enorm wichtig - wer nicht zumindest alles versucht, braucht nachher auch nicht meckern, wenn's irgendwann mal keine unabhängige Fankultur mehr gibt oder er weiterhin jedes Wochenende der Arsch ist...

ALSO: ZEIGT EUREN WILLEN - ALLE NACH FRANKFURT!

~ FREIHEIT FÜR ALLE FUSSBALLFANS ~
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Alt 10-06-2005, 11:10   #8
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Demonstration der Fans gegen Polizeiwillkür

Frankfurt. Am kommenden Mittwoch, am Tag der Eröffnung des Conföderations Cups, wird es eng werden auf den Straßen Frankfurts. Denn das «Netzwerk für Fanrechte» hat bundesweit zu einer Demonstration aufgerufen, die sich gegen die ihrer Meinung nach wachsende Willkür bei Polizeiaktinen gegen Fußballanhänger richtet.

Die Veranstalter rechnen mit mindestens 1000 Demonstranten, die sich um 18.00 Uhr an der Otto-Fleck-Schneise treffen und von dort aus über Rennbahnstraße und Theodor-Stern-Kai zum Hauptbahnhof laufen werden. Um 21.00 Uhr wird das Confed-Spiel Deutschland gegen Australien im Waldstadion angepfiffen.

Die Organisatoren, die den Demonstrationszug unter das Motto «Fußball-Fans im Abseits» gestellt haben, hoffen, dass Abordnungen von möglichst allen deutschen Profi-Vereinen nach Frankfurt kommen werden.

Es sei Zeit für öffentliche Proteste, denn in den vergangenen Wochen sei es «immer wieder zu Übergriffen von Sicherheitsorganen auf friedliche Fans» gekommen. «Wir alle sind an einer friedlichen und stimmungsvollen WM interessiert, müssen aber feststellen, dass man uns ausschließen will, indem man uns in die kriminelle Ecke drängt», heißt es in einer Mitteilung der Fan-Initiative. Insbesondere in Frankfurt – beim Spiel gegen Burghausen sowie danach in Sachsenhausen – sowie in München hätten Polizisten rohe Gewalt angewendet. Ähnliche Vorfälle gebe es «zuhauf».

Ein Jahr vor der WM seien Rechtmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit der Polizeimaßnahmen nicht mehr gegeben. «Ultras sind keine Hooligans oder gar Verbrecher», heißt es weiter. Deshalb sei es an der Zeit, auch gegen willkürliche Stadionverbote, gegen den Missbrauch persönlicher Daten und gegen den zunehmenden Kommerz zu demonstrieren.

Den Fans geht es auch darum, sich wie eigentlich immer in den Stadien auch am kommenden Mittwoch friedlich zu präsentieren. Sicherheitshalber haben die Veranstalter deshalb für alle Teilnehmer ein Alkoholverbot ausgesprochen.

Jens Grittner, Sprecher des WM-Organisationskomitees, sagte, das Thema Sicherheit müsse sehr sensibel gehandhabt und umgesetzt werden: «Es geht darum, dass denjenigen, die ins Stadion kommen, auch ein sicheres Umfeld geboten wird.» Im Vordergrund stehe die friedliche Atmosphäre. q: eintracht.de
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Alt 19-06-2005, 11:15   #9
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Es geht schon los...auch die "Ausländer" kritisieren die Polizei

Brasilianer kritisieren Confed-Cup-Organisation

Rio de Janeiro/Hannover (dpa) - Scharfe Kritik der Brasilianer an der Organisation des Confederations Cups: Nationalelf-Angehörige, Journalisten und Medien prangerten jedoch nicht nur organisatorische Mängel an, sondern auch das Verhalten der Gastgeber.

«Die Deutschen werden schnell ungeduldig, sind starr und, so unglaublich das klingen mag, sie sind mit der Routine großer Wettbewerbe wenig vertraut», schrieb die Zeitung «O Globo».

Die Sturheit der Sicherheitskräfte lernte auch Japans Nationaltrainer Zico kennen. Der Brasilianer wollte in der Lobby des Mannschaftshotel in Hannover ein Fernsehinterview führen, was ihm jedoch strikt untersagt wurde. Trotz des Einwands, dass er Verantwortlicher der Auswahl sei, wurde der Coach mit den Reportern vor die Tür geschickt, weil keine Kamera im Hotel erlaubt sei.

Der Journalist Antero Greco vom Sport-Fernsehsender «ESPN Brasil» beklagte das aggressive Verhalten der Polizei in Hannover. Journalisten hätten nicht einmal in Ruhe Schaufenster im Lobbybereich des Hotels der brasilianischen Nationalelf betrachten können, erzählte er. Greco sagte auch, dass Angestellte der Deutschen Bahn nicht wüssten, dass Journalisten während des Cups vom Unternehmen und vom Weltverband FIFA Ticket-Rabatte bekommen hätten. Als die Kontrolleurin seinen Personalausweis sehen wollte, habe er mit Polizei drohen müssen.

Deutliche Kritik kam auch aus Kreisen der «Selecao». Nationalelf- Chefsupervisor Americo Faria kritisierte unter anderen den Mangel an Trainingsplätzen für die Stars um Ronaldinho, Kaka und Robinho in Hannover. Zu allem Übel habe ein für das Haupttor eines Trainingsplatzes verantwortlicher Mann den fünfmaligen Weltmeister nicht durchlassen wollen und erst nach langer Diskussion und Drohungen nachgegeben.

Zudem habe sich ein Fahrer der Turnierorganisation beim Transport von Funktionären des brasilianischen Verbandes CBF vom Flughafen zum Hotel verfahren. «Oft sind das auch kleine Dinge, die unsere Arbeit erschweren», sagte Faria. Da Franz Beckenbauer bei seinem Treffen mit der brasilianischen Delegation in Hannover die Südamerikaner aufgefordert hatte, alle Mängel an ihn weiterzuleiten, will Faria eine Liste anfertigen. q: mainpost
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Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
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Alt 21-06-2005, 20:33   #10
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Die Demo verlief sehr gut...Alle auch dir Grünen waren sehr angetan von einer sehr professionellen Organisation...Alles selbst arrangiert von den FANS...alles lief sehr "Harmonisch" ab

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Alt 25-06-2005, 10:35   #11
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