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Alt 09-10-2002, 09:54   #1
saida
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US-Westküstenhäfen eröffnen Mittwoch abend

Nach zehn Tagen Stillstand kann die Arbeit in den Häfen an der US-Westküste am Mittwochabend wieder aufgenommen werden. Doch wie lange es dauert, den Warenstau abzuarbeiten, ist unklar.

Ein Richter in San Francisco hat am Dienstagabend (Ortszeit) entschieden, dass die Aussperrung der Beschäftigten an den 28 Häfen der US-Westküste vorerst aufgehoben werden muss. Er gab damit zum Teil einem Antrag von US-Präsident George W. Bush statt, der gemäß dem so genannten Taft-Hartley-Gesetz das Aussetzen des Arbeitskampfes für 80 Tage wegen der Gefährdung der Wirtschaft beantragt hatte. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollen am kommenden Mittwoch vor Gericht erscheinen, um die bis dahin erzielten Fortschritte im Tarifstreit zu erläutern.
Die Arbeit an den Häfen der Westküste kann damit am Mittwochabend wieder aufgenommen werden, wie der US-Sender CNN auf seiner Internetseite berichtete. Wie lange es dauert, den entstandenen Warenstau abzuarbeiten, ist allerdings noch offen. Vor der Küste liegen rund 200 Frachtschiffe, die nicht entladen werden können. Angesichts der andauernden Tarifauseinandersetzung sei aber nicht klar, ob die Beschäftigten so schnell arbeiteten wie gewöhnlich, sagte ein Vertreter der in der Pacific maritime Association (PMA) zusammengeschlossenen Schifffahrtslinien und Hafenbetreiber.


Die Aussperrung hatte am Sonntag vergangener Woche begonnen, nachdem die PMA der Gewerkschaft International Longshore and Warehousemen Union (ILWU) einen Bummelstreik vorgeworfen hatte. Die Entscheidung der Arbeitgeber hatte die ohnehin angeschlagene US-Wirtschaft Schätzungen zufolge rund zwei Milliarden Dollar am Tag gekostet.

Einige Fabriken hatten bereits schließen müssen, da keine Teile geliefert wurden. Der US-Einzelhandel fürchtete um sein Weihnachtsgeschäft, da kaum Waren aus Asien in das Land gelangten. Die Frachtraten im Transpazifischen Luftverkehr hatten in den vergangenen Tagen um bis zu 70 Prozent zugelegt.


Gewerkschaft fordert Joberhalt

Bei den Tarifverhandlungen geht es weniger um höhere Löhne als vielmehr um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Den US-Häfen steht eine durchgreifende Modernisierung bevor, unter anderem die verstärkte Einführung von Informationstechnologie. Die ILWU fordert, dass dabei keine Arbeitsplätze wegfallen sollen. Neu geschaffene Jobs sollen zudem ausschließlich mit Gewerkschaftsmitgliedern besetzt werden.

Bush ging mit dem Schritt auf den jüngst in Umfragen geäußerten Willen der US-Amerikaner ein, sich mehr um die schwierige Wirtschaftslage als um den Irak zu kümmern. Zuletzt hatte Präsident Jimmy Carter 1980 auf Basis des Taft-Hartley-Gesetzes versucht, einen Streik in Kohlebergwerken zu beenden. Carter wurde allerdings vor Gericht gestoppt.


Auwirkungen auf den Wahlkampf

Die Tarifauseinandersetzung kann sich auch auf die Chancen der Republikaner, zu denen auch Bush gehört, in den Senatswahlen Anfang kommenden Monats auswirken. Dort verfügen derzeit die im Repräsentantenhaus oppositionellen Demokraten über eine hauchdünne Mehrheit. Die Demokraten gelten traditionell als gewerkschaftsnah.

Richard Trumka von der Dachgewerkschaft AFL-CIO kritisierte, kein Präsident habe jemals so offen auf der Seite der Arbeitgeber gestanden wie Bush. Eine nicht repräsentative Umfrage auf der CNN-Internetseite zeigte allerdings, dass viele US-Bürger im Tarifkonflikt derzeit auf Seiten der Arbeitgeber stehen. (nz)


quelle: netzzeitung
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